• Hormonelle Störungen und Stoffwechselerkrankungen 
  • Mögliche Beschwerden im Verdauungssystem
  • Schlaganfall, Multiple Sklerose oder Tumore: Schwere Krankheitsbilder als Auslöser des Hicksens

Wir alle haben hin und wieder Schluckauf. Normalerweise hält dieser nur kurze Zeit an und ist gesundheitlich vollkommen unbedenklich. In der Regel verschwindet das "Hicksen" von selbst wieder. Hin und wieder helfen bei akutem Schluckauf auch einfache Tricks und Hausmittel. Doch Schluckauf kann auch einen ernsten Hintergrund haben: Tritt Schluckauf häufiger auf und hält mehrere Stunden oder gar Tage an, solltest du unbedingt zum Arzt gehen.

Schluckauf als Symptom hormoneller Störungen und Stoffwechselerkrankungen

Bei Schluckauf handelt es sich grundsätzlich um eine Verkrampfung des Zwerchfells. Bildet sich daher etwa in Folge einer Gallenblasenentzündung ein Abszess im Bauch, nahe dem Zwerchfell, kann dies durchaus zu häufigem Schluckauf führen. Doch auch Erkrankungen der Leber oder Hepatitis machen sich bei manchen Betroffenen in Form von vermehrtem "Hicksen" bemerkbar.

Darüber hinaus kann Diabetes mellitus zu Schäden an den Nervenbahnen führen. Schuld daran ist meist der dauerhaft erhöhte Zuckergehalt im Blut. Infolgedessen kann unter anderem der Zwerchfellmuskel (Nervus phrenicus) oder der sogenannte Vagusnerv gestört werden. Die Folge: häufiger Schluckauf. Zudem entziehen einige Medikamente dem Körper wertvolle Mineralstoffe wie Kalium oder Kalzium. Dieser gefährliche Mangel kann sich in Form von Muskelkrämpfen äußern, die auch das Zwerchfell betreffen können. Ganz ähnlich verhält es sich bei Nierenschäden oder einer Harnvergiftung.

Bislang unentdeckte hormonelle Störungen der Schilddrüse äußern sich bei manchen Patienten ebenfalls durch vermehrten Schluckauf. Denn diese Hormone sind neben dem Stoffwechsel und der Verdauung auch für Nervenprozesse verantwortlich. Werden die Probleme ärztlich diagnostiziert, können sie jedoch gut behandelt werden.

Mögliche Beschwerden im Verdauungssystem

Heftiger Schluckauf lässt sich oftmals auf eine Refluxkrankheit zurückführen. Hierbei laufen Teile des Mageninhalts zurück in Richtung Speiseröhre. Weitere Symptome dieser Erkrankung sind neben vermehrtem Aufstoßen zusätzlich Sodbrennen, starker Mundgeruch oder Schluckbeschwerden mit Heiserkeit. Reflux von Magensäure kann außerdem zu Reizungen der Speiseröhre oder des Kehlkopfs führen. Somit kann auch dies die Ursache von lang anhaltendem Schluckauf sein. Darüber hinaus lösen gewöhnliche Entzündungen der Magenschleimhaut und des Magen-Darm-Trakts das Symptom aus.

Doch hinter dem ungefährlich wirkenden "Hicksen" können sich auch ernsthafte Krankheitsbilder im Bereich des Magens verbergen. Einerseits kann dauerhafter Schluckauf das Anzeichen eines Magengeschwürs sein. Andererseits könnte sich auch eine Krebserkrankung im Bauchraum auf diese Weise äußern. Hiervor warnt aktuell insbesondere die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Dies ist jedoch nur äußerst selten der Fall.

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Weitere schwere Krankheitsbilder als Auslöser des Schluckaufs

Tatsächlich kann häufig auftretender Schluckauf ein Anzeichen für teils schwere Erkrankungen des Körpers mit akutem Handlungsbedarf sein. Tritt Schluckauf in Kombination mit Symptomen wie Sprach- oder Sehstörungen sowie Schluckbeschwerden auf, deutet das oftmals auf einen Schlaganfall hin. In einem solchen Fall sollte umgehend ein Notarzt alarmiert werden. Ebenfalls kann sich ein bislang unentdeckter Herzinfarkt durch Schluckauf in Kombination mit auffallenden Brustschmerzen bemerkbar machen. Tritt das "Hicksen" gemeinsam mit außergewöhnlich starken Kopfschmerzen auf, kann dies auch durch ein Hirnödem entstanden sein. Dabei handelt es sich um eine gefährliche Schwellung im Gehirn, wdie lche durch verschiedenste Ursachen auftreten kann.

Als Erkrankung des zentralen Nervensystems äußert sich auch Multiple Sklerose bei manchen Patienten durch hartnäckigen Schluckauf. Bei diesem Krankheitsbild werden Nervenbahnen, speziell im Gehirn oder Rückenmark, angegriffen und beschädigt. Weitere Symptome sind beispielsweise Seh- oder Gleichgewichtsstörungen, Taubheit in den Gliedmaßen und häufig auftretendes Schwindelgefühl.

In eher seltenen Fällen sind Tumore als versteckte Auslöser an starkem Schluckauf beteiligt. Hierbei handelt es sich in der Regel um Wucherungen in der Nähe des Zwerchfells, welche bei starker Verkrampfung für das Aufstoßen sorgen - so etwa im Bereich des Halses, Gehirns oder der Ohren sowie im Brustraum und dem Bauch. Doch auch angeschwollene Lymphknoten in diesen Körperregionen sorgen manchmal für Funktionsstörungen des Zwerchfells.

Fazit: Schluckauf besser genau beobachten

Ein normaler Schluckauf ist gesundheitlich völlig unbedenklich. Die Gründe und Auslöser des "Hicksens" können jedoch vielfältig sein - doch möglicherweise handelt es sich um Warnsignale deines Körpers. Umso wichtiger ist es daher, die Beschwerden genau zu beobachten – vor allem dann, wenn du häufiger unter Schluckauf leidest. Achte in diesem Fall verstärkt auf die Dauer des Schluckaufs. Ebenfalls ist es wesentlich, ob eine Kombination mit weiteren Symptomen besteht. Im Zweifelsfall solltest du einen Arzt aufsuchen. Denn nur so können möglicherweise vorliegende Erkrankungen schnell diagnostiziert und richtig behandelt werden.