- Zucker in der Ernährung
- Wie schlecht ist Zucker für die Entwicklung und das Gehirn von Kindern?
- Welche Auswirkungen hat der Zuckerkonsum?
34,8 kg Weißzucker wurden in Deutschland in den Jahren 2021 und 2022 pro Kopf konsumiert. Dies entspricht einer täglichen Menge von rund 95 Gramm, wie Statista, ein Anbieter für Markt- und Konsumentendaten darstellt. Auch viele Kinder konsumieren täglich Zucker. Wie sich dieser Konsum auf die Entwicklung der Kinder auswirkt, ist eine Frage, die sich sicher viele Eltern bereits gestellt haben.
Zucker in der Ernährung
Grundsätzlich verstecken sich hinter dem Begriff Zucker verschiedene Arten. Unterschieden wird zum Beispiel Glucose (Traubenzucker), Fructose (Fruchtzucker) oder Lactose (Milchzucker). In unserer Ernährung finden sich außerdem noch weitere Arten von Zucker, wie die Stärke sowie Saccharose, der als typischer Haushaltszucker bekannt ist.
Alle diese Zuckerarten haben eines gemeinsam: Sie zählen zu den Kohlenhydraten und besitzen einen grundsätzlich ähnlichen Aufbau hinsichtlich ihrer Grundbestandteile Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Der Unterschied zwischen den einzelnen Arten besteht in der konkreten Struktur der Moleküle.
Stärke kommt vor allem in Weizen, Mais, Kartoffeln und Erbsen vor. Auch in weiteren Pflanzen, wie beispielsweise Reis, Hülsenfrüchten, Süßkartoffeln und Bananen findet sich Stärke. Weintrauben, Datteln und Rosinen gelten hingegen als besonders reich an Fructose.
Wie schlecht ist Zucker für die Entwicklung von Kindern?
Die Organisation Pädiatrie Schweiz stellt dar, dass sich bei regelmäßigem Verzehr gesüßter Getränke bereits im Säuglingsalter eine erhöhte Präferenz für Süßgetränke auch mindestens bis zum Alter von zehn Jahren zeigt. Dies ließe darauf schließen, dass der Konsum von gesüßten Getränken in diesem Alter auch den späteren Konsum im Erwachsenenalter beeinflusst. Ein Bündnis spricht sich dafür aus, TV-Werbung für Süßigkeiten nur noch in der Nacht auszuspielen, unter anderem, um Kinder zu schützen.
Ein erhöhter Zuckerkonsum im Kindesalter kann sich natürlich auch auf die weitere gesundheitliche Entwicklung des Kindes auswirken. Ein übermäßiger Zuckerkonsum im Kindesalter stellt daher bereits die Weichen für viele, teils auch erst im Erwachsenenalter auftretende gesundheitliche Einschränkungen und Erkrankungen.
Das sich hartnäckig haltende Gerücht, zu viel Zucker verwandele unsere Kinder in hyperaktive Zeitgenossen und sorge dafür, dass gesunde Kinder ADHS entwickeln, stimmt dagegen nicht. "Es gibt keine seriöse Studie, die belegt, dass Zucker hyperaktiv macht", sagt Michael Schulte-Markwort, der ärztliche Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, laut spiegel.de. Vielmehr wurde diese These mittlerweile durch zahlreiche methodisch einwandfreie Studien widerlegt.
Welche Auswirkungen hat der Zuckerkonsum?
Ein normaler Zuckerkonsum bei ansonsten ausgewogener Ernährung wird nicht sofort zu besonderen oder gar negativen Auswirkungen im Körper führen. Übermäßiger Zuckerkonsum, egal ob bei Kindern oder Erwachsenen, wird sich aber früher oder später durchaus bemerkbar machen. Laut quarks.de ist ein hoher Zuckerkonsum in Studien mit diversen Krankheiten assoziiert. Bei folgenden Krankheiten oder dem Verdacht auf eine solche Krankheit solltest du unbedingt deinen Zuckerkonsum überprüfen:
- Übergewicht (BMI > 25) oder Adipositas (BMI > 30)
- (Prä-)Diabetes Typ 2
- Herzkreislauferkrankungen
- Auffälligkeiten in den Blutfettwerten (Dyslipidämie)
- Fettleber
- Autoimmunerkrankungen (z. B. Rheuma, Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis, etc.)
- Gicht
Die AOK berichtet auf ihrer Webseite, dass Kinder, laut Weltgesundheitsorganisation (WHO), weniger als zehn Prozent, besser noch unter fünf Prozent, ihrer täglichen Energiezufuhr durch Zucker abdecken sollen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat sich dieser Sichtweise angeschlossen. Als einfache Empfehlung gibt der Berufsverband für Kinder- und Jugendärzte folgendes: Kinder sollten nicht mehr als 26 Gramm Zucker, also knapp sechs kleine Teelöffel, täglich zu sich nehmen. Dabei zählt Zucker, der in Lebensmitteln enthalten ist, genauso wie Zucker in Fruchtsäften oder Honig. Fructose, die in unverarbeitetem Obst steckt, wird hingegen nicht dazugerechnet.
Bei Kindern, die täglich zu viel Zucker zu sich nehmen, steigt in erster Linie das Risiko für Übergewicht bereits im Kindesalter sowie für die Entstehung von Diabetes mellitus Typ 2 und Karies. Langfristige Folgen können eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Herzkreislauferkrankungen wie Bluthochdruck oder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt sein. Auch die Entstehung von Autoimmunerkrankungen kann wahrscheinlicher werden.
Fazit
Wie du siehst, gibt es gute Gründe dafür, weshalb du dich auch bei deinem Kind an den von der WHO und DGE empfohlenen Höchstwert an täglichem Zucker bei der Ernährung deines Kindes halten solltest. Negative Folgen von zu hohem Zuckerkonsum können sich auf die weitere Entwicklung deines Kindes auswirken und sowohl in näherer Zukunft als auch langfristig zu ernsthaften gesundheitlichen Einschränkungen und Erkrankungen führen. Grundsätzlich gilt es, eine gute Balance in der Ernährung deiner Kinder zu finden. Alternativen zu Süßigkeiten, beispielsweise frisches Obst, können dir dabei helfen und zumindest den "süßen Zahn" deines Kindes befriedigen.
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