- Wundermittel Senf: Inhaltsstoffe
- Die Studie der Universität Freiburg
- Wirkung des Senfes
- Anwendung
Im Handel findest du alles von süßem Senf über Pommery Senf hin zu scharfem Senf. Welcher Senf gilt als der gesündeste und was kann es bewirken, wenn du täglich eine kleine Menge an Senf isst?
Die Wirkung von Senf auf unsere Gesundheit
Pro Jahr essen deutsche Bürger*innen rund einen Kilo Senf - dies zeigt, wie beliebt das Gewürz ist. Auf dem Senf-Markt findest du zahlreiche Sorten, die sich teilweise regional unterscheiden. So findest du beispielsweise auch beliebte Sorten aus Österreich oder Frankreich im Handel. Im 8. Jahrhundert kam der Senf aus Griechenland nach Europa, wo die französische Stadt Dijon im 13. Jahrhundert ein Monopol zur Senfherstellung erlangte. Senf wird aus den Körnern einer gelb blühenden Pflanze, der Senfpflanze, gewonnen. Ein Senfkorn besteht dabei aus 28,8 % Fett, 28,4 % Kohlenhydraten, 24,9 % Eiweiß, 6,6 % Ballaststoffen, 5,7 % Wasser und 5,6 % anderen Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Senfölglykosiden. Für die Schärfe des Senfes sorgen die enthaltenen Senföle. Beim Kauf von Senf ist es mit einem Blick auf die Gesundheit wichtig, ein Produkt zu wählen, dem nicht Zucker zugesetzt wurde. Ein Bio-Produkt ermöglicht es dir zudem, nebenbei etwas Gutes für die Umwelt zu tun.
Eine Studie der Universität Freiburg beschäftigte sich mit der Frage, welche gesundheitlichen Folgen der Konsum von Senf hat. Die Studie wurde vom Leiter des Instituts für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene Prof. Dr. Volker Mersch-Sundermann und seiner Kollegin Dr. Evelyn Lamy durchgeführt. Folgendes konnte festgestellt werden: Handelsüblicher scharfer Senf kann vor durch die Nahrung aufgenommenen krebsauslösenden Stoffen schützen. Den Teilnehmer*innen der Studie wurde über einen bestimmten Zeitraum hinweg täglich 20 Gramm Senf verabreicht. Im Anschluss wurde etwas Blut abgenommen, welches mit krebsauslösenden Stoffen in Kontakt gesetzt wurde. Damit konnte gezeigt werden, dass ihre weißen Blutkörperchen mit den gefährlichen Substanzen besser umgehen konnten also jene der Proband*innen, die keinen Senf zu sich nahmen. Prof. Dr. Mersch-Sundermannd erklärt, dass vor allem beim Grillen oder Braten von Fleisch prozyklische aromatische Kohlenwasserstoffe entstehen, die erbschädigende Wirkungen haben können. Vor diesen kann scharfer Senf schützen. Es sollte scharfer Senf sein, da in diesem der Anteil an Senfölen am höchsten ist und die krebsvorbeugende Wirkung am intensivsten ist.
Senf kann noch weitere positive Eigenschaften auf die Gesundheit haben. Schon länger bekannt ist, dass Senf die Verdauung fördern kann. Er gilt als Heilmittel gegen Rheuma, Gelenkschmerzen, Atemwegserkrankungen und Ohrenschmerzen. Auch hier stecken die Senfölglykoside dahinter: Es ist erwiesen, dass diese gegen bestimmte Krankheitserreger wirken können Deshalb werden sie auch häufig zur Behandlung oder Prophylaxe von Atemwegs- und Harnwegsinfekten verwendet. Eine entzündungshemmende Wirkung erhält der Senf durch seine Pflanzenstoffe.
Senf für die Gesundheit: So setzt du ihn ein
Möchtest du Senf gegen Beschwerden wie Rheuma und Gelenkschmerzen, Atemwegserkrankungen oder Ohrenschmerzen anwenden, kannst du dir Senfwickel vorbereiten. Für diese benötigst du nur etwas Wasser, ein Tuch und Senfkörner. Mahle zunächst die Körner und gib etwas Wasser hinzu, sodass ein dicker Brei entsteht. Diesen gibst du auf die Stelle, die schmerzt, und deckst diese mit einem Tuch ab. Bei Ohrenschmerzen hilft es, wenn du den Wickel auf den Rücken legst, und bei Atemwegserkrankungen, wenn du ihn auf die Brust legst. Wichtig zu beachten ist, dass die Wickel nur so lange auf der Haut liegen bleiben sollten, bis sie sich leicht zu röten beginnt. Andernfalls kann es passieren, dass es zu einer Verbrennung auf der Haut kommt. Zuletzt musst du die Stelle nur noch mit warmen Wasser abwaschen und sie so weit wie es geht warm halten.
Um die Verdauung zu fördern und von der darmanregenden sowie entzündungshemmenden Wirkung zu profitieren, kannst du verschiedene Speisen mit etwas Senf verfeinern. Viele Rezepte integrieren Senf, beispielsweise ein Roastbeef mit Senfkruste und Gemüse, ein Kartoffelauflauf mit Senfsoße oder ein Senf-Rührei mit Lachs.
Fazit: Die Studie zeigte, dass nur 20 Gramm scharfer Senf am Tag schon helfen können, um Krebs vorzubeugen. Vor allem bei gegrilltem oder gebratenem Fleisch empfiehlt es sich, dieses mit Senf zu essen. Lege also immer etwas scharfen Senf bereit, wenn es beispielsweise Nürnberger oder Thüringer Würste, Weißwürste, Kassler Nacken oder Rouladen gibt.