• Was in Energy Drinks enthalten ist
  • Gefährliche Auswirkungen der Drinks auf deinen Körper
  • Diese Kombination solltest du vermeiden

Blickt man auf die Zutatenliste von Energy Drinks, wird laut der Verbraucherzentrale bei den meisten Drinks in etwa Folgendes zu finden sein: Wasser, Zucker (häufig als: Dextrose, Glucose, Saccharose, Fruktose) und/oder Süßungsmittel, Säuerungsmittel und Säure-Regulatoren, Kohlensäure und Koffein. Zusätzlich werden häufig Vitamin-Mischungen hinzugefügt. Diese bestehen überwiegend aus B-Vitaminen. Außerdem ist Taurin sehr oft in Energy Drinks enthalten. Taurin ist ein Abbauprodukt der Eiweißbausteine (Aminosäuren) Methionin und Cystein, wie Arzt und Apotheker Benjamin Clanner-Engelshofen bei netdoktor schreibt. Auch die chemische Verbindung Glucuronolacton ist in den Drinks oft zu finden. Die Verbindung ist laut Eurolab "ein normales Produkt des Glukoseabbaus in der Leber". Weiterhin sind größtenteils Pflanzenextrakte wie Panax Ginseng-Wurzelextrakt und Guaranasamen-Extrakt enthalten.

So wirken sich Energy Drinks auf deinen Körper aus

Glucuronolacton soll sportliche Leistungen verbessern und die Aufmerksamkeit steigern. Allerdings konnte dies Eurolab zufolge bisher nicht ausreichend wissenschaftlich belegt werden. Auch Taurin wird nachgesagt, dass es zu besseren körperlichen und geistigen Leistungen verhelfen könnte. Aber auch hier merkt Clanner-Engelshofen von netdoktor an, dass dies "bislang nicht in qualitativ hochwertigen Studien nachgewiesen werden" konnte. 

Was hingegen schon nachgewiesen werden kann, ist der hohe Zuckergehalt in den Wachmacher-Drinks. So hat beispielsweise ein Drink der Marke Monster ganze 11 Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Das bedeutet bei einer 500 Milliliter-Dose nimmt man 55 Gramm Zucker auf einmal zu sich. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen maximal fünf bis zehn Teelöffel Zucker am Tag. Das entspricht in etwa 20 bis 40 Gramm Zucker. Das heißt, mit einer einzigen Dose Monster (0,5 Liter) hat man bereits das Zuckerlimit eines Tages überschritten. Eine zuckerreiche Ernährung steht mit Übergewicht und Karies in Zusammenhang. 

Viele Hersteller setzen daher bereits auf Süßstoffe. Diese sind jedoch in der Wissenschaft auch nicht unumstritten. So konnten Forscher*innen der Wissenschaftszeitschrift nature im Jahr 2014 zeigen, dass Süßstoffe den Glukose-Stoffwechsel beeinflussen können, indem sie die Darmflora verändern. Zu beachten ist allerdings, dass die Studie mit Mäusen, nicht aber mit Menschen durchgeführt wurde. Die medizinisch-wissenschaftliche Fachzeitschrift BMJ hat im Jahr 2019 eine Review beziehungsweise Metaanalyse zu verschiedenen Studien zu Süßstoffen durchgeführt. Dabei kam heraus, dass es bei den meisten gesundheitlichen Folgen keine Unterschiede zwischen der Gruppe, die Süßstoffe konsumiert hat und der Gruppe ohne Süßstoffe gab. Allerdings kritisieren die Wissenschaftler*innen, dass viele der betrachteten Studien nur wenige Teilnehmer*innen hatten. Zudem sei die Dauer der Verwendung von Süßstoffen nicht ausreichend und die methodische Qualität begrenzt. 

Süßstoffe: Wie schädlich sind sie wirklich?

Insgesamt kann aber nach aktuellem Stand festgehalten werden, dass Süßstoffe nicht außergewöhnlich gesund sind, zumindest aber auch keinen Schaden verursachen. So weisen die Erkenntnisse über Süßstoffe darauf hin, dass die Zuckeralternativen zu einer Reduzierung der Kalorienzufuhr und des Körpergewichts beitragen können. Zudem können sie Risikofaktoren für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems verringern. So berichtet das europäische Informationszentrum für Lebensmittel, eufic. In der Europäischen Union (EU) wird die Verwendung von Lebensmittelzusatzstoffen durch das Europäische Parlament, die Europäische Kommission und den Europäischen Rat reguliert. So müssen auch Süßstoffe zugelassen und kontinuierlich neu bewertet werden. Das geht aus einer Verordnung der EU hervor. 

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Auch wenn nicht in allen Drinks Zucker enthalten ist, können sie dennoch schädlich für die Zähne sein. Denn die Getränke enthalten oft einen hohen Anteil an Zitronensäure. Wissenschaftler*innen der Universität Zürich konnten feststellen, dass beim Verzehr von Süßwaren und Getränken mit hohem Zitronensäureanteil der pH-Wert des Speichels stark absinkt. Dies kann dazu führen, dass Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz gelöst werden. Das wiederum kann zu schweren Zahnschäden führen. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kann dies bestätigen.

Der Grund, warum viele Menschen dennoch zu Energy Drinks greifen, ist - wie der Name schon verrät - der Wunsch nach einem Energieschub. Um diesen zu erreichen, ist in den Wachmacher-Drinks viel Koffein enthalten. Allerdings weisen die meisten Energy Drinks etwa 80 Milligramm Koffein pro 100 Milliliter auf. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stuft bis zu drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht als unbedenklich ein. Für Erwachsene gilt somit ein Richtwert von ungefähr 200 Milligramm Koffein am Tag. Trinkt man nun eine große Dose (500 Milliliter) eines Energy Drinks, landet man bereits bei 160 Gramm Koffein. Mit ein, zwei Tassen Kaffee zusätzlich, überschreitet man also schnell die Empfehlung. Besonders Kinder und Jugendlich, bei denen die Empfehlung aufgrund des geringeren Körpergewichts nochmal geringer ausfällt, sollten bei Energy Drinks also aufpassen.

Energy und Alkohol: Diese Kombination solltest du vermeiden

Eine moderate Menge an Koffein hat positive Wirkungen. So kann dadurch beispielsweise die Aufmerksamkeit gesteigert werden.  Hohe Dosen können dagegen unerwünschte Folgen haben. So warnt das BfR vor Nervosität, Schlaflosigkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Herzrasen und erhöhten Blutdruck. 

Die Verbraucherzentrale warnt, dass Energy Drinks besonders gefährlich sind, wenn sie auf Partys mit Alkohol gemischt konsumiert werden. Denn das Koffein verschleiert die Wirkung des Alkohols. So würde das Gefühl von Trunkenheit, aber auch Müdigkeit und Erschöpfung nicht mehr richtig wahrgenommen werden. Das führe zu einer höheren Risikobereitschaft.

Durch die Verbraucherzentralen wird daher eine bessere Kennzeichnung des Koffeingehalts gefordert. Der Hinweis "erhöhter Koffeingehalt" sei "völlig unzureichend". Der Warnhinweis solle um die Wechselwirkung mit Alkohol und körperlicher Anstrengung ergänzt werden. Ebenfalls reiche der Hinweis "Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht geeignet", der inzwischen Pflicht sei, nicht. Diese Hinweise sollten deutlich sichtbar auf der Vorderseite der Produkte stehen. Zudem wollen die Verbraucherzentralen ein Verkaufsverbot von Getränken mit über 150 Milligram Koffein pro Liter an Minderjährige. Erste Supermärkte führen ein solches Verbot bereits ein.

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