- Wie du dich vor Hautkrebs schützen kannst
- Warum die Krebsvorsorgeuntersuchung so wichtig ist
- ABCDE-Regel: Wann du zum Arzt gehen solltest
Schwarzer Hautkrebs ist in Deutschland die fünfthäufigste Krebserkrankung: Seit Jahren steigt die Anzahl der Fälle an, dabei sind auch immer mehr junge Menschen betroffen. Der sicherste Schutz vor Hautkrebs ist, eine starke Sonneneinwirkung zu vermeiden und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Denn je früher Hauttumoren erkannt werden, desto besser ist die Heilungschance. Wir zeigen dir, wie du dich im Alltag vor Hautkrebs schützen kannst, wie wichtig Vorsorge ist und bei welchen Anzeichen du zum Arzt gehen solltest.
Wie du dich vor Hautkrebs schützen kannst
Rund 330.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Hautkrebs, davon etwa 46.000 am malignen Melanom. Der sogenannte schwarze Hautkrebs ist für die meisten Hautkrebs-Todesfälle verantwortlich, da er häufig Metastasen bildet.
Nicht alle Menschen sind gleichermaßen gefährdet, an Hautkrebs zu erkranken. Babys, Kinder und Jugendliche, Menschen mit hellerer Haut, hellem oder rotem Haar oder vielen Sonnenbrandflecken sowie mit vielen Muttermalen gehören allerdings zu den Risikogruppen, die besonders gefährdet sind. Falls du bestimmte Medikamente einnimmst, die das Immunsystem unterdrücken, du arbeitsbedingt viel Zeit draußen und in der Sonne verbringst oder in deiner Familie bereits Menschen an Krebs erkrankt sind, könntest du ebenfalls betroffen sein und zur Risikogruppe gehören.
Um dich im Alltag vor Hautkrebs zu schützen, kannst du zum Beispiel direkte und übermäßige Sonneneinwirkung vermeiden. Die deutsche Krebsgesellschaft warnt unter anderem insbesondere vor Solarien: Denn bei häufiger Nutzung besteht ein deutlich erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Und: Je jünger die Nutzer bei ihrem ersten Solarium-Besuch sind, desto größer ist die Gefährdung, vor allem, wenn sie jünger als 20 Jahre sind. Es gibt ein paar einfache, aber umso wichtigere Verhaltensregeln, wie du dich gegen Hautkrebs schützen kannst:
- Meide direkte und starke Sonneneinstrahlung. Eine mittlere und hohe UV-Bestrahlungsstärke herrscht bereits, wenn der UV-Index bei 3 bis 5 liegt. Im Freien solltest du dann ein Hemd und eine Sonnenbrille tragen und Sonnencreme benutzen.
- Liegt der UV-Index bei 6 bis 8 oder sogar darüber, herrscht eine sehr hohe UV-Bestrahlungsstärke. Dann solltest du mittags unbedingt in den Schatten gehen, eine Kopfbedeckung tragen, dich eincremen und deine Augen schützen. Nach Möglichkeit solltest du dich lieber gar nicht im Freien aufhalten und deine Outdoor-Aktivitäten auf die Morgen- und Abendstunden verlegen. Hier kannst du den tagesaktuellen UV-Index ablesen und findest weitere Informationen dazu.
- Die UV-Belastung steigt zusätzlich an, wenn du dich in der Nähe von Wasser, Sand, Schnee oder im Gebirge befindest. Achte dann darauf, beim Baden wasserfeste Sonnenschutzmittel zu verwenden. Ein zusätzlicher textiler Lichtschutz wirkt dabei immer besser als Sonnencremes.
- Einen Sonnenbrand solltest du nach Möglichkeit immer vermeiden: Benutze auch schon im Frühling Sonnenschutzmittel und trage geeignete Kleidung, um dich zu schützen. Vor allem für Kinder und empfindliche Personen ist es ratsam, spezielle UV-Schutz-Kleidung zu tragen.
- Arbeitest du viel im Freien, solltest du von deinem Arbeitgeber im Normalfall eine entsprechende Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt bekommen, zum Beispiel bedeckende Kleidung, Sonnenhüte mit Krempe und Nackenschutz, Sonnenbrillen und Sonnenschutzmittel. Zudem müssen Arbeitsplätze und Pausenorte schattige Bereiche haben, dabei sind die Arbeitszeit und die Pausen so zu planen, dass du in der Mittagszeit nicht der prallen Sonne ausgesetzt bist.
