Wer ab und zu einen Joint raucht, führt gern als Argument an, dass die legale Droge Alkohol gesundheitsschädlicher sei als Marihuana oder Haschisch. Noch zählt Cannabis in Deutschland zu den illegalen Drogen, doch die Ampel-Parteien planen eine kontrollierte Abgabe von Gras & Co. an über 18-Jährige. Dadurch werden "die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet", heißt es im Koalitionsvertrag.
Gleichzeitig kündigten SPD, Grüne und FDP verschärfte Regelungen für das Marketing und Sponsoring für Alkohol, Nikotin und Cannabis an. Welche gesundheitlichen Schäden verursachen Alkohol beziehungsweise Cannabis? Quarks beschreibt die Wirkungsweise der beiden Drogen Alkohol und Cannabis und welche Folgen für den Körper entstehen.
Cannabis wirkt meist entspannend und stimmungsaufhellend. Das liegt vor allem an der Substanz Tetrahydrocannabinol (THC). Wie schnell der Konsument die Wirkung von Cannabis verspürt, hängt von der Art der Einnahme ab: Raucht man Cannabis, setzt die Wirkung des THC unmittelbar ein. Der Wirkstoff wird über die Atemwege aufgenommen, sodass er die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. Nach circa 15 Minuten spürt man den maximalen Rausch, nach 30 bis 60 Minuten nimmt er langsam wieder ab. Cannabis kann als Medikament gegen Parkinson eingesetzt werden.
Alkohol setzt im Gehirn Dopamin frei: Man wird entspannter, enthemmter und kontaktfreudiger
Trinkt oder isst man Cannabis, wird das THC langsamer vom Körper aufgenommen. Dadurch setzt die Wirkung mit einer zeitlichen Verzögerung, dafür aber sehr plötzlich ein.
Alkohol wird immer oral aufgenommen, in Form von Bier, Wein, Longdrink oder einem Cocktail. Der Alkohol gelangt über die Blutbahn nach wenigen Minuten ins Gehirn. Dort setzt er Dopamin frei und verstärkt die Wirkung von Gamma-Aminobuttersäure. Beides hat zur Folge, dass man sich entspannter, enthemmter und kontaktfreudig verhält. Wie stark der Alkohol wirkt, hängt jedoch von der Körpergröße und körperlichen Verfassung ab. Außerdem spielt natürlich die getrunkene Menge eine Rolle und ob man regelmäßig Alkohol trinkt oder nicht.
Cannabis und Alkohol: Negative Folgen
Akut wirkt sich Cannabis meistens auf den Kreislauf aus: Bluthochdruck, ein beschleunigter Puls und erweiterte Blutgefäße sind die Folge. Auf lange Zeit kann Cannabis stark die Stimmung beeinflussen: Unruhe, Angst und Niedergeschlagenheit sind die Folge, aus der Panikreaktionen und Verwirrtheit mit Verfolgungsfantasien bis hin zu Wahnvorstellungen resultieren können. Außerdem greift Cannabis in die Informationsverarbeitung ein: Das Abspeichern und Verarbeiten neuer Informationen unter dem Einfluss von Cannabis ist nur schwer möglich.
Viele werden es kennen: Trinkt man zu viel Alkohol, hat man Probleme mit der Koordination und der Aufmerksamkeit.
Auch die Orientierung, die Reaktionsfähigkeit und die Erinnerungsfähigkeit werden beeinträchtigt, im schlimmsten Fall kommt es zum Koma oder zu einer Alkoholvergiftung.
Todeszahlen durch Alkohol und Cannabis
Durchlebt man eine Alkoholvergiftung, kann das den Hirnstamm so stark beeinträchtigen, dass unsere Atmung aussetzt. Die tödliche Dosis Alkohol liegt für Erwachsene bei 2 – 3,5 Gramm Alkohol pro Gramm Körpergewicht. Bei Kindern reicht schon 1 Gramm pro Kilogramm, um einen Tod zu verursachen.
Buchtipp - Kiffen und Kriminalität: Der Jugendrichter zieht BilanzAlkohol hängt durchaus direkt mit Todesfällen zusammen: Täglich sterben in Deutschland schätzungsweise 202 Menschen an den Folgen des Alkoholkonsums. Oft sind diese Menschen dazu noch Raucher, was ebenfalls einen Risikofaktor darstellt. Das alleine ergibt fast 74.000 Todesfälle pro Jahr. Dazu kommen noch Unfälle, die durch Alkoholkonsum verursacht wurden.
Die Todeszahlen in Zusammenhang mit Cannabis sind gering: Bei nur zwei Fällen taucht das Rauschmittel als mögliche Ursache auf, nachgewiesen ist es aber nicht. In menschlichen Hirnstamm gibt es wenige Cannabis-Rezeptoren, die unsere Grundfunktionen stören und somit zum Tod führen könnten. In den 1970er Jahren wurde an Tieren getestet, ob ein Tod durch Cannabis möglich ist. Hunden und Affen wurden oral Dosen verabreicht, die über 3 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht THC beinhalteten. Für einen 60 Kilogramm schweren Menschen hieße das, dass er 180 Gramm reines THC essen müsste. Alle Tiere überlebten den Versuch.
Fazit
Festgehalten werden muss: Jede noch so kleine Dosis einer Droge kann bleibende Schäden in unserem Körper verursachen. Dabei gilt aber auch: Je höher die Dosis und je häufiger der Konsum, desto wahrscheinlicher entstehen dadurch Krankheiten. Ein angemessener Umgang und vor allem ein angemessenes Alter mit Alkohol und anderen Drogen sollte also angebracht sein, ebenso das Bewusstsein, was man sich seinem Körper zumutet.
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