Durchfall ist unangenehm und laugt aus – doch wie entsteht er eigentlich? Wir erklären dir, was bei Durchfall in deinem Körper passiert, welche Ursachen es gibt, wann Durchfall gefährlich werden kann und welche Mittel am besten dagegen helfen. 

Durchfall: Das sind die Symptome

Bei Durchfall (medizinisch: Diarrhö) ist der Stuhl breiig oder sogar flüssig. Hinzu kommt, dass der Stuhlgang mindestens dreimal täglich erfolgt. Es wird des Weiteren differenziert, ob Durchfall akut ist oder chronisch. Das heißt: ob er plötzlich auftritt oder über einen längeren Zeitraum hinweg andauert.

Die Techniker Krankenkasse erläutert, dass Durchfall für gewöhnlich eine Reaktion des Körpers ist. Entweder auf eine Erkrankung oder auf eine andere Ursache, beispielsweise auf Nahrung, Viren oder Bakterien. Begleitsymptome, besonders bei längerer Dauer des Durchfalls, sind Abgeschlagenheit und Unwohlsein.

MSD Manuals zufolge ist die Häufigkeit des Stuhlgangs jedoch nicht das entscheidende Indiz für Durchfall. Es kommt vor allem auch auf die Beschaffenheit des Stuhls sowie die Begleitbeschwerden an. Bei diesen handelt es sich meist um Blähungen, Krämpfe und Stuhldrang. Liegt eine Infektion, beispielsweise mit dem Norovirus, vor, kommen außerdem Übelkeit und Erbrechen hinzu.

Ursachen von Durchfall

Die Ursachen für Durchfall können ganz unterschiedlich sein. Sie lassen sich danach unterscheiden, ob der Durchfall akut oder chronisch auftritt.

Bei akutem Durchfall sind die häufigsten Ursachen Infektionen mit Viren, Bakterien oder Parasiten, Lebensmittelvergiftungen oder Nebenwirkungen von Medikamenten. Bei chronischem Durchfall wiederum liegen häufig Krankheiten zugrunde, wie etwa das Reizdarmsyndrom, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder Malabsorption. Aber auch eine Medikamenteneinnahme kann für chronischen Durchfall verantwortlich sein.

Erreicht der Durchfall eine Dauer von vier Wochen, spricht man von chronischem Durchfall. Mehr Informationen zu den Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten von chronischem Durchfall erfährst du in unserem Artikel.

Durchfall: Das passiert im Körper

Im Normalfall besteht der menschliche Stuhl aus 60 bis 90 Prozent Wasser, so MSD Manual. Der Stuhl, der symptomatisch für Durchfall ist, entsteht, weil ihm im Darm nicht genügend Wasser entzogen wird. Doch wie kommt es dazu? Es gibt mehrere Möglichkeiten: Zum einen kann es passieren, dass die Nahrung bzw. der Stuhl zu schnell durch den Verdauungstrakt fließt. Das ist eine der häufigsten Ursachen für Durchfall. Hierbei ist der Verbleib des Stuhls im Dickdarm zu kurz, weshalb dem Stuhl nicht genügend Wasser entzogen werden kann.

Des Weiteren kann es auch sein, dass der Darm zu viel Wasser freigesetzt hat, welches der Stuhl dann anreichert. Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn es bestimmten Stoffen aus dem Stuhl nicht gelingt, durch die Dickdarmwand ins Blut zu gelangen und sie somit im Darm verbleiben. Das kann dazu führen, dass sich das übermäßige Wasser im Stuhl anlagert, was sich dann als Durchfall zeigt.

Es kann auch passieren, dass Dünn- und Dickdarm Salze, wie z. B. Natriumchlorid, sowie Wasser ausscheiden, die dann vom Stuhl aufgenommen werden. Ursächlich hierfür sind Giftstoffe oder Infektionen mit Bakterien oder Parasiten. Weitere Stoffe, wie etwa Abführmittel, haben dieselbe Wirkung. Außerdem kann der Stuhl auch gewisse Stoffe enthalten, die die Resorption (Aufnahme) von Wasser im Dickdarm blockieren. Daraufhin verbleibt dieses Wasser im Stuhl. Es ist also in allen Fällen so, dass im Verdauungstrakt die korrekte Abgabe des Wassers aus dem Stuhl nicht funktioniert. Deshalb verleibt das Wasser im Stuhl und es kommt zu Durchfall.

Wann wird Durchfall gefährlich?

Jonathan Gotfried von der Lewis Katz School of Medicine an der amerikanischen Temple University weist in einem Fachbeitrag auf mögliche Gefahren von Durchfall hin. Neben einem Flüssigkeitsverlust drohen unter anderem ein Verlust an Elektrolyten (Natrium, Kalium, Magnesium, Chlorid) sowie im schlimmsten Fall ein Kreislaufzusammenbruch. Dieser ist am wahrscheinlichsten bei chronischem Durchfall, sehr jungen, sehr alten oder stark geschwächten Menschen. Solltest du dich in einer dieser Gruppen wiederfinden, solltest du zeitnah einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Die Techniker Krankenkasse rät darüber hinaus, bei Beschwerden, die länger als drei Tage andauern und gleichzeitig Begleitsymptome wie Fieber, Blut im Stuhl oder Schmerzen auftreten, sofort zur nächsten Arztpraxis zu gehen. Bei Kindern und älