Ein aktueller Todesfall im Zusammenhang mit dem seltenen, aber gefährlichen Borna-Virus lässt die Besorgnis in der Bevölkerung wachsen. In Oberbayern ist ein Mann an den Folgen einer Infektion gestorben, ein weiterer am Virus erkrankter Mann wird derzeit behandelt. Experten untersuchen derzeit die genauen Infektionswege und mögliche Risikofaktoren. Die betroffenen Regionen stehen unter besonderer Beobachtung, und Gesundheitsbehörden warnen vor dem Kontakt mit Nagetieren und deren Ausscheidungen.

Das seltene, aber hochgefährliche Pathogen kommt in Deutschland nur in bestimmten Regionen vor. Eine Impfung gegen das Borna-Virus gibt es dagegen noch nicht. Verringert werden kann das Risiko einer Ansteckung nur durch Kontaktvermeidung mit Spitzmäusen und deren Ausscheidungen.

Borna-Virus: Seltene Infektion mit fatalem Ausgang in Bayern

Das Borna-Virus ist deshalb von großer medizinischer und veterinärmedizinischer Bedeutung, da es sowohl Tiere als auch Menschen betrifft. Bei Tieren führt es zu schweren neurologischen Erkrankungen wie der Borna-Krankheit. Beim Menschen verursacht es ebenfalls schwere Enzephalitiden mit einer hohen Sterblichkeitsrate. Die Letalität liegt bei über 90 Prozent bei Menschen, die sich infizieren. Es verursacht schwere Hirnentzündungen (Enzephalitis), die in den meisten Fällen tödlich verlaufen. In Deutschland wurden seit 2018 mehrere Todesfälle dokumentiert, die mit dem Virus in Verbindung stehen.

Eine umfassende One-Health-Studie zur Verbreitung von BoDV-1 hat gezeigt, dass die dokumentierten Infektionen überwiegend auf spezifische Endemiegebiete beschränkt sind. Die Feldspitzmaus, das natürliche Reservoir des Virus, spielt eine Schlüsselrolle bei der Übertragung. In Bayern wurden zwischen 2018 und 2024 etwa 14 dokumentierte Fälle registriert, die fast alle tödlich endeten.

Obgleich das Virus auch in anderen Teilen der Welt sporadisch vorkommt, gibt es außerhalb Europas kaum dokumentierte Fälle. Historische Berichte über psychiatrische Erkrankungen, die dem Virus zugeschrieben wurden, konnten wissenschaftlich nicht bestätigt werden. 

Symptome des Borna-Virus

Das Borna-Virus (BoDV-1) ist ein seltenes, aber hochgefährliches Virus, das sowohl Tiere als auch Menschen betrifft. Die Erkrankung äußert sich zunächst in unspezifischen Symptomen, die leicht übersehen werden können. Im weiteren Verlauf treten jedoch schwerwiegende neurologische Beschwerden auf, die oft tödlich enden.

  • Fieber und Kopfschmerzen: Früh in der Infektion treten Fieber und starke Kopfschmerzen auf. Diese unspezifischen Symptome können leicht mit anderen viralen Infektionen verwechselt werden.
  • Allgemeines Krankheitsgefühl: Betroffene berichten oft über Müdigkeit, Schwäche und ein allgemeines Unwohlsein. Diese Symptome signalisieren die beginnende systemische Wirkung des Virus.
  • Neurologische Störungen: Mit Fortschreiten der Infektion können Sprachstörungen, Gangunsicherheit und Schwierigkeiten bei der motorischen Koordination auftreten. Diese Symptome entstehen durch die Schädigung des zentralen Nervensystems.
  • Verhaltensauffälligkeiten: In einigen Fällen zeigt sich die Infektion durch Verwirrtheit, Angstzustände oder Wesensveränderungen. Diese neurologischen Symptome sind oft Vorboten schwerwiegender Komplikationen.
  • Gehirnentzündung (Enzephalitis): Das Virus führt häufig zu einer fulminanten Gehirnentzündung. Diese lebensbedrohliche Komplikation kann Koma und Tod zur Folge haben, wenn keine intensivmedizinische Betreuung erfolgt.
  • Tödlicher Verlauf: In der Mehrheit der gemeldeten Fälle endet die Infektion tödlich. Dies unterstreicht die Dringlichkeit einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung.

