• Erhöhtes Brustkrebs-Risiko 
  • Faktenlage nicht eindeutig
  • Bundesinstitut für Risikobewertung über Aluminium-Aufnahme

Aluminium ist das dritthäufigste Element der Erdkruste und das häufigste Metall. Über den Boden gelangt es in das Trinkwasser und in Pflanzen und somit auch in den menschlichen Organismus. Nahrungsmittel können überdies ebenfalls aluminiumhaltige Zusatzstoffe enthalten. Expert*innen diskutieren seit Jahren darüber, inwiefern Aluminium für den Menschen gefährlich ist. Insbesondere aluminiumhaltige Deos sind in Verruf geraten, da sie im Verdacht stehen, Brustkrebs bei Frauen auszulösen. Die Faktenlage ist jedoch nicht eindeutig.

Häufiger Deo-Gebrauch und Brustkrebs sollen zusammenhängen

Erste Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen aluminiumhaltigen Deos und Brustkrebs erbrachten Forscher im Jahr 2011, als sie erhöhte Aluminiummengen in der Brustflüssigkeit von Frauen fanden, die an Brustkrebs erkrankt waren. 

Eine weitere Studie von Innsbrucker Forschenden fand in 2021 heraus, dass die sehr häufige, mehrmals tägliche Verwendung von aluminiumhaltigen Deos im jungen Lebensalter die Gefahr erhöhen kann, an Brustkrebs zu erkranken. "Wir können keine Entwarnung geben, was die Verwendung von Deodorants mit Aluminiumsalzen angeht", fasst Hanno Ulmer die Forschungsergebnisse zusammen. Bis zur vollständigen Klärung der Bedeutung von Aluminiumsalzen als potenziell krebsauslösender Stoff empfehlen die Wissenschaftler einen sorgsamen Umgang mit Kosmetika, die Aluminium enthalten. 

Ein definitiver Beweis, dass Aluminiumsalze krebsauslösend sind, liegt damit allerdings nicht vor. "Weitere Untersuchungen sind unbedingt erforderlich. Unserer Ergebnisse basieren auf reinen statistischen Korrelationsanalysen und es wurde kein ursächlicher Zusammenhang untersucht", sagt die Gynäkologin Nicole Concin. 

Nach Rasur im besten Fall nicht direkt Deo verwenden

Besondere Vorsicht sollte nach der Rasur gelten. In 2012 hatte der französische Wissenschaftler Alain Pineau Deosprays an Hautproben getestet, die unverletzt oder geschädigt waren. Er stellte dabei fest, dass durch eine leicht verletzte Haut sechsmal mehr Aluminium in den Körper gelangt als bei einer unbeschädigten Haut.

Daher wird auch geraten, die Achselhöhlen am Abend zu rasieren, damit sich bis zur Deonutzung am Morgen die Miniverletzungen wieder regeneriert haben. Bei manchen Produkten wird mittlerweile ausdrücklich darauf hingewiesen, dass nur auf abgetrocknete, intakte Haut Deo verwendet werden sollte.

Am besten nicht zu viel Aluminium aufnehmen

Eine Studie aus dem Jahr 2021 entdeckte im Gegensatz zu anderen Studien keinen signifikanten Zusammenhang zwischen aluminiumhaltigen Deodorants und Brustkrebs. Zudem ist bisher nicht bekannt, wie hoch die tatsächlich aufgenommen Menge an Aluminium ist, die über die Haut aufgenommen werden kann.

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Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat dazu festgestellt: "Der Beitrag von aluminiumhaltigen Antitranspirantien zur Gesamtaufnahme von Aluminium ist deutlich geringer als früher angenommen. Das haben neue Studien ergeben. Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch ihren regelmäßigen Gebrauch sind daher unwahrscheinlich," sagt Ariane Lenzner, Toxikologin am BfR. Trotzdem sollte man insgesamt nicht zu viel Aluminium aufnehmen. "Wer bereits weiß, dass er tagsüber nicht so sehr ins Schwitzen kommen wird, könnte an diesem Tag auf ein Antitranspirant verzichten", meint die Expertin. Ein Deodorant ohne Aluminiumsalze tut es vielleicht auch.

Um die Aufnahme von Aluminium zu verringern, empfiehlt es sich, darauf zu achten, nicht zu viele Produkte zu verwenden, die das Metall enthalten. Alufolie, Alu-Grillschalen oder unbeschichtetes Alu-Geschirr sollte außerdem nicht zusammen mit sauren oder salzigen Lebensmitteln verwendet werden. Aluminium ist nämlich salz- und säurelöslich. Konkret bedeutet dies zum Beispiel, Grillgut erst spät zu würzen und Apfelschnitze oder Obstkuchen nicht in Alufolie einzuwickeln, sondern andere Verpackungsarten zu nutzen.

Erste Anzeichen für Krebs können oft harmlos sein. Bei bestimmten Symptomen solltest du jedoch einen Arzt aufsuchen.

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