- Plötzlicher Haarausfall kann erschreckend sein, oft steckt eine natürliche Ursache dahinter
- Haarausfall im Herbst stärker: Saisonaler Haarausfall sollte eher als Haarwechsel bezeichnet werden
- Wir erklären, wie ihr euer Haar zusätzlich stärken könnt
Es ist jedes Jahr aufs neue schockierend: Es wird kälter und schwups, sind die Haare überall – nur nicht mehr auf dem Kopf. In diesen Momenten reagiert man verzweifelt und fragt sich, wie viele Jahre es bis zur Vollglatze noch sind. Saisonaler Haarausfall wirkt zwar einschüchternd, tatsächlich ist das ein ganz harmloses Phänomen.
Haarausfall im Herbst stärker: Bis zu 100 Haare täglich - das ist die Norm
Im Schnitt verliert ein Mensch - egal ob Mann oder Frau - am Tag bis zu 100 einzelne Haare. Dass es so viele sind, ist den Meisten nicht klar. Die Haare, die beim Frisieren in der Bürste hängen bleiben, oder beim Duschen im Abfluss verschwinden, kann man ja schlecht zählen.
Auch das Haarwachstum folgt einem Zyklus. Erst erfolgt eine Wachstumsphase, dann folgt eine Rückbildungsphase und dann eine Ruhephase. Das, was wir als Haarausfall erleben, ist demnach die Ruhephase im Haarwachstumszyklus. Diese Ruhephasen fallen in der Regel auf die kalte Jahreszeit, deshalb kann es gerade im Herbst zu einem größeren Haarverlust kommen als gewöhnlich.
Die Dermatologin Dr. Golnaz Delir erklärte der Website miss.at, dass wir uns den saisonalen Haarausfall wie einen Haarwechsel vorstellen müssen, nicht wie einen Totalverlust. Das ausgefallene Haar wächst wieder nach – es ist zu Beginn der Wachstumsphase eben sehr kurz und fällt daher nicht gleich auf. "In der Regel ist eine Behandlung oder Therapie deshalb nicht notwendig", betont Delir, denn mehr als 10 Prozent der Gesamthaarmenge ist von diesem Wechsel im Durchschnitt nicht betroffen.
Haarausfall unter 10 Prozent, mit bloßem Auge nicht erkennbar
Während des saisonalen Haarausfalls sieht das Haupthaar beim Blick in den Spiegel nicht lichter aus als gewöhnlich. Optische Veränderungen kann man erst mit dem bloßen Auge erkennen, wenn mehr als 30 Prozent des gesamten Haares ausgefallen sind. Was viele Leute jedes Jahr aufs Neue als optisch erkennbaren saisonalen Haarausfall deuten, ist gar keiner. Dem Betrachter fällt einfach auf, dass die Haare mit zunehmendem Alter schütter werden.
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Kann man denn gar nichts tun, um dem Haarausfall entgegenzuwirken? Da haben wir gute Nachrichten, denn: Man kann immer etwas tun. Um das Haar zu stärken, sei vor allem wichtig, das Haar vor Austrocknung zu schützen. Die Expertin rät daher, das Haar mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Haaröl und regelmäßige Haarkuren seien hier sehr hilfreich. Außerdem dürfe man die Haare nicht zusätzlich schädigen, indem man mit Föhn, Glätteisen oder Lockenstab benutzt. Hitzeschutzspray kann dem leicht entgegenwirken.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist eine gute Durchblutung der Kopfhaut, denn eine schlecht durchblutete Kopfhaut sorgt auch für mehr Haarausfall. Bürstet oder kämmt euer Haar mehrmals täglich, um die Kopfhaut gesund zu halten. Zur Durchblutungsförderung beim Einshampoonieren des Kopfes gibt es Utensilien, die nicht nur das Shampoo und den Conditioner gleichmäßig im Haar verteilen, sondern ebenfalls die Durchblutung anregen.
Wann der Gang zum Arzt ratsam ist
Solltet ihr jedoch feststellen, dass der Haarausfall über Monate hinweg anhält und ihr mehr als 100 Haare täglich zählt, solltet ihr mit eurem Arzt darüber sprechen. In diesem Fall könnten gesundheitliche Probleme die Ursache sein.
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