Die Symptome des Borna-Virus sind schwerwiegend und erfordern eine frühzeitige ärztliche Abklärung, um die Risiken zu minimieren. Da bisher keine spezifische Therapie verfügbar ist, bleibt die Prävention der wichtigste Schutz. Eine schnelle Diagnose kann jedoch lebensrettend sein, insbesondere in Endemiegebieten.

Verhaltensregeln zum Schutz vor dem Borna-Virus

Übertragen werden kann das Virus durch etwaige Bissverletzungen der Mäuse, oder durch den Kontakt mit kontaminierten Ausscheidungen. Über die Ausscheidungen könnten Borna-Viren sogar in Wasser oder verunreinigten Lebensmitteln aufgenommen werden. Selbst kontaminierter Staub kann zu einer Infektion führen, meint das Robert-Koch-Institut.  Der Erreger wird hauptsächlich durch die Feldspitzmaus übertragen, deren Ausscheidungen das Virus enthalten. Menschen können sich durch Kontakt mit kontaminierten Materialien oder durch Inhalation infizieren. Schutzmaßnahmen sind daher entscheidend, um die Übertragungswege zu blockieren und das Infektionsrisiko zu minimieren.

  • Kontaktvermeidung mit Nagetieren: Jeglicher direkter Kontakt mit Feldspitzmäusen oder anderen Nagetieren sollte vermieden werden. Diese Tiere sind das natürliche Reservoir des Borna-Virus.  Wichtig ist laut Robert-Koch-Institut, eine tote Spitzmaus nie mit bloßen Händen anzufassen.
  • Schutz bei Gartenarbeiten: Beim Arbeiten in Gärten oder beim Reinigen potenziell kontaminierter Bereiche sollten Handschuhe und Masken getragen werden. So wird das Risiko einer Inhalation oder eines direkten Kontakts mit virushaltigen Partikeln minimiert.
  • Wohnräume nagetierfrei halten: Wohnräume und Lagerräume sollten regelmäßig kontrolliert und frei von Nagetieren gehalten werden. Dazu gehören Maßnahmen wie das Verschließen von Zugängen oder das Aufstellen von Fallen. Spitzmäuse sollten zudem nicht als Haustiere gehalten werden.
  • Sollte man eine tote Spitzmaus entsorgen müssen, so sollten dabei Gummihandschuhe und nach Möglichkeit eine Feinstaubmaske (beispielsweise FFP2, KN95) getragen werden. 
  • Bevor man tote Spitzmäuse oder deren Ausscheidungen entsorgt, empfiehlt das RKI, sie mit Reinigungsmittel zu besprühen. Damit werde "die Aufwirbelung von virushaltigem Staub bei der Entsorgung und anschließenden Reinigung" verhindert. Tote Spitzmäuse sollten mittels einer gut verschlossenen Plastiktüte entsorgt werden. Anschließend solle man sich umgehend waschen und die Kleidung in die Wäsche geben. 
  • Hände gründlich reinigen: Nach Kontakt mit potenziell kontaminierten Oberflächen oder Materialien ist gründliches Händewaschen essenziell. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit der Aufnahme des Virus durch den Mund oder die Nase.
  • Lebensmittel sicher lagern: Lebensmittel und Futtermittel sollten so aufbewahrt werden, dass sie vor Nagetieren geschützt sind. Eine sichere Lagerung verhindert die Kontamination durch Ausscheidungen infizierter Tiere.
  • Vorsicht in Endemiegebieten: In Gebieten mit bekannten Infektionen ist besondere Vorsicht geboten. Dies umfasst den Schutz von Haustieren und die Vermeidung von Aktivitäten in der Nähe von Nagetier-Habitaten.

