Schwere Augen, ein trockener Mund und Schmerzen im Kopf: Was zumeist auf einen schlechten Schlaf hindeutet und unbedenklich ist, kann bei vermehrten Auftreten und darauffolgende Einschränkungen im Alltag auch auf eine ernst zunehmende Schlafkrankheit hindeuten – die obstruktive Schlafapnoe. Worauf zu achten ist, welche Gefahren es gibt und wie eine Diagnose abläuft, erklärt Schlafmediziner Prof. Dr. med. Joachim T. Maurer und Hals-Nasen-Ohren-Arzt der Universitätsmedizin Mannheim.
Wenn der Atem aussetzt
Wer an obstruktiver Schlafapnoe leidet, der hat nachts mit wiederholten Atemaussetzern zu kämpfen. Diese entstehen, wenn erschlaffende Muskeln und eine zurückfallende Zunge den Rachenraum verengen.
Dies kann an anatomischen Gegebenheiten, wie einem kleinen Kiefer oder an Übergewicht, welches zu kleinen Fettpolstern im Hals führt, liegen. Dadurch wachen Betroffene "(...) aufgrund des Sauerstoffmangels immer wieder für einen Moment auf und schnappen nach Luft. Obwohl sie sich am nächsten Tag in der Regel nicht daran erinnern können, leidet ihr Schlaf erheblich darunter", so Professor Maurer.
Wenn dies mindestens fünfzehnmal die Stunde auftritt und je 10 Sekunden oder gar länger anhält, wird in der Medizin von einer krankhaften Schlafapnoe gesprochen. Auch lautes Schnarchen und ruckartige Bewegungen der Beine sind Anzeichen. Die Symptome können schwerwiegend sein. Patienten klagen über Tagesschläfrigkeit, schlechte Konzentration während der Arbeit und zufallende Augen beim Autofahren. Auch Blutgefäße nehmen Schaden, was auf Dauer zu Erektionsstörungen oder gar Herzinfarkten und Schlaganfällen führen kann. "Bluthochdruck, Diabetes und Depressionen stellen weitere schwerwiegende Begleiterkrankungen dar.", so Prof. Maurer.
Feststellen einer Schlafapnoe
Weltweit betrifft obstruktive Schlafapnoe etwa eine Milliarde Menschen, 90 % von ihnen wissen nichts von ihrer Erkrankung. "Wer bei sich selbst Symptome feststellt oder vom Partner oder von der Partnerin Hinweise auf nächtliche Atemaussetzer erhält, sollte dies daher unbedingt ernst nehmen", so Maurer.
Der erste Ansprechpartner kann der Hausarzt, sein, der bei Bedarf an einen Spezialisten überweist. Patienten erhalten ein spezielles Gerät, mit dem sie Daten zur Diagnose im Schlaf sammeln können. Atmung, Puls und Sauerstoff werden gemessen.
Maurer mahnt: "Nur eine gründliche Untersuchung führt letztlich zu einer effektiven Behandlung. Messungen zu Hause in gewohnter Umgebung liefern dabei in der Regel verlässliche Ergebnisse. In einigen Fällen führt der Weg anschließend auch ins Schlaflabor."
Was Abhilfe schaffen kann
Ist die Diagnose gegeben, finden sich eine Reihe von Methoden, um die Schlafapnoe zu behandeln. Zumeist reicht es aus, abends auf Nikotin und Alkohol zu verzichten. Diese Stoffe fördern die Entspannung der Rachenmuskulatur, die Schnarchen begünstigt. Eine Gewichtsabnahme ist sinnvoll, um im verengten Rachenraum Platz zu schaffen.
Amazon-Bestseller: Nasenpflaster gegen SchnarchenBetroffenen helfen kann auch eine Schnarchschiene, die den Unterkiefer und Zunge vorne hält und ebenfalls den Rauchenraum vergrößert. "Bei einer schweren Form der obstruktiven Schlafapnoe kommt standardmäßig eine CPAP-Maske zum Einsatz. Diese sorgt durch kontinuierlichen Überdruck dafür, dass die Atemwege offen bleiben," so Professor Maurer. Jedoch schlafen manche Anwender aufgrund der Geräusche und Schläuche schlechter, wieso auch ein Zungenschrittmacher eine Option sein könnte.
Der Zungenschrittmacher wird unter dem Kinn implantiert und mit einem speziellen Pflaster aktiviert. Elektroden stimulieren daraufhin den hinteren Teil der Zunge und verhindern, dass sie in den Rachen fällt. Da weder Batterien noch Steuerungschip implantiert werden, ist nur eine einzige Operation notwendig. Sämtliche Kosten dieser Therapie übernehmen die Krankenkassen. Welche Methoden am besten zu dir passen, kannst du mit deinem Arzt oder Ärztin abklären.
Fazit: Schlafapnoen bleiben oft unbemerkt, sind jedoch heilbar
Obstruktive Schlafapnoen schränken die Atmung während des Schlafs erheblich ein. Zur Folge hat dies Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit hin zu schwerwiegenderen Problemen wie plötzlich zufallenden Augen oder bei längerem Bestehen Herzinfarkte. Jedoch gibt es effektive Behandlungsmethoden. Betroffene können mithilfe eines Spezialisten die richtige Abhilfe finden und einen guten Schlaf wiederherstellen.
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