In den vergangenen Jahren sind die Diagnosen für hellen Hautkrebs um rund zwölf Prozent gestiegen. Das zeigt eine Erhebung der Barmer-Krankenkasse. Demnach diagnostizierten im Jahr 2020 Ärztinnen und Ärzte in Bayern bei etwa 3,4 Millionen Menschen hellen Hautkrebs. 2010 waren es noch rund 3 Millionen Diagnosen.

Als Hauptursache für hellen Hautkrebs gilt übermäßige UV-Strahlung durch die Sonne. "Angesichts der Tatsache, dass sich das Risiko für hellen Hautkrebs durch einen angemessenen Sonnenschutz erheblich reduzieren lässt, sind die Zahlen an Betroffenen viel zu hoch", so Professor Claudia Wöhler, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Bayern. Sie empfiehlt ein regelmäßiges Hautkrebsscreening.

Hautkrebs: Drastischer Rückgang bei Vorsorgeuntersuchungen

Mit einem Screening könne man Krebsvorstufen und einen Tumor entdecken, bevor er in umliegendes Gewebe einwächst oder Metastasen bildet. Bei der Untersuchung sieht sich die Ärztin oder der Arzt die Haut von Kopf bis Fuß genau an. Bei einer sorgfältigen Untersuchung müssen zudem Hautfalten und Schleimhäute genau begutachtet werden.

Gesetzlich Versicherte können sich als Teil der allgemeinen "Check-up"-Vorsorge auf Hautkrebs untersuchen lassen. Laut der Barmer sei jedoch vor allem durch die Coronapandemie die Inanspruchnahme des Check-Ups drastisch eingebrochen. 595.000 gesetzlich Versicherte hatten sich 2019 noch untersuchen lassen, 2020 waren es lediglich 335.000, ein Rückgang um rund 44 Prozent.

Neben dem allgemeinen Check haben gesetzlich Versicherte zudem die Möglichkeit, alle zwei Jahre in einer Haut- oder Hausarztpraxis einen Termin für ein Hautkrebsscreening zu vereinbaren. Der Einbruch bei diesen Vorsorgeterminen war in Bayern weniger drastisch:  724.500 Untersuchungen 2019 folgten 722.700 Untersuchungen Jahr 2020. "Wer aus Angst, sich im Wartezimmer mit dem Coronavirus zu infizieren, in den vergangenen zwei Jahren auf Früherkennungsuntersuchungen verzichtet hat, sollte diese schleunigst nachholen. Je früher Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Zu spät erkannte Krebserkrankungen können tödlich sein", so Wöhler.

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