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Gesundheit

Blut- und Cholesterinwerte bestimmen Sterberisiko und Lebensdauer

Am 29. September ist Weltherztag. Die häufigste Todesursache in Deutschland sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Laut einer aktuellen Studie können anhaltend niedrige Blutdruck- und Cholesterin-Werte aber das Risiko dieser Erkrankungen drastisch reduzieren.
Den Blutdruck regelmäßig zu messen, kann bereits im jungen Alter sinnvoll sein.- Eine Studie hat nun herausgefunden, dass ein dauerhaft niedriger Cholesterinwert und Blutdruck Auswirkungen auf die Lebensdauer hat. Symbolfoto: Bernd Weissbrod/dpa

Herzinfarkte und Schlaganfälle gehören zu den häufigsten Todesursachen - nicht nur in Deutschland. Weltweit sterben laut einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO jährlich rund 17 Millionen Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bundesweit rund 340.000 Deutsche.

Studie: Herzerkrankungen vermeiden durch niedrige Werte bei Cholesterin und Blutdruck

Der Leipziger Kardiologe Prof. Ulrich Laufs, der gemeinsam mit Forschern der Universität Cambridge an einer Studie gearbeitet hat, äußert sich in einer Pressemitteilung: "Das ist niederschmetternd. Denn Herzinfarkte und Schlaganfälle können durch anhaltend niedrige Werte bei Blutdruck und LDL-Cholesterin weitgehend vermieden werden." Dies zeigten auch die aktuellen Studienergebnisse.

Deshalb rät der Experte dazu, bereits im jungen Alter beide Werte regelmäßig zu überprüfen.

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Cholesterin lebenswichtig, aber auch schnell schädlich

Der fettähnliche Stoff Cholesterin ist zwar lebenswichtig, kann aber bei einem dauerhaft erhöhten Wert auch dem gesamten Körper und besonders den Herzgefäßen schaden. Laut der Internetseite Cholesterin-Spiegel.de, die von der Praxisklinik für Diagnostik und Präventivmedizin Bornheim betrieben wird, ist Cholesterin beispielsweise am Aufbau der Zellmembran und an Stoffwechselvorgängen im Gehirn beteiligt.

Ernährungsumstellung kann Cholesterinwert beeinflussen

Ein zu hoher Cholesterinwert könne zu Ablagerungen und Verkalkungen der Adern führen und somit Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Normalerweise stellt der Körper rund 90 Prozent des Bedarfs an Cholesterin selbst her. Nur ein Viertel des Gesamtcholesterins wird mit der Nahrung aufgenommen, dennoch lasse sich mit einer Ernährungsumstellung auch begrenzt Einfluss auf den Cholesterinwert nehmen.

Schon leichte Senkungen der Werte können Risiko um 68 Prozent verringern

Viel mehr Einfluss könne aber den Studienergebnissen nach ein dauerhaft niedriger Cholesterinwert in Kombination mit einem guten Blutdruck haben: Werden lebenslang der LDL-Cholesterinspiegel um 39 mg/dl (1 mmol/l) und gleichzeitig der systolische Blutdrucks um 10 mmHg gesenkt, ergäbe sich ein um 80 Prozent niedrigeres Risiko für Erkrankungen der Herzgefäße und ein um 68 Prozent niedrigeres Risiko für einen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachten Tod. Schon bei dauerhafter Abnahme des Cholesterins um 15 mg/dl und des Blutdrucks um 5 mmHg halbiere sich das Erkrankungsrisiko.

Frühe Überprüfung des Cholesterins und Blutdrucks bereits in jungen Jahren sinnvoll

Allerdings müssten laut Prof. Ulrich Laufs, der als Direktor an der Klinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig arbeitet, diese Werte aber lebenslang niedrig sein. Die meisten Patienten des Klinikums seien schon über 50 Jahre alt und ihr Cholesterin und Blutzucker habe sich somit schon über ein halbes Jahrhundert lang auf den Körper ausgewirkt. Auch die über 400.000 Teilnehmer der Studie waren im Schnitt rund 65 Jahre alt. Deshalb sei es wichtig, bereits im Kinder- und Jugendalter die Werte regelmäßig zu überprüfen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Möglichkeiten zur Verbesserung der Herzgesundheit

Die besten Möglichkeiten, die Herzgesundheit selbst aktiv zu verbessern, sind laut der Deutschen Herzstiftung körperliche Aktivität, eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf Tabakkonsum. Auch psychosozialer Stress und überhöhter Alkoholkonsum könnten Risikofaktoren darstellen.