- Darmkrebsrisiko steigt durch Fertiggerichte: Besonders Männer gefährdet
- Langzeitstudie zeigt erschreckende Ergebnisse
- So kannst du ganz aktiv dein Darmkrebsrisiko senken
Von Darmkrebs sind in Deutschland mehr Männer als Frauen betroffen. Dabei gibt es eine Vielzahl an bekannten Risikofaktoren, die gemieden werden können, um die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung zu minimieren. Weshalb auch die aufgrund ihrer schellen Zubereitung so beliebten Fertiggerichte dazu zählen, verraten wir dir.
Darmkrebs als häufigste Krebserkrankung - jährlich über 58.000 Diagnosen in Deutschland
Der Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen. Schätzungsweise erhalten allein in Deutschland jährlich etwa 58.100 Menschen die Diagnose Darmkrebs, davon etwa 33.100 Männer und etwa 25.000 Frauen.
In den letzten Jahren ist die Darmkrebs-Inzidenz stark zurückgegangen; so das Deutsche Krebsforschungszentrum. Grund dafür soll die seit 2002 von gesetzlichen Krankenkassen angebotene Screening-Untersuchung sein, anhand derer Darmkrebs sowie Vorstufen erkannt werden können.
Grundsätzlich sind die Ursachen für die Entstehung von Darmkrebs noch nicht vollständig geklärt worden. Bekannt ist jedoch, dass mehrere Faktoren dafür verantwortlich sind, dass sich die Zellen in der Darmschleimhaut übermäßig vermehren. Infolge des unkontrollierten Zellwachstums kann Krebs entstehen. Bekannte Risikofaktoren sind das männliche Geschlecht, das Alter, der familiäre oder genetische Hintergrund, Typ-2-Diabetes, eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, ein ungesunder Lebensstil und nicht zuletzt die Ernährung. So gilt, dass Menschen, die zu viel Fett und rotes Fleisch konsumieren und/oder übergewichtig sind oder wenige Ballaststoffe, wie Obst und Gemüse konsumieren, ein erhöhtes Darmkrebsrisiko besitzen.
Ravioli, Tütensuppe, Tiefkühlpizza: Langzeitstudie zeigt erschreckende Auswirkungen
Auf den Risikofaktor Ernährung fokussierte sich ein Forschungsteam der Tufts Universität und der Harvard Universität in Massachusetts. In einer Studie beschäftigten sie sich mit der Frage, wie Fertiggerichte das Darmkrebsrisiko beeinflussen. Denn egal, ob Tütensuppe, Tiefkühlpizza oder Dosen-Ravioli: Die Auswahl an Fertiggerichten ist nicht nur immens, sondern auch beliebt.
Vorsorge und Früherkennung: Darmkrebs-Selbsttest bei DocMorris ansehenErwiesen ist bereits, dass eine einseitige Ernährung durch Fertiggerichte zu Übergewicht führen kann und Risiken wie Adipositas, Diabetes-Typ-2 und Herzerkrankungen birgt. Nun konnte darüber hinaus festgestellt werden, dass diese Lebensmittel das Darmkrebsrisiko stark erhöhen können. Bei Männern sind es sogar bis zu 30 Prozent.
Die Studie basiert auf Beobachtungsstudien, die sich über einen Zeitraum von 25 Jahre erstreckten. Insgesamt wurde sie mit mehr als 46.000 Männern und 160.000 Frauen durchgeführt. Die Teilnehmer*innen wurde alle vier Jahre zu ihren Erkrankungen sowie ihren persönlichen Essgewohnheiten befragt. Dabei wurde besonders auf den Verzehr von rund 130 speziellen Lebensmitteln geachtet. Diese wurden von den Forschenden in Kategorien unterteilt. Ein besonderer Fokus lag auf den stark verarbeiteten Lebensmitteln, welche Chemikalien, Zusatzstoffe oder Süßstoffe enthalten. Darunter fallen Fertigprodukte, Süßigkeiten, Snacks oder Fertigbackwaren.
Männer mit 29 Prozent höherem Darmkrebsrisiko
Auffallend war, dass sich insbesondere Männer vorwiegend von den ultraverarbeiteten Lebensmitteln ernährten. Während Frauen mit ähnlichen Essgewohnheiten durchschnittlich 8,4 Lebensmittel der Kategorie zu sich nahmen, waren es bei Männern im Durchschnitt 9,3. Diese Beobachtung gewann in der Auswertung an Bedeutung: Denn diejenigen Männer, die viele der stark verarbeiteten Produkte aßen, wiesen ein 29 % höheres Darmkrebsrisiko auf als diejenigen, die nicht oder nur selten auf solche Produkte zurückgriffen.
Bei den Frauen war es eine Differenz von 17 % zwischen denen, die wenige verarbeitete Lebensmittel aßen und denen, die sie täglich oder häufig konsumierten. Die Hauptautorin der Studie, Lu Wang, hebt Produkte mit verarbeitetem Fleisch als sehr starken Risikofaktor hervor. Darunter fallen beispielsweise Würste, Speck, Schinken und Frikadellen. Der Grund, weshalb hochverarbeitete Lebensmittel das Darmkrebsrisiko erhöhen, passt zu den bisherigen Forschungsergebnissen: Sie enthalten wenig Ballaststoffe, eine hohe Menge an Zucker und fördern den Risikofaktor des Übergewichts.
Grundsätzlich wird zur Senkung des Darmkrebsrisikos eine gesunde Lebensführung empfohlen. Dazu gehört unter anderem ausreichend körperliche Bewegung, ein normales Körpergewicht, der Verzicht auf Tabak und ein Essverhalten, welches faser- und stärkehaltige Lebensmittel wie Kartoffeln, Getreideprodukte und Gemüse, frisches Obst und wenig Fett enthält. Über das Obst und Gemüse werden viele Vitamine sowie Mineralstoffe aufgenommen.
Fazit: Verzehr der Produkte stark reduzieren
Zusammengefasst muss beachtet werden, dass es sich bei der vorgestellten Studie um eine reine Beobachtungsstudie handelt. Im Umkehrschluss heißt dies, dass zwar Auffälligkeiten festgestellt werden konnten, diese jedoch nicht kausal begründet oder belegt werden können. Des Weiteren gibt es immer noch eine Vielzahl weiterer Risikofaktoren, die hier außer Acht gelassen wurden.
Buchtipp: Darm mit Charme - Alles über ein unterschätztes Organ (Neuauflage)Final ist nicht anzuzweifeln, dass Fertigprodukte stark industriell verarbeitet werden und in der Regel viel Zucker, Fett und Salz, aber nur wenige Vitamine und Ballaststoffe enthalten. Für die allgemeine Gesundheit des Darmes sollte also der Verzehr dieser Lebensmittel stark eingeschränkt werden und vorwiegend auf frische Lebensmittel zurückgegriffen werden.
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