Die Einhaltung dieser Verhaltensregeln ist besonders in Endemiegebieten essenziell, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Eine gute Hygiene und Aufmerksamkeit gegenüber potenziellen Infektionsquellen können entscheidend sein. Prävention bleibt die effektivste Methode, um die Verbreitung des Borna-Virus zu verhindern.

Borna-Virus: Herkunft, Verbreitung, Bedeutung

Das Borna-Virus (Borna Disease Virus 1, BoDV-1, auch "Pferdeborna" oder "klassisches Borna" genannt), ist ein Erreger der Borna’schen Krankheit bei Pferden, Schafen und anderen Säugetieren. Der Erreger ist seit über 250 Jahren als Tierseuche bekannt. Er gehört zur Familie der Bornaviridae und wurde erstmals in der sächsischen Stadt Borna dokumentiert, wo eine Endemie bei Kavalleriepferden auftrat. Das Virus ist ein behülltes RNA-Virus und wurde ursprünglich vor allem bei Tieren wie Pferden und Schafen identifiziert. Das Friedrich-Loeffler-Institut hat herausgestellt, dass BoDV-1 ein neurotropes Virus ist, das vor allem bei Wirbeltieren vorkommt. Es wird als zoonotisches Virus eingestuft, da es potenziell auch Menschen infizieren kann.

Es ist jedoch nicht identisch zu dem "Bunthörnchen-Borna-Virus", auch wenn es ähnliche Erkrankungen hervorrufen kann.  Aktuelle Berichte zeigen, dass das Virus in Bayern und Baden-Württemberg als Endemiegebiete gilt. Es wird hauptsächlich durch die Feldspitzmaus übertragen, die das Virus über Urin, Kot und Speichel ausscheidet. Menschen können sich infizieren, wenn sie in Kontakt mit diesen Ausscheidungen kommen, jedoch ist der genaue Übertragungsmechanismus noch unklar. Eine Infektion führt fast immer zu einer tödlichen Meningoenzephalitis (Hirnentzündung).

BoDV-1 wird in bestimmten Regionen Deutschlands, darunter Bayern, Thüringen und Sachsen, als endemisch eingestuft. Feldspitzmäuse gelten als natürliche Reservoirwirte des Virus und scheiden es über Urin, Kot und Speichel aus. Der Kontakt mit kontaminierter Umgebung birgt ein Infektionsrisiko.   

Wie ist der aktuelle Stand der Forschung?

Eine Herausforderung bei der Bekämpfung des Virus besteht darin, dass es im Frühstadium kaum Symptome gibt, was die Diagnose erschwert. Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass das Virus eine hohe Letalität aufweist und bisher keine spezifische Therapie verfügbar ist. Der Fokus liegt daher auf der Prävention, insbesondere durch Aufklärung der Bevölkerung in Endemiegebieten über Schutzmaßnahmen wie das Vermeiden von Kontakt mit potenziell infizierten Tieren.

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Weitere Forschungsprojekte befassen sich mit der Entwicklung von Diagnosetests und präventiven Ansätzen, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Die Situation erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Virologen, Epidemiologen und Gesundheitsbehörden, um weitere Infektionen zu verhindern und das Verständnis des Virus zu verbessern.

Schon gewusst? Eine neue mRNA-Impfung gegen schwarzen Hautkrebs könnte ein Durchbruch in der Medizin werden. Allerdings nehmen Infektionskrankheiten wie das Hantavirus in einigen Regionen deutlich zu, was zu erhöhter Wachsamkeit führt. Besonders gefährlich sind auch durch Zecken übertragene Krankheiten wie FSME und Borreliose, die jährlich zahlreiche Menschen betreffen. 

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