• Was ist eine Lidrandentzündung?
  • Symptome und Ursachen
  • Arten der Lidrandentzündung
  • Therapie und Prognose
  • Hausmittel

Zahlreiche kleine Drüsen an unseren Augenlidern sorgen dafür, dass der Tränenfilm, welcher unser Auge schützt, intakt bleibt. Sind die Drüsen verstopft und die Augen fangen an zu jucken und zu brennen, spricht man von einer Lidrandentzündung oder auch Blepharitis.

Lidrandentzündung - was ist das?

Die Lidrandentzündung ist ein häufig vorkommendes Krankheitsbild, bei der die Augenlider bzw. die Lidkanten entzündet sind. Sie wird hauptsächlich durch eine Fehlfunktion der Meibom-Drüsen verursacht. Diese ca. 70 kleinen Drüsen an den Augenlidern sorgen dafür, dass der Tränenfilm, der das Auge schützt, intakt bleibt. Sind diese Drüsen verstopft, ist das Auge trocken und fängt an zu brennen und zu jucken.

Die Störung ist nicht medikamentös heilbar, aber auch nicht ansteckend. Mit einfachen Methoden ist eine nachhaltige Linderung oder sogar Beschwerdefreiheit möglich.

Die Bindehautentzündung ist im Gegensatz zur Lidrandentzündung eher akut, seltener beidseitig und das Auge ist dabei meist verklebt. Die Lidrandentzündung geht über Monate und man kann nicht genau sagen, wann sie angefangen hat.

Symptome

Eine Lidrandentzündung entwickelt sich oft schleichend über Wochen und Monate. Typisch dabei ist, dass die Augenlider und die Wimpern nach dem Schlafen verklebt sind.

Ebenso typische Symptome sind ein Fremdkörpergefühl und ein Brennen im Auge, besonders abends oder auch beim Lesen. Ein Zeichen für eine entzündliche Reaktion ist, wenn der Lidrand rot ist und brennt, juckt und anschwillt.

Ein weiteres Anzeichen für eine solche Entzündung ist, dass die Wimpern ausfallen oder auch eine Fehlstellung einnehmen. Wessen Augen viel tränen, lichtempfindlich sind und Sehschwankungen erfahren, muss eine Lidrandentzündung ebenfalls in Erwägung ziehen. 

Entstehung einer Lidrandentzündung

Die Talgdrüsen des Augenlids mit ihren Öffnungen an den Lidrändern, welche auch Meibomdrüsen genannt werden, sind ein wichtiger Teil des Schutzapparats der Augen. Sie produzieren einen öligen Film, der sich schützend auf die Oberfläche des Tränenfilms legt.

Die Lidrandentzündung wird durch verstopfte Meibomdrüsen an den Rändern von Ober- und Unterlid verursacht. Fehlt das Fett, dass von den Drüsen produziert wird, trocknet das Auge schnell aus und es fängt an zu Brennen und Jucken. Hauptursache der Erkrankung ist die Veranlagung, welche individuell unterschiedlich ist. Dabei spielen auch Alterungsprozesse, Hauterkrankungen, Hormone, Medikamente, Kosmetika, Allergien und Umgebungsfaktoren eine Rolle. Auch Allgemeinleiden wie Rheuma, eine Schilddrüsenerkrankung oder die Zuckerkrankheit, andere Augenerkrankungen und Alltagsfaktoren wie Rauchen, Klimaanlagen, Bildschirmarbeit, Heizung und Ernährung begünstigen die Beschwerden.

Wenn es aufgrund der Störung zum Verschluss der Talgdrüsen kommt, bildet sich ein Sekretstau und ein Hagelkorn kann entstehen. Im Rahmen einer bakteriellen Infektion kann auch ein Gerstenkorn auftreten.

Nicht infektiöse Lidrandentzündung

Bei der nicht infektiösen Lidrandentzündung sind begünstigende Faktoren ein seborrhoischer, also fettiger Hauttyp, eine Talgdrüsenüberfunktion, trockene Augen, äußere Reize wie Staub, Rauch, trockene Luft, Allergien, Diabetes oder Gicht.

Durch eine Überproduktion der Liddrüsen bilden sich gelbliche Krusten über den Ausführungsgängen. Dadurch kommt es zu einem Sekretstau und entzündlichen Veränderungen.

Oftmals kann es gleichzeitig zu einer chronischen Bindehautentzündung kommen.

Infektiöse Lidrandentzündung

Die vorher beschriebenen Krusten und Auflagerungen sind ein guter Nährboden für bakterielle Erreger, wodurch es zu einer infektiösen Lidrandentzündung kommen kann.

Häufig sind drei Faktoren zusammen für eine Entzündung verantwortlich, nämlich Staphylokokken, ein seborrhoischer Hauttyp und das Sicca-Syndrom, welches das Austrocknen der Augen verursacht. In seltenen Fällen wird die Entzündung durch andere Erreger, wie Herpes-simplex-Viren, Milben, Läuse oder Zecken ausgelöst.

Im chronischen Stadium führt sie zu narbig veränderten Lidrändern und somit zu einem Entropium oder Ektropium (eine Einwärts- der Auswärtswendung der Lidkante) und wie die nicht infektiöse Lidrandentzündung zum Wimpernausfall.