Warum die Krebsvorsorgeuntersuchung so wichtig ist
Neben der Vermeidung übermäßiger Sonneneinwirkung können Vorsorgeuntersuchungen ebenfalls vor Hautkrebs schützen. So belegen wissenschaftliche Untersuchungen, dass eine frühzeitige und regelmäßige Krebsvorsorge lebensrettend sein kann: Denn viele Hautkrebsfälle, die während der Vorsorge erkannt werden können, befinden sich oft in einem frühen Stadium. Kann sofort mit einer Therapie begonnen werden, sind die Heilungschancen erfolgversprechender. Gesetzlich Versicherten steht ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening zu. Manche Krankenkassen übernehmen die Früherkennungsuntersuchung auch bei jüngeren Versicherten oder in kürzeren Abständen. Am besten fragst du direkt bei deiner Krankenkasse nach, welche Leistungen sie anbietet. Falls du die Hautkrebsvorsorge selbst trägst, müsstest du dafür derzeit 45 Euro zahlen.
Vor der Untersuchung solltest du Nagellack von Finger- und Zehennägeln entfernen, da Hautkrebs manchmal auch unter den Nägeln entstehen kann. Auf Körperschmuck wie Ohrringe oder auch Piercings sowie auf Make-up solltest du ebenfalls verzichten. Die Hautkrebsscreening-Untersuchung dauert etwa 10 bis 20 Minuten. Dabei werden zunächst deine Krankengeschichte und eventuelle Hautkrebserkrankungen in deiner Familie abgefragt. Außerdem wirst du möglicherweise über deinen Hauttyp und über die einzelnen Risikofaktoren für Hautkrebs informiert. Bei der anschließenden Untersuchung werden deine gesamte Haut einschließlich der Kopfhaut, alle sichtbaren Schleimhäute und deine Nägel genau begutachtet.
Der Arzt notiert sich auffällige Leberflecke und Muttermale, um diese zu einem späteren Zeitpunkt wieder begutachten zu können. Ergibt sich ein für ihn signifikanter Befund, werden weitere Untersuchungen veranlasst. Falls du selbst eine Veränderung oder Auffälligkeit bemerkt hast, solltest du den Arzt jetzt darauf hinweisen. Hier kannst du nachlesen, wie ein Hautkrebsscreening im Detail abläuft.
ABCDE-Regel: Wann du zum Arzt gehen solltest
Anders als bei vielen anderen Krebsarten ist Hautkrebs mit seinen Vorstufen tatsächlich sicht- und tastbar. Mithilfe von regelmäßigen Selbstuntersuchungen kannst du daher frühzeitig entdecken, wo zum Beispiel neue Hautveränderungen aufgetreten oder vorhandene Leberflecken gewachsen sind. Achte insbesondere auf deine kleinen und großen Muttermale und vergiss nicht, zwischen den Fingern und Fußzehen, unter den Haaren sowie an den Fußsohlen nachzuschauen: Verändert ein alter Leberfleck seine Größe, Form oder Farbe, juckt er oder beginnt er zu bluten oder entdeckst du neue Muttermale, solltest du zu einem Hautarzt gehen.
Die ABCDE-Regel hilft dir, deine Haut zu untersuchen und deine Leberflecke richtig einzuschätzen:
- A wie Asymmetrie: Ein neuer dunkler Hautfleck ist ungleichmäßig geformt, also nicht gleichmäßig rund, oval oder länglich. Oder die Form eines bereits vorhandenen Hautflecks hat sich verändert.
- B wie Begrenzung: Ein dunkler Hautfleck hat raue, verwischte Konturen oder wächst ausgefranst in den gesunden Hautbereich hinein.
- C wie Colour: Ein Fleck ist nicht gleichmäßig gefärbt, sondern mit rosafarbenen, grauen oder schwarzen Punkten vermischt oder hat krustige Auflagen. Das könnte auf ein malignes Melanom hinweisen und sollte unbedingt ärztlich untersucht werden.
- D wie Durchmesser: Du solltest deine Muttermale, die größer als 5 mm im Durchmesser sind oder eine Halbkugelform haben, vom Arzt untersuchen lassen. Es gibt aber auch Melanome, die kleiner als 5 mm sind.
- E wie Erhabenheit: Wenn ein Leberfleck mehr als einen Millimeter über das Hautniveau hinausragt und seine Oberfläche rau oder schuppend ist, kann dies ebenfalls ein Zeichen von Hautkrebs sein.
Nutze bei der Selbstuntersuchung das Tageslicht, einen Spiegel oder bitte zum Beispiel einen Freund oder eine Freundin, dir zu helfen. Hier findest du weitere Tipps rund um die Selbstuntersuchung sowie Informationen zur Hautkrebsvorsorge. Wenn mindestens eines der ABCDE-Merkmale zutrifft, solltest du die betreffende Hautstelle baldmöglichst einem Hautarzt zeigen.
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