- Warum du bei einer Zöliakie auf Weizen verzichten solltest
- Wie äußert sich eine Weizenallergie?
- So bemerkst du eine Weizensensitivität
Rufen Weizenmehlprodukte bei dir Beschwerden hervor, können verschiedene Ursachen dahinter stecken. Unterschieden wird grundlegend zwischen einer Glutenunverträglichkeit, einer Weizenallergie und einer Weizensensitivität. Welche Symptome zeigen sich und worauf könnte dein Körper möglicherweise reagieren?
Warum du bei einer Zöliakie auf Weizen verzichten solltest
Weizen ist eine Getreideart, die Expert*innen zufolge etwa fünf Prozent aller Deutschen nicht vertragen. Hierbei spricht man von einer sogenannten Weizensensitivität. Eine echte Weizenallergie wird in Deutschland bei rund 0,1 Prozent vermutet, etwa 1 Prozent hat eine sogenannte Zöliakie.
Bei Zöliakie handelt es sich um eine Glutenunverträglichkeit, was meint, dass der Körper auf Gluten reagiert und eine Entzündung der Darmschleimhaut auslöst. Es handelt sich bei der Zöliakie um eine chronische Erkrankung, die eine autoimmune Reaktion gegenüber Gluten auslöst. Dies meint, dass das Immunsystem körpereigene Zellen schädigt. Gluten ist ein in vielen Getreidesorten enthaltenes Eiweiß. Mögliche Symptome dieser Immunreaktion sind zum Beispiel Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung oder Appetitlosigkeit.
Aufgrund der recht allgemeinen Symptome ist es oft nicht leicht, eine Zöliakie zu erkennen. Bemerkst du die Symptome bei dir, solltest du diese in Zusammenhang mit deiner Ernährung betrachten. Am besten lässt du sie zudem ärztlich abklären. Vor deinem Besuch beim Arzt oder bei der Ärztin lohnt es sich, ein Ernährungs-Tagebuch zu führen. In diesem notierst du, wann du was gegessen hast und wann welche Beschwerden aufgetreten sind. Da Weizen eine Getreideart ist, die Gluten beinhaltet, sollten Betroffene nach Möglichkeit darauf verzichten. Menschen mit Zöliakie sollten dabei nicht nur Weizen von ihrem Speiseplan streichen, sondern auch Dinkel, Roggen, Gerste, Einkorn, Emmer und Kamut.
Wie äußert sich eine Weizenallergie?
Hast du eine Allergie speziell gegen Weizen, kann dieser bei dir eine schwere bis lebensbedrohliche allergische Reaktion hervorrufen. Dem Deutschen Allergie- und Asthmabund zufolge gibt es mehrere mögliche Eiweißbestandteile, die die Allergie auf Weizen auslösen können. Dazu gehören das Weizen-Albumin, das Globulin und das Klebereiweiß (Gluten).
Typische Allergiesymptome sind Juckreiz, Hautausschlag, Heiserkeit, krampfhafte Bauchschmerzen und Kopfschmerzen. Schlimmstenfalls kann es zu Herzrasen bis hin zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Ärzt*innen unterscheiden zwischen dem Bäcker-Asthma und der Nahrungsmittel-Weizenallergie. Bei ersterer handelt es sich um eine Form der Weizenallergie, du durch Inhalation, also Einatmung, von Mehlstaub ausgelöst wird. Die Folge ist ein allergisches Asthma, auch Mehlstauballergie oder Bäcker-Asthma genannt. Diese Form wird häufig von Bäcker*innen, aber auch Landwirt*innen oder Müller*innen entwickelt. Die Nahrungsmittel-Weizenallergie meint, dass du allergisch gegen die Weizenbestandteile bist.
Eine Allergie sollte immer von einem Allergologen oder einer Allergologin bestätigt werden. Auch hierbei lohnt es sich, vorab ein Ernährungs-Tagebuch zu führen. Wurde eine Weizenallergie bei dir festgestellt, besteht die Therapie vor allem durch die Umstellung der Ernährung. Weizen und verwandte Getreidesorten sollten folglich nicht mehr auf deinem Speiseplan stehen. Zu den verwandten Getreidesorten gehören Dinkel, Grünkern, Einkorn, Emmer und Kamut. Emmer ist ein Urgetreide, das unter Umständen sogar für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit verzehrt werden kann, so Experten. Bist du dir unsicher, wie du dennoch alle notwendigen Nährstoffe zu dir nehmen kannst, ist eine Ernährungstherapie sinnvoll. Hierbei wird individuell auf deine Bedürfnisse geachtet und du erhältst speziell auf dich angepasste Hinweise.
So bemerkst du eine Weizensensitivität
Eine Weizensensitivität wird auch Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität genannt. Hast du eine solche Sensitivität, bedeutet dies, dass du empfindlich gegenüber den Bestandteilen des Weizens bist. Die Darmschleimhaut ist hierbei jedoch nicht krankhaft betroffen, wie es beispielsweise bei der Zöliakie der Fall ist.
Bestseller: 'Die Ernährungs-Docs: Wie Sie mit der richtigen Ernährung Krankheiten vorbeugen und heilen' - jetzt direkt ansehenTypische Symptome sind: Durchfall, Verstopfung, krampfartige Bauchschmerzen und Blähungen. Müdigkeit und Kopfschmerzen treten ebenfalls häufig auf. In der Regel treten die Symptome wenige Stunden oder Tage nach dem Essen auf. Um eine Zöliakie oder Weizenallergie auszuschließen, solltest du bei den genannten Symptomen als Erstes einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Diese*r kann eine Zöliakie oder Allergie ausschließen und dir Tipps für deine weitere Ernährung geben oder dich gegebenenfalls an eine Stelle für Ernährungsberatung weiterleiten.
Bei einer Weizensensitivität reicht es oftmals schon aus, wenn du die Menge an Weizen, die du zu dir nimmst, reduzierst. Du musst also nicht vollkommen auf Weizen und Gluten verzichten. Um herauszufinden, wie viel Weizen du verträgst, könntest du die Menge, die du isst, langsam steigern und so schauen, wie viel du beschwerdefrei zu dir nehmen kannst. Ein Ernährungs-Tagebuch kann dich dabei unterstützen, die verträgliche Menge herauszufinden. Gut verträglich sind oftmals einfachere oder ältere Getreidesorten wie Dinkel, Emmer und Einkorn.
Fazit
Vermutest du bei dir eine Zöliakie, eine Weizenallergie oder -sensitivität, solltest du dies ärztlich abklären lassen. Falls du ein Ernährungs-Tagebuch geführt hast, solltest du dies zu deinem Besuch bei deinem Arzt oder deiner Ärztin mitnehmen. Konnte dir eine Diagnose gestellt werden, kannst du entsprechend darauf reagieren und deine Ernährung umstellen. Während du bei einer Zöliakie und einer Weizenallergie vollständig auf das Getreide verzichten solltest, reicht bei einer Sensitivität oft schon die Reduktion der Verzehrmenge und -häufigkeit.
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