Der Fall eines Medizinstudenten aus Ruanda hat in dieser Woche in Hamburg für Anspannung gesorgt. Bei dem Mann und einer weiteren Person bestand der Verdacht, mit dem gefährlichen Marburg-Virus infiziert zu sein. Es wurden sogar Teile des Hamburger Hauptbahnhofs abgesperrt, nachdem er dort vermeintliche Symptome einer Infektion gezeigt hatte.
Bisher hat sich glücklicherweise nicht bestätigt, dass er mit dem gefährlichen Erreger infiziert ist - auch wenn er laut Informationen der ARD bis zum Ende der Inkubationszeit weiterhin unter Beobachtung steht. Der Mann war zuvor in Ruanda und klagte danach über gesundheitliche Beschwerden - er hatte wohl selbst die Befürchtung, sich mit einer Tropenkrankheit infiziert zu haben. Der Verdacht auf das Marburg-Virus lag nahe - immerhin nehmen die Infektionen in Ruanda in der letzten Zeit zu.
Doch stellt das auch eine Bedrohung für Deutschland dar? Experten des Robert-Koch-Instituts sehen gegenüber der ARD in dem Fall keinen Grund zur Sorge. Weder für die Reisenden im Flugzeug noch in der Bahn habe eine Gefahr bestanden, heißt. Es sei noch kein Fall dokumentiert worden, bei dem sich jemand im Flugzeug angesteckt hätte. Das liegt auch an den spezifischen Eigenschaften des Erregers.
Marburg-Virus - so gefährlich ist der Erreger
Das Marburg-Virus ist bekannt für das Verursachen von schwerem hämorrhagischem Fieber, begleitet von Symptomen wie Muskelschmerzen, Bauchbeschwerden, Durchfall und blutigem Erbrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt die Sterblichkeitsrate bei Ausbrüchen zwischen 24 und 88 Prozent.
Dieses Virus gehört zur gleichen Erregerfamilie wie das Ebola-Virus. Übertragen wird es unter anderem durch den Nilflughund, ein Verwandter der Fledermäuse, so das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin. Menschliche Ansteckungen erfolgen durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter, wie etwa Blut, und nicht über die Luft. Nach Angaben der Hamburger Sozialbehörde kann es auch durch "direkten, engsten Kontakt von Haut oder Schleimhaut" übertragen werden.
Bisher keine Therapie und Impfung - Marburg-Virus vor allem in Afrika verbreitet
Anders als Grippe- oder Coronaviren ist das Marburg-Virus nicht luftübertragbar, bestätigt das RKI. Die Zeit zwischen Ansteckung und Symptombeginn beträgt zwei bis 21 Tage. Derzeit gibt es weder spezifische Behandlungen noch zugelassene Impfstoffe, informiert das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg.
Was hat das Virus aber mit der beschaulichen Stadt in Hessen zu tun? Der erste dokumentierte Ausbruch fand laut WHO in Deutschland statt - und zwar im Jahr 1967 eben in Marburg. Damals wurden 29 Menschen infiziert, wobei sieben von ihnen verstarben. Diese Fälle betrafen Laborangestellte, die sich durch Versuchsaffen infizierten. Aufgrund dieses Vorfalls trägt das Virus den Namen der Stadt an der Lahn.
Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.
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