- Was ist ein Herzschrittmacher und wann braucht man ihn?
- Was ändert sich mit einem Herzschrittmacher im Leben?
- Ablauf und Risiken einer Herzschrittmacher-OP
Herzschrittmacher können helfen, wenn dein Herz zu langsam oder unregelmäßig schlägt. Doch wann ist eine Herzschrittmacher-OP überhaupt sinnvoll? Was genau macht das Gerät, und wie sieht das Leben mit dem Gerät aus? Wir haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen für dich zusammengefasst.
Hilfe im Trauerfall findest du bei trauer.infranken.de!Was ist ein Herzschrittmacher und wann braucht man ihn?
Bei einem Herzschrittmacher handelt es sich um ein Gerät, das ungefähr die Größe einer Streichholzschachtel hat. Es wird dir im Brustbereich unter die Haut implantiert, wo es in direktem Kontakt mit dem Herzen steht. Aufgabe des Geräts ist es, ständig deinen Herzschlag zu messen und diesen, wenn nötig, zu unterstützen. Die Messung erfolgt über elektrische Impulse, die vom Herzschrittmacher ausgehen. Schlägt dein Herz beispielsweise plötzlich langsamer, gibt das Gerät selbstständig Impulse ab. So wird dem Herz wieder der richtige Takt vorgegeben.
Zu einer Implantation eines Herzschrittmachers kann es dann kommen, wenn dein Herz nicht mehr selbstständig im Rhythmus bleibt. Häufig liegt die Ursache in einem zu langsam schlagenden Herz. In diesem Fall spricht man von einer Bradykardie. Die Gründe, weshalb Herzrhythmusstörungen entstehen können, sind vielfältig. Einige Herzerkrankungen, die eine Herzrhythmusstörung hervorrufen können, sind eine Herzmuskelentzündung, eine koronare Herzkrankheit, ein Herzinfarkt, ein Herzklappenfehler und ein langandauernder Bluthochdruck. Zudem können Schilddrüsenerkrankungen oder Diabetes Gründe für Herzrhythmusstörungen sein.
Herzrhythmusstörungen können unter anderem zu Schwindel, Übelkeit, Unruhe und Ohnmacht führen. Es ist also wichtig, sie zu behandeln. Gerade ältere Menschen sollten ihr Herz regelmäßig ärztlich checken lassen; denn nicht immer werden Herzrhythmusstörungen von selbst bemerkt. Hast du bekannte Herzerkrankungen, eine Schilddrüsenerkrankung oder Diabetes, ist es wichtig, diese Erkrankungen behandeln zu lassen. So kannst du möglicherweise verhindern, dass ein Herzschrittmacher notwendig wird.
Das Leben mit Herzschrittmacher: Das ändert sich
Patientinnen und Patienten vertragen die Herzschrittmacher-Operation in der Regel gut. Du kannst deine gewohnten Tätigkeiten bereits nach etwa zwei bis vier Wochen wieder aufnehmen. Ob Treppensteigen, Walken oder auf dem Sofa liegen: Der Herzschrittmacher passt sich den alltäglichen Veränderungen an. Du kannst also wieder ein normales Leben führen. Nach einer Weile nehmen Patientinnen und Patienten den Herzschrittmacher oft gar nicht mehr wahr.
Was du jedoch unbedingt beachten solltest, sind die regelmäßigen Kontrolltermine. Diese finden in der Regel alle sechs bis zwölf Monate statt. Hast du einen Herzschrittmacher eingesetzt bekommen, erhältst du zudem einen Herzschrittmacher-Ausweis. Diesen solltest du immer dabei haben und zum Beispiel bei Kontrollen am Flughafen vorzeigen. Der Herzschrittmacher wird hier nämlich von den Metalldetektoren erfasst und geben ein entsprechendes Signal ab.
Hast du einen Herzschrittmacher, darfst und sollst du dich ausreichend bewegen. Die Intensität des Sports sollte möglichst an deine körperliche Verfassung angepasst sein. Kampfsport oder ähnliche Sportarten, bei denen du leicht stürzen oder Stöße in die Brust bekommen könntest, solltest du besser meiden. Bist du dir unsicher, ob eine Sportart für dich möglich ist, kannst du bei deinem Arzt oder deiner Ärztin nachfragen. Weiter solltest du bedenken, dass bestimmte Geräte elektromagnetische Felder erzeugen. Je näher du einem solchen Gerät kommst, umso stärker bist du auch den elektromagnetischen Feldern ausgesetzt. Im Normalfall sind die Felder in deinem Alltag sehr gering und stören den Herzschrittmacher nicht. Zu leistungsstarken Geräte hingegen, wie beispielsweise Bohrmaschinen, Kettensägen oder Schweißgeräten, solltest du einen Abstand von 30 Zentimetern einhalten. Beim Mobiltelefon, W-LAN-Router, Funksender, Föhn oder Rasierapparat genügt ein Sicherheitsabstand von etwa 15 Zentimetern. Zu Induktionskochfeldern wird ein Sicherheitsabstand von etwa 60 Zentimetern zwischen Herzschrittmacher und Kochfeld empfohlen.
Du suchst Rat und Unterstützung im Trauerfall? trauer.infranken.de!Ablauf und Risiken der Herzschrittmacher-OP
Die Operation selbst dauert ungefähr eine Stunde. Dabei bekommst du in der Regel eine örtliche Betäubung und bist währenddessen wach. Entweder unter dem linken oder dem rechten Schlüsselbein wird eine Hautstelle desinfiziert und betäubt. Die Stelle liegt etwa fünf bis zehn Zentimeter unter dem Schlüsselbein. Der Chirurg bzw. die Chirurgin führt die Schrittmachersonde durch einen Hautschnitt ein. Die Sonde wird über die große Schlüsselbeinvene zum Herzen geführt. Diesen Prozess kann der Operateur bzw. die Operateurin über ein Röntgengerät verfolgen.
Die Verbindung mit der Batterie des Herzschrittmachers findet statt, sobald die Sonden am richtigen Platz sind. Meist hält die Lithium-Batterie des Geräts für sieben bis zehn Jahre. Ist sie leer, wechselt dir dein Arzt oder deine Ärztin das Gerät in einer kleinen Operation. Risiken der Operation sind Blutungen, die Bildung eines Blutgerinnsels und Nervenverletzungen.
Im Anschluss an die einstündige Herzschrittmacher-Operation wirst du für weitere 24 Stunden überwacht. So können beispielsweise Blutungen frühzeitig erkannt werden. Bemerkst du nach der Operation weitere Beschwerden, kann es sein, dass du länger im Krankenhaus bleiben musst. Außerdem kannst du an einer Rehabilitationsmaßnahme teilnehmen, die dem Körper beim Heilungsprozess hilft. Vereinbare mit deinem Arzt oder deiner Ärztin einen Termin zur Nachsorge. So kannst du sichergehen, dass alles in Ordnung ist.
Fazit: Der Herzschrittmacher als kleiner Helfer für das Herz
Herzschrittmacher sind kleine Geräte, die links- oder rechtsseitig unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt werden. Von hier aus unterstützt das Gerät dein Herz dabei, im Rhythmus zu bleiben. Die Operation selbst dauert etwa eine Stunde. Nach ungefähr zwei bis vier Wochen kannst du wieder ein normales Leben führen.