• Welche Krankheiten können an den Augen erkannt werden?
  • Wie können die Ärzt*innen die Krankheiten erkennen?
  • Bei welchen Symptomen solltest du einen Arzt aufsuchen?

Ein Gang zum Augenarzt verrät einem oft mehr als gedacht über den eigenen Gesundheitszustand. Denn unsere Augen sind nicht nur "Der Spiegel der Seele", sondern auch ein wesentliches Sinnesorgan. Einige Krankheiten, die auf den ersten Blick nicht mit dem Auge im Zusammenhang stehen, können tatsächlich durch bestimmte Anzeichen und Veränderungen von Iris, Augenhintergrund und Lederhaut erkennbar sein. Das kann durchaus von Vorteil sein, weil sich Krankheiten wie Bluthochdruck, Fehlfunktionen der Schilddrüse oder auch Infektionskrankheiten wie Borreliose teilweise überhaupt nicht durch Schmerzen bemerkbar machen. Auch Tuberkulose kann sich zunächst am Auge zeigen. Eine Studie hat zudem erstaunliche Ergebnisse geliefert, wie unsere Augen auf Demenz hinweisen können. Und auch unser Sterberisiko soll an den Augen ablesbar sein. Die Ärzt*innen können dann je nach Beschaffenheit der Augen bestimmte Krankheiten auswerten und weitere Untersuchungen einleiten, um einen genauen Befund zu erstellen.

Wie können Ärzte Krankheiten an den Augen erkennen?

Je nach Art der Erkrankungen gibt es unterschiedliche Indizien und bestimmte Veränderungen, die unser Auge aufweist. Beispielsweise kommt es bei Bluthochdruck zu Gefäßveränderungen an der Netzhaut. Winzige Blutungen und Schwellungen sind erkennbar. Generell lassen sich viele altersbedingte Augenkrankheiten durch einfache Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig erkennen und behandeln.

Ist bei einem oder beiden Augen die Lederhaut über der Iris unterhalb des Oberlides zu sehen, deutet dies auf eine Fehlfunktion der Schilddrüse bei Frauen hin. Dies kommt oft bei Frauen ab dem 40 Lebensjahr vor. Durch die Weiterbehandlung eines Facharztes mit einer entsprechenden Hormontherapie ist dies jedoch gut zu behandeln.

Kommt es zu Schwankungen der Sehschärfe innerhalb eines Tages, kann der Arzt oder die Ärztin bei genauerer Untersuchung eventuell einen steigenden Blutzuckerspiegel ausmachen. Dieser ist für Wassereinlagerungen verantwortlich, welcher die Form der Augenlinse temporär verändern kann. Auch die Veränderung der Netzhaut kann ein Zeichen für eine Zuckerkrankheit sein. Zeigen sich an den Gefäßen Blutungen oder Gefäßneubildungen, wird der oder die Betroffene zu einem Internisten überwiesen.

Bei welchen Symptomen solltest du einen Arzt aufsuchen?

Natürlich sind einige Augenkrankheiten zunächst symptomfrei, allerdings gibt es auch etliche körperliche Indizien, die für einen umgehenden Arztbesuch sprechen:

  • Eine plötzlich eintretende Sehschwäche oder der komplette Sehverlust
  • Schmerzen am und in den Augen
  • Lichtblitze, die wahrgenommen werden, können auf eine Netzhautablösung hindeuten
  • Starke Rötungen der Augen, ohne vorherige Verletzungen
  • Doppelsehen: Das kann beispielsweise eine Entzündung in der Augenhöhle sein
  • Das Gefühl von innerem Druck in den Augen

Wer rechtzeitig zum Arzt oder zur Ärztin geht, kann alles schnell abklären und die Ursache finden. Dennoch sollte man immer zu Fachärzt*innen gehen, denn Augenärzt*innen warnen vor einer reinen Irisdiagnose, bei der die Augen oberflächlich untersucht werden und die Veränderungen mit inneren Krankheiten in Verbindung gebracht werden. Die sogenannte Iridologie, welche zu den alternativen Diagnoseverfahren zählt, wird oft von Heilpraktikern durchgeführt und ist kein wissenschaftlich anerkanntes Verfahren. Daher solltest du bei Schmerzen und Entzündungen im Auge sofort deine Augenärztin oder deinen Augenarzt aufsuchen.