Gürtelrose, auch bekannt unter "Herpes Zoster", wird durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht, das nach einer Windpocken-Infektion ein Leben lang im Körper inaktiv bleiben kann. Unter bestimmten Umständen, zum Beispiel im Alter oder wenn das Immunsystem besonders geschwächt ist, kann das Virus reaktiviert werden und dann eine Gürtelrose verursachen.
Der rötliche Ausschlag, der bei besonders starken Erscheinungsformen gürtelförmig um den Körper verläuft und dort eine sogenannte Wundrose verursacht, ist sehr schmerzhaft und unangenehm. Auch kann eine Gürtelrose schwerwiegende Spätfolgen mit sich bringen, falls sie nicht sofort behandelt wird. Wir erklären, wie du erste Symptome erkennen und der Krankheit vorbeugen kannst und warum ein schneller Therapiebeginn so wichtig ist.
Nicht nur für Senioren ein Risiko: Wie kann man Gürtelrose vorbeugen?
Der äußerst schmerzhaften Hauterkrankung, die auch mit Fieber, Abgeschlagenheit und schweren Nervenschmerzen einhergehen kann, kann mithilfe einer Impfung vorgebeugt werden. Da das Risiko für eine Gürtelrose mit dem Alter steigt, wird die Impfung ab 50 Jahren empfohlen. Allerdings können auch Jüngere an Gürtelrose erkranken: Ist dein Immunsystem geschwächt oder bist du zum Beispiel aus beruflichen oder persönlichen Gründen längeren Stressphasen ausgesetzt, kannst du ebenfalls betroffen sein. Gürtelrose kann mehrmals auftreten, deshalb sollten sich auch diejenigen, die schon einmal daran erkrankt sind, dagegen impfen lassen.
Um das Risiko einer Gürtelrose-Erkrankung zu reduzieren, ist zudem ein starkes Immunsystem wichtig: Eine ausgewogene, gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf können dazu beitragen. Gleichzeitig solltest du Stress im Alltag so gut wie möglich reduzieren: Stress kann dein Immunsystem schwächen und Auslöser für eine Gürtelrose sein.
Da Betroffene das Virus weitergeben und andere Menschen mit Gürtelrose anstecken können, gilt es, den Kontakt mit Erkrankten zu vermeiden. Ansteckend ist die Flüssigkeit der roten Bläschen, weshalb eine sorgfältige Handhygiene und das Abdecken der Bläschen wichtig sind, um die Ausbreitung zu verhindern. Die Viren werden nicht durch Tröpfchen übertragen, die beim Husten, Niesen oder Sprechen in die Luft gelangen. Hier findest du noch weitere Informationen rund um die Gürtelrose-Erkrankung.
Was sind erste Anzeichen und Symptome?
Die ersten Anzeichen für eine Gürtelrose können zum Beispiel Müdigkeit, Kopfschmerzen oder auch leichtes Fieber sein. Manchmal treten auch Schmerzen, Kribbeln oder Brennen in einem bestimmten Hautbereich auf, bevor der typische Gürtelrose-Ausschlag überhaupt sichtbar wird.
Spätestens wenn ein einseitiger Hautausschlag in Form eines Streifens sich am Körper bildet, meist am Rücken oder auch unterhalb der Brust, kann das ein sicheres Anzeichen für Gürtelrose sein. Dieser Ausschlag entwickelt sich innerhalb weniger Tage und beginnt mit roten Flecken, die sich mit der Zeit in flüssigkeitsgefüllte Bläschen verwandeln. Diese Bläschen platzen dann und verkrusten schließlich.
Zusätzlich zum Hautausschlag können starke Schmerzen rund um den betroffenen Hautbereich, Juckreiz und Empfindlichkeit auftreten. Oftmals kommen Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen hinzu. Tritt der Ausschlag in der Nähe der Augen auf, solltest du sofort zum Arzt gehen, um ernsthafte Schäden bis hin zur Erblindung zu verhindern.
Wie lässt sich Gürtelrose behandeln und wie können Spätfolgen verhindert werden?
Grundsätzlich sollte man bei Verdacht auf Gürtelrose so schnell wie möglich zum Arzt gehen, da eine frühzeitige medizinische Behandlung darüber entscheidet, wie lange du krank bist und wie schwer die Krankheit verläuft. Nur wenn spezielle antivirale Medikamente innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten des Ausschlags eingenommen werden, können sie die Virusvermehrung hemmen, die Heilung beschleunigen und das Risiko von Komplikationen verringern. Lässt du dich zu spät medizinisch behandeln, kann es zu schwerwiegenden und sehr unangenehmen Spätfolgen kommen: So können nach Abheilen des Hautausschlages schwere Nervenschmerzen in der früher betroffenen Hautregion noch mehrere Monate oder sogar Jahre anhalten.
Überhaupt können die Schmerzen bei Gürtelrose sehr intensiv sein, daher ist eine individuelle Schmerztherapie sinnvoll und ausgesprochen wichtig: Dein Arzt kann dir je nach Bedarf Schmerzmittel oder auch spezielle Nervenschmerzmittel, Cremes und Pflaster zur Linderung verschreiben. In einigen Fällen kann es zudem notwendig sein, einen Neurologen oder einen Schmerztherapeuten aufzusuchen, der zur schmerzstillenden Behandlung bestimmte Medikamente aus der Gruppe der Antiepileptika oder Antidepressiva verabreicht. Diese hemmen die Schmerzweiterleitung zum Gehirn und schwächen dadurch die unkontrollierte Aktivität der betroffenen Nervenzellen ab.
Neben der medizinischen Behandlung können auch ganz einfache Hausmittel weiterhelfen und guttun: Lauwarme Bäder mit kolloidalem, aus Haferkörnern gemahlenem und zu einem feinen Pulver vermischten Hafermehl oder auch kühlende Umschläge können zum Beispiel den Juckreiz und die Schmerzen lindern. Im Alltag ist es außerdem sehr wichtig, den Ausschlag immer sauber und trocken zu halten, um Infektionen zu vermeiden. Auch solltest du enge Kleidung vermeiden, um Reibung und Irritationen zu reduzieren. Vor allem solltest du dich schonen, Stress vermeiden, viel schlafen und auf sportliche Aktivitäten verzichten. Eine Gürtelrose-Erkrankung ist eine große Herausforderung für deinen Körper, der geschont werden und anschließend zusammen mit deinem Immunsystem ganz langsam wieder aufgepäppelt werden muss.