In Deutschland überall zu haben, in anderen Ländern allerdings verboten: Kaugummi, Mohnbrötchen, Überraschungseier oder Ketchup - es gibt tatsächlich einige Lebensmittel, auf die wir im Urlaub verzichten müssen. Zum Beispiel in Frankreich, Singapur oder den USA herrschen ganz andere Sitten im Supermarktregal als hierzulande. 

Wir haben neun Lebensmittel herausgesucht, die in anderen Ländern verboten sind: manche aus hygienischen Gründen, andere wiederum aus ethischen und einige aus religiösen. Manche Regeln und Bestimmungen sind teils recht kurios.

Diese Lebensmittel sind in anderen Ländern verboten

#1 Überraschungsei

Das Ü-Ei ist ein Klassiker unter den Süßigkeiten, zumindest in Deutschland.  Schon seit 1974 begeistert das mit Spielzeug gefüllte Schoko-Ei mit weißer Schokolade auf der Innenseite und Vollmilchschokolade auf der Außenseite kleine und große Naschkatzen. Doch nicht in den USA: Dort sind die beliebten Ü-Eier* verboten. Doch warum?

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Hartnäckig hält sich das Gerücht, die Süßigkeit wäre verboten, weil ihre Kombination aus Süßem und Spielzeug Abhängigkeiten hervorrufen oder begünstigen würde. Das stimmt aber nicht. Der wahre Grund für das Verbot ist ein durchaus nachvollziehbarer: Schon seit 1938 sind in den USA Süßigkeiten, die nicht-essbare Teile enthalten, nicht erlaubt - und zwar wegen Erstickungsgefahr.

Ferrero arbeitet schon seit einiger Zeit an einem alternativen Ü-Ei, das auf den US-amerikanischen Markt gebracht werden soll. Mit seiner Petition "Free the Egg" sammelt der italienische Schoko-Riese außerdem Unterschriften für eine Legalisierung seines Produkts.

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#2 Samosa

Die gefüllten und frittierten Teigtaschen in Dreiecksform erfreuen sich nicht nur in der indischen und pakistanischen Küche großer Beliebtheit, auch hier in Deutschland sind die Samosas eine beliebte Vorspeise. Sogar in Somalia sind die gefüllten Teigdreiecke ein gefragter Snack, allerdings nicht im ganzen Land. 

Im Süden Somalias, der von der islamistischen Al-Shabaab-Miliz kontrolliert wird, sind die Samosas verboten. Der Grund: Die Dreiecksform der Teigtaschen würde zu sehr an die christliche Dreifaltigkeit erinnern. Kurios, oder? Hast du beim Genuss von Samosas auch schon mal an Jesus und das Christentum denken müssen? Ab jetzt vielleicht schon ...

#3 Der Kellogg's Nutri Grain-Riegel

Der Nutri Grain-Riegel von Kellogg's mit Geschmacksrichtung Blaubeere ist in Deutschland zwar etwas weniger bekannt, aber noch längst nicht verboten. Der Müsli-Riegel auf Getreidebasis ist dafür aber in Frankreich, Finnland und Norwegen aus den Supermarktregalen verbannt, weil er künstliche blaue Farbstoffe enthalten soll.

#4 Rohmilch

Unbehandelte Milch direkt vom Bauern kaufen - in Deutschland kein Problem. Das ist aber längst nicht überall legal: In 24 von 50 US-Staaten, Schottland, Australien und Kanada ist der Verkauf von Rohmilch verboten. In Kanada ist sogar der Verkauf von Käse, der aus Rohmilch hergestellt wurde, wie zum Beispiel Camembert oder Parmesan, nicht erlaubt.

#5 Foie Gras - die Stopfleber

Foie Gras, also Gänse- oder Entenstopfleber, gilt in vielen Ländern - auch in Deutschland - als Delikatesse. In Indien hingegen sind sowohl der Verkauf als auch die Einfuhr von Foie Gras verboten. Und das aus guten Gründen: Zur Herstellung von Foie Gras werden Gänse oder Enten mit einem hohlen Stab zwangsgemästet, sodass sie eine krankhafte Fettleber bekommen. Diese "Stopfleber" ist dann das Foie Gras. 

In Indien wird diese Vorgehensweise als grausam eingestuft. In Deutschland ist zwar die Mast-Praxis an sich nicht erlaubt - Stopfleber kann aber ohne weiteres in die Bundesrepublik eingeführt und auch verkauft werden.

#6 Mohnsamen

Ob auf Mohnbrötchen oder im Kuchen, die Mohnsamen sind aus deutschen Bäckereien nicht wegzudenken. Anders ist dies zum Beispiel in Singapur: Wegen der in den Mohnsamen enthaltenen - sehr geringen - Mengen an Opiaten stehen die schwarzen Kügelchen auf dem Index der Drogenbehörde. Auch in Taiwan, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist der Verkauf von Mohnsamen strengstens verboten. 

#7 Haggis - das schottische Nationalgericht

Das schottische Nationalgericht Haggis zählt auch in Deutschland eher zu den Kuriositäten. Der aus Schafsinnereien, Zwiebeln, Hafermehl und einer Menge Pfeffer bestehende Hackbraten ist vielleicht nichts für jeden, bei uns aber nichtsdestotrotz legal.

Anders ist dies in den USA: Weil Haggis Schafslunge enthält, deren Verkauf seit über 40 Jahren verboten ist, müssen die Menschen dort auf diese gewöhnungsbedürftige Spezialität aus Schottland verzichten. Den meisten wird's egal sein.

#8 Kaugummi

Ein Land, in dem man keinen Kaugummi kauen darf? Ja, das gibt es wirklich. Das Land, in dem 5 Gum*, Hubba Bubba* & Co. verboten sind, ist Singapur. Das Kaugummi-Verbot gilt dort bereits seit 1992, nachdem es bei den öffentlichen Verkehrsmitteln wegen an den Türen klebender Kaugummis immer wieder zu Störungen gekommen war. Der Stadtstaat ist für sein strenges Strafrecht bekannt. 

Auch weniger offensichtliche Straftaten - wie der Besitz oder das Kauen von Kaugummi - werden dort streng geahndet. Wer beim Verkauf von Kaugummi erwischt wird, kann mit einer Strafe von bis zu 100.000 Dollar belangt werden. Pass bei deiner nächsten Singapur-Reise also auf, dass deine Hosentaschen wirklich leer sind und du nicht versehentlich Kaugummi ins Land schmuggelst.

# Heinz Ketchup

Pommes ohne Ketchup? Für viele ist das kaum vorstellbar. Was aber nur wenige bedenken: In einer Flasche Ketchup der US-Marke Heinz stecken sage und schreibe 60 Stück Würfelzucker. Für die Gesetzgeber in Frankreich war das eindeutig zu viel - sie verboten den Ketchup aus französischen Schulkantinen. Eine kleine Ausnahme haben sich unsere Nachbarn aber nicht nehmen lassen: Wenn es einmal die Woche Pommes in der großen Pause gibt, drückt man beide Augen zu und serviert dennoch einen Klecks der roten Soße.

In Israel hat konkret der Ketchup von Heinz ein anderes Problem: Er darf dort schlicht nicht mehr Ketchup heißen. Der Grund: Es sind viel zu wenige Tomaten in der Flasche. Laut israelischem Gesetz müssen es mindestens 41 Prozent sein, das erreicht Heinz mit seiner Tunke aber nicht. Deshalb steht der Ketchup von Heinz in Tel Aviv und anderen Städten des Landes als "Tomatengewürz" im Supermarktregal

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