Allergische Lidrandentzündung

Vorsicht bei der Auswahl von Kosmetik. Viele Produkte können eine allergische Reaktion verursachen.
Pixabay / kinkates

Neben der nicht infektiösen und der infektiösen Entzündung, kann auch durch eine allergische Reaktion eine Lidrandentzündung entstehen.

Dies kann durch Pflegeprodukte wie Kontaktlinsen oder Kosmetika wie Wimperntusche und sogar durch medizinische Augentropfen oder Augensalben passieren.

Dabei ist die Entwicklung einer Lidschwellung typisch.

Therapie

Einen Arzt oder eine Ärztin sollte man in den nächsten Tagen aufsuchen, wenn man morgens verklebte Wimpern und Lidränder, weißliche Schuppen oder juckende, brennende Rötungen und Schwellungen am Lidrand hat. Wenn sich Krusten bilden oder die Stelle stark schmerzt hat, sollte man am besten direkt zum Arzt oder zur Ärztin gehen.

Diese*r säubert den Lidrand und verordnet desinfizierende und entzündungshemmende, kortisonhaltige Augensalben. Eine bakterielle Lidrandentzündung wird für 2-6 Wochen mit einer antibiotikahaltigen Salbe behandelt. Bei einer Virusinfektion hingegen kommt eine Augensalbe mit einem Virostatikum zum Einsatz. Sollten Filzläuse die Auslöser sein, werden diese mit Pilocarpin-Öl abgetötet und entfernt.

Wenn die Entzündung durch eine allergische Reaktion ausgelöst wurde, muss der Patient oder die Patientin das Produkt meiden und begleitend dazu Augentropfen oder Augensalben verwenden*, die die allergische Reaktion hemmen.

Prognose

Bei sachgerechter Hygiene und Pflege heilt eine Lidrandentzündung normalerweise gut aus. Wenn sie aber aufgrund übermäßiger Talgproduktion immer wiederkehrt, sollte auf eine konsequente Lidrandreinigung geachtet werden. Sollte die Entzündung unbehandelt bleiben, kann sich eine Lidfehlstellung entwickeln. Folgende Pflegeanleitung wird deshalb empfohlen:

  1. Feuchte Wärme Lege für zirka 10 Minuten feuchte, warme Kompressoren (Wattepads/Waschlappen) oder Wärmemaske auf das Auge. Dadurch verflüssigt sich öliges Sekret und Hautschüppchen, die die Drüsen verstopfen werden weicher. Im Anschluss können die Poren leichter gereinigt werden
  2. Sanfte Lidmassage: Streiche mit dem Zeigefinger vorsichtig auf dem geschlossenen Auge am Oberlid und Unterlid in Richtung der Wimpern und vom äußeren zum inneren Lidwinkel.
  3. Lidkantenpflege: Fahre mit in einem in warmes Wasser getauchtem Wattestäbchen die Lidkanten ab. Auf diese Weise werden die Ausführungsgänge der Meibom-Drüsen geöffnet und das Fett kann besser abfließen. Verkrustungen entfernst du mit warmem Wasser oder einem in Olivenöl getränktem Wattepad.

Wenn du dich an diese Tipps hältst und sie täglich ausführst, werden, werden die Talgdrüsen wieder frei.

Was man selbst tun kann

Ganz wichtig: Hände waschen, bevor man an das Auge fasst.
Pixabay / ivabalk

Wer eine Lidrandentzündung hat, sollte möglichst auf Kontaktlinsen und Augenkosmetika verzichten und das Auge unbedingt sauber halten. Außerdem sollten die Hände häufig gewaschen werden. Fasse so selten wie möglich an das Auge, auch wenn es juckt.

Wer häufig unter einer Lidrandentzündung leidet, kann ihr vorbeugen, indem Reizungen der Augen, wie z.B. Staub, starke Sonneneinwirkung, verrauchte Räume oder trockene Heizungsluft vermieden werden. Wer zu Allergien neigt, verwendet im besten Fall keine unbekannten Kosmetika. Es empfiehlt sich, Schminkprodukte aus der Apotheke zu testen. Sehr wichtig ist zudem das sorgfältige Abschminken am Abend.

Wenn eine gute Augenhygiene nicht ausreicht, kann man bestimmte Hausmittel ausprobieren. Zum einen kann man Manuka-Honig mit warmem Wasser gemischt auf die Augenlider auftragen. Zudem kann sich eine erhöhte Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren positiv auswirken. Grüner Tee ist reich an Antioxidantien und wirkt antibakteriell. Mit der abgekühlten Flüssigkeit kann man das Auge ausspülen und den Juckreiz so lindern. Zudem stellen Lutein, Zink und Vitamin A und C wichtige Nährstoffe für eine gute Augengesundheit dar.

Manuka Honig bei Entzündungen: Zum Shop

*Hinweis: In der Redaktion sind wir immer auf der Suche nach nützlichen Produkten für unsere Leser. Es handelt sich bei den in diesem Artikel bereitgestellten und mit einem Einkaufswagen-Symbol beziehungsweise einem Sternchen gekennzeichneten Links um sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn du auf einen dieser Links klickst bzw. darüber einkaufst, bekommen wir eine Provision vom Händler. Für dich ändert sich dadurch nichts am Preis. Unsere redaktionelle Berichterstattung ist grundsätzlich unabhängig vom Bestehen oder der Höhe einer Provision.