Hinweis: Die Studie, auf der dieser Artikel basiert, stammt ursprünglich aus dem Jahr 2018 (siehe Link am Ende des Artikels). Uns liegen keine neuen Erkenntnisse zu der Thematik vor.
Zöliakie ist eine Unverträglichkeit, bei der die Betroffenen auf Gluten verzichten müssen. Gluten ist beispielsweise in Weizen, Gerste, Roggen oder Dinkel enthalten. Gegen diese Unverträglichkeit sollen Forscher der TU Wien nun ein Mittel entdeckt haben. Dieses soll allem Anschein nach noch 2021 auf den Markt kommen.
Symptome der Glutenunverträglichkeit
Die Glutenunverträglichkeit ist eine der häufigsten lebensmittelbedingten Erkrankungen. In Europa zeigen sich schätzungsweise 1 bis 2 Prozent davon betroffen. Betroffene leiden dabei etwa unter Verdauungsstörungen, Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen.
Was passiert bei einer Zöliakie?
Bei der Zöliakie entzündet sich sie Dünndarmschleimhaut. Die Faltenbildung und Ausstülpungen der Darmschleimhaut - die Dünndarmzotten - bilden im Normalfall eine große Oberfläche. Diese ist für die Weiterleitung der Nährstoffe aus der Nahrung vom Darm ins Blut entscheidend. Bei Zöliakie-Betroffenen bilden sich diese Dünndarmzotten jedoch zurück. Die daraus resultierende Verkleinerung der Oberfläche hat zur Folge, dass die Nährstoffe nur unzureichend aufgenommen werden können.
Warum gab es bisher keine Medikamente gegen Glutenunverträglichkeit?
Einige Forscher versuchten sich bereits an Lösungen für die Glutenunverträglichkeit. Jedoch gab es stets ein Problem: Potenzielle Medikamente gegen Glutenunverträglichkeit greifen in das Immunsystem ein.
Mittel gegen Zöliakie entdeckt
Jetzt scheinen Forscher der TU Wien jedoch tatsächlich ein Mittel gegen die Glutenunverträglichkeit entdeckt zu haben. Ihnen ist es gelungen, ein Medizinprodukt zu entwickeln, das die Gluten-Moleküle direkt angeht und unschädlich macht, statt in das Immunsystem einzugreifen.
So soll das Mittel gegen Zöliakie funktionieren
Das Immunsystem wird angeregt, sobald Antigene eindringen. Es reagiert auf diese, indem es angepasste Antikörper produziert. Diesen Prozess mussten die Forscher umgehen, indem sie ein Antikörper-Fragment herstellten, das direkt an das Glutenmolekül andockt und dieses blockiert, so dass das Immunsystem dadurch nicht angeregt wird. Die Herstellung dieses Antikörper-Fragments forderte von den Forschern die Entwicklung eines komplizierten Prozesses. Dennoch ist es ihnen scheinbar gelungen, diesen erfolgreich umzusetzen.
Wie wird das Mittel eingenommen?
Die Patienten können das Präparat zusammen mit glutenhaltigen Lebensmitteln einnehmen und somit die üblicherweise auftretenden Symptome lindern. Bisher ist jedoch noch unklar, ob die Symptome dadurch nur abgeschwächt werden oder sogar ganz verschwinden.
Wo wird das Mittel erhältlich sein?
Die Wissenschaftler gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass das Produkt schon im Jahr 2021 in allen Apotheken erhältlich ist.