Ist dein Darm nicht gesund, hat dies Auswirkungen auf deinen ganzen Körper. Anhand eines simplen Tests kannst du herausfinden, wie es um deine Darmgesundheit steht.

Vermutest du, dass es deinem Darm nicht gut geht, solltest du ärztlichen Rat einholen; es könnte im schlimmsten Fall Darmkrebs dahinter stecken.

Teste deine Darmgesundheit

Der Darm ist ein Muskelschlauch, der hauptsächlich dafür zuständig ist, die aufgenommene Nahrung zu verdauen. Des Weiteren werden in ihm verschiedene Hormone produziert, er trägt zur Abwehr von Krankheitserregern bei und ist bei der Aufnahme und Abgabe von Wasser beteiligt. In der sogenannten Darmflora befinden bis zu 99 Prozent aller Bakterien, die in und auf unserem Körper leben. Von einer gesunden Darmflora spricht man, wenn sich gute Bakterienarten in ihr wohlfühlen und sich schädliche nicht vermehren. So bleiben wir fit und gesund. Ist die Darmflora jedoch gestört, kann dies unsere allgemeine Gesundheit beeinträchtigen und es können Krankheiten wie Morbus Crohn entstehen. Auch Depressionen können so ausgelöst werden - wie Darm und Hirn zusammen funktionieren, erfährst du in unserem separaten Artikel.

Ein einfacher Test kann dir einen Hinweis darauf geben, ob deine Darmflora eventuell gestört ist. Wichtig ist, dass du ehrlich zu dir bist und die Fragen gewissenhaft für dich beantwortest.

  1. Hast du im letzten halben Jahr Antibiotika eingenommen?
  2. Nimmst du mindestens einmal jährlich Antibiotika?
  3. Hast du als Kind mehrfach Antibiotika einnehmen müssen?
  4. Nimmst du sogenannte Protonenpumpenhemmer, also Medikamente, die die Magensäure hemmen?
  5. Benötigst du mehrmals im Monat Abführmittel?
  6. Leidest du unter einer Nahrungsmittelallergie?
  7. Leidest du unter anderen Allergien oder einer Neurodermitis?
  8. Leidest du unter Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder einer anderen chronisch-entzündlichen Darmerkrankung?
  9. Hast du ein deutliches Übergewicht oder das Gefühl, schneller zuzunehmen und schwerer abzunehmen als deine Mitmenschen?
  10. Leidest du unter dem Reizdarmsyndrom?
  11. Hast du innerhalb des letzten halben Jahres mit dem Rauchen aufgehört?
  12. Warst du in den letzten Jahren in tropischen Ländern und hast dort unter Magen-Darm-Beschwerden gelitten?
  13. Treibst du selten Sport und/oder bewegst dich täglich weniger als 30 Minuten?
  14. Leidest du unter beruflichem oder privatem Dauerstress?
  15. Verwendest du desinfizierende Seife oder Desinfektionsmittel zum Putzen?
  16. Isst du täglich weniger als drei Portionen an ballaststoffreichen Lebensmitteln?
  17. Präferierst du leicht verdauliche Kohlenhydrate?
  18. Schätzt du deine Ernährung als weniger abwechslungsreich, sondern eher einfach ein?
  19. Isst du mehrmals pro Woche Fast Food, Fertiggerichte oder fettreiche Speisen und trinkst ebenso häufig Softdrinks?
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Je häufiger du eine Frage mit "Ja" beantwortet hast, umso wahrscheinlicher ist es, dass mit deiner Darmflora etwas nicht in Ordnung ist. Die Medikamente, Beschwerden und Lebensstile, die genannt wurden, können dazu führen, dass die Darmkeime sich dauerhaft verändert haben oder die Darmbarriere gestört wurde; ein Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin ist in diesem Fall sehr sinnvoll. Du solltest auch konkret über eventuelle Beschwerden, Angewohnheiten oder Medikamente sprechen, sodass dir individuell geholfen werden kann.

So unterstützt du deinen Darm

Da die Darmwand sehr viele Nerven besitzt, können seelischer und psychischer Stress sich auch auf die Funktionsweise des Darms auswirken. So leiden manche unter Bauchschmerzen, Durchfall oder einer Verstopfung, wenn sie beispielsweise gestresst oder verärgert sind. Andererseits können, wie der Test schon offenlegte, Medikamente, Erkrankungen oder ungesunde Gewohnheiten dazu führen, dass die Gesundheit des Darms beeinträchtigt wird. Du kannst einige Dinge tun, um deine Darmgesundheit zu unterstützen:

Für unsere allgemeine Gesundheit spielt die Darmgesundheit eine wichtige Rolle. Eine leichte Massage des Bauches kann die Verdauung positiv beeinflussen.
CC0 / Pixabay / Alicia_Harper
  1. Vermeide Gluten, da es nicht nur bei einer Zöliakie Symptome wie chronischen Durchfall oder chronische Verstopfungen hervorrufen kann.
  2. Reduziere Milchprodukte, da sie bei vielen Menschen zu Verdauungsproblemen führen können.
  3. Massiere regelmäßig deinen Bauch. So kannst du deine Darmgesundheit und die Verdauung aktiv verbessern.
  4. Wähle die richtigen Ballaststoffe. Dazu gehören gesunde und leicht verträgliche Ballaststoffe wie jene aus Chiasamen, Erdmandeln oder Kokosmehl.
  5. Unterstütze deinen Körper mit natürlichen Enzymen. Damit gemeint sind Präparate, die beispielsweise Proteasen, Amylasen oder Lactase enthalten.
  6. Greife auf hochwertige Probiotika zurück.
  7. Bei chronischem Durchfall kann ein Shake aus Bentonit und Flohsamenschalenpulver dabei helfen, die Stuhlkonsistenz zu regulieren.
  8. Leidest du an chronischer Verstopfung, kann ein kleiner Einlauf dabei helfen, die Darmbewegung anzuregen. Dafür benötigst du nur einen Irrigator.
  9. Versuche, regelmäßig Sport zu betreiben und dich täglich ausreichend zu bewegen.
  10. Achte darauf, immer ausreichend zu trinken. Pro Tag werden von der DGE etwa 1,5 Liter empfohlen, bei Hitze oder starker körperlicher Betätigung sogar etwas mehr.
  11. Beim Essen solltest du immer sorgfältig kauen und versuchen, langsamer zu essen.
  12. Eine Darmreinigung kann dabei helfen, gegen Parasiten oder Pilze im Darm vorzugehen.

Funktioniert der Darm nicht richtig, können im schlimmsten Fall ernsthafte Krankheiten wie Darmkrebs entstehen. Bei Frauen in Deutschland ist Darmkrebs laut des Zentrums für Krebsregisterdaten die zweithäufigste Krebserkrankung, bei Männern ist es die dritthäufigste. Somit schätzt das Robert-Koch-Institut Berlin die Anzahl der Menschen, die pro Jahr eine Darmkrebs-Diagnose erhalten, auf etwa 58.100. Derzeit ist noch nicht genau erforscht, was die Ursachen von Darmkrebs sind

Faktoren, die das Darmkrebs-Risiko erhöhen

Wissenschaftlich nachgewiesen wurden jedoch schon Faktoren, die das Risiko erhöhen.

Dazu gehören das Rauchen, der regelmäßige Alkoholkonsum, Übergewicht, wenig Bewegung, eine ballaststoffarme Ernährung, eine schwere Entzündung der Dickdarmschleimhaut, ein Auftreten von Dickdarmpolypen oder Darmkrebs in der Familie, eine Genveränderung in der Familie, die das Entstehen von Polypen verursacht oder eine Erkrankung von dir oder deinen nahen Verwandten an anderen Krebsarten.

Selbstverständlich muss es nicht sein, dass du an Darmkrebs erkrankst, wenn diese Faktoren auf dich zutreffen. In jedem Fall ist es dann aber besonders wichtig, deine Darmgesundheit zu unterstützen und beispielsweise an Früherkennungsuntersuchungen zur Krebsvorsorge teilzunehmen.

Fazit

Deine Darmgesundheit wird durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit ausreichend ballaststoffreichen Lebensmitteln, genügend Flüssigkeit sowie Bewegung und die Vermeidung von Stress positiv beeinflusst.

Dagegen können Medikamente, verschiedene Erkrankungen wie Lebensmittelunverträglichkeit oder ein ungesunder Lebensstil die Darmflora, teils sogar nachhaltig, stören.

Vermutest du, dass dein Darm nicht gesund ist, solltest du nicht zögern, eine ärztliche Beratung einzuholen. So kann eine eventuelle Erkrankung ausgeschlossen, beziehungsweise eine nötige Therapie eingeleitet werden.

Lesetipp: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Depressionen und Darmbakterien?

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