Forscher haben ein recht neues Virus namens Alongshan-Virus (ALS-Virus) entdeckt, das von Zecken übertragen wird. Symptome einer Infektion sind Fieber und Kopfschmerzen, Langzeitfolgen sind bisher unbekannt. Zudem übertragen Zecken bekannte Krankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Zecken sind bereits ab 7 Grad Celsius aktiv. Schutzmaßnahmen beinhalten das Tragen heller Kleidung, die den gesamten Körper bedeckt und das Absuchen des Körpers nach Zecken. Zecken sollten vorsichtig entfernt werden, um eine Infektion zu vermeiden. Manchmal kann ein Mückenstich einem Zeckenbiss ähneln und umgekehrt - kenne die Unterschiede und handle entsprechend.
Welches Virus übertragen Zecken?
Zu den bekanntesten Infektionen, die von Zecken übertragen werden können, zählen die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Mittlerweile gibt es weitere Ergebnisse, die die Gefährlichkeit von Zecken belegen. In einer Studie, bei der der renommierte Virologe Cornel Fraefel beteiligt war, kamen die Beteiligten zu einem erstaunlichen Ergebnis. In fast jeder dritten untersuchten Zecke fanden sich Krankheitserreger in Form von Viren oder Bakterien. Hierfür wurden 10.000 Milbentiere aus zehn Regionen in der Schweiz gesammelt und untersucht. Bei Exemplaren aus urbanen Gebieten lag die Höhe der Erreger sogar bei über 80 %. Der Bericht wurde im Fachblatt "Plos One" veröffentlicht.
Forscherinnen und Forscher der Universität Zürich haben ein weiteres Virus in Zecken entdeckt. In ca. 7 % fanden sie das Alongshan-Virus (ALS-Virus). Zu den Symptomen einer Alongshan-Infektion zählen Fieber oder Kopfschmerzen. Schwere Krankheitsbilder oder Langzeitfolgen konnten bisher nicht nachgewiesen werden, weil das Alongshan-Virus erst im Jahr 2017 in China entdeckt wurde. Deshalb gibt es bislang keine Erkenntnisse über eventuelle Spätschäden. Ferner fehlen wichtige Daten, wie beispielsweise zur Geschwindigkeit, in welcher sich das Virus verbreitet oder zu den gesundheitlichen Folgen für die Bevölkerung.
Die Häufigkeit von Krankheitserregern, die in Zecken gefunden wurden, gilt nicht nur für die Schweiz, sondern auch für andere Länder. Schließlich wird seit Jahren beobachtet, dass sich Krankheitserreger über Grenzen und Kontinente hinweg verbreiten. Selbst Krankheiten, die eher in wärmeren Klimazonen typisch sind, werden im Zuge der Klimaveränderung in nördlichen Regionen diagnostiziert, in denen es kälter ist und sie dort bisher unbekannt waren. Auch in Deutschland gibt es erste Erkenntnisse, dass das ALSV-Virus in Niedersachsen bereits von Zecken auf Wildtiere übergegangen ist. Zu diesem Ergebnis kamen Forscherinnen und Forscher von der Tierärztlichen Hochschule Hannover.
Welche Krankheiten kann ein Zeckenbiss außerdem auslösen?
Zu den bekanntesten Krankheitsbildern, die Zecken übertragen können, gehören die Borreliose sowie die Frühsommer-Meningoenzephalitis, die auch unter dem Namen Hirnhautentzündung bekannt ist. In der oben genannten Studie waren ca. 4 % der Parasiten Überträger der Frühsommer-Meningoenzephalitis. Dagegen wurden Borrelien häufiger gefunden. In Zecken aus städtischen Gebieten lag der Anteil bei ca. 8 %, während Zecken aus ländlicher Umgebung nur zu 1,9 % betroffen waren. Hast du dich mit den Überträgern der Borreliose infiziert, folgt eine langwierige Behandlung, bei der Antibiotika eingesetzt wird. Etliche Betroffene klagen nach einer Infektion mit Borrelien über Spätfolgen, wie beispielsweise Gelenkentzündungen oder Herzprobleme.
Zeckenzange für Mensch und Haustier - hier direkt ansehenGegen die Meningoenzephalitis kannst du dich vorsorglich impfen lassen. Bei einer Ansteckung erfolgt oftmals eine Behandlung in der Klink. Typisch für eine Hirnhautentzündung sind grippeähnliche Beschwerden, Übelkeit oder Bewusstseinsstörungen. Durch die Gabe von Medikamenten können lediglich die Symptome verbessert werden. In schlimmen Fällen kommt es sogar zu einer Einschränkung Beweglichkeit oder zu Lähmungen, die durch eine spezielle Gymnastik gemildert werden. Weil sich die Erkrankung in rasender Geschwindigkeit ausbreitet, gibt es mittlerweile eine Karte mit markierten Risikogebieten.
Zudem gelten Zecken als Überträger von Bakterien der Gruppe Rickettsien. Diese können Krankheiten, wie beispielsweise das Fleckfieber übertragen. Zu den Merkmalen einer Infektion gehören hohes Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen. Auch bei diesem Krankheitsbild erfolgt eine Behandlung mit Antibiotika.
Wie kannst du dich vor Zecken schützen?
Zecken sind klein und unscheinbar und halten sich überwiegend in Parks, Lichtungen oder an Waldrändern auf, wo sie ihren Opfern auflauern. Oftmals sind sie mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Wenn du dich im Freien aufhältst, solltest du dich vor einem Zeckenbiss schützen. Trage am besten helle Kleidung und bedecke während eines Streifzugs durch Gärten und Wiesen sämtliche Körperteile. Nach dem Spaziergang solltest du den gesamten Körper nach eventuellen Zecken absuchen. Eine derartige Vorsichtsmaßnahme kann sogar in der kühleren Jahreszeit nötig sein, weil Zecken bereits ab 7 Grad Celsius aktiv sind. Vorsichtshalber solltest du Repellentien verwenden. Diese Hilfsmittel überdecken den menschlichen Geruch, der Zecken anlockt. Auf diese Weise werden die Zecken abgehalten und suchen nach einem anderen Wirt, an dem sie sich festbeißen können. Auf dem Markt gibt es etliche Produkte mit unterschiedlichen Zusammensetzungen. Alternativ kannst du zu natürlichen Wirkstoffen greifen. Oftmals hilft das Auftragen von Ölen, die nach Zitrusfrüchten, Lavendel oder Eukalyptus riechen. Auch Kokosöl kann helfen, die Milbentiere zu vertreiben.
Hat sich eine Zecke an dir festgesaugt, versuche keinesfalls, sie mit Gewalt herauszureißen. Verwende am besten eine spezielle Zeckenkarte oder eine Zange und entferne sie vorsichtig, damit der Kopf nicht abgetrennt wird und in der Haut stecken bleibt. Zwar stößt der Körper in den meisten Fällen den Fremdkörper von alleine ab, dennoch könnte sich die Stelle entzünden. Je länger sich die Zecke an deinem Körper festbeißt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dich mit einer Krankheit infizierst. Denn der Speichel enthält gerinnungshemmende Stoffe. Über diese winzig kleine Wunde gelangen die Krankheitserreger in deinen Organismus. Verwende deshalb keinesfalls Öl oder Klebstoff, um die Zecke abzutöten. Denn bei Kontakt mit den Mitteln produziert sie eine große Menge Speichel und die Krankheitserreger wandern umso schneller in deinen Körper. Beobachte die Stelle, an der sich die Zecke festgebissen hat. Bilden sich Rötungen oder schmerzt der Bereich, solltest du schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Auch bei aufkommendem Fieber solltest du einen Termin in der Praxis vereinbaren.
Deine Haustiere solltest du ebenfalls regelmäßig untersuchen oder mit einem Spezialmittel vor Zecken schützen. Hunde sind ebenso gefährdet wie Menschen und können sich durch einen Zeckenbiss mit Erregern anstecken und unter Borreliose oder weiteren Krankheiten leiden. Außerdem dient die Kontrolle deinem Eigenschutz. Kriechen die Zecken im Fell deines Haustieres herum, besteht die Gefahr, dass sie auf deinen Körper gelangen und sich festbeißen, wenn du deinen Hund streichelst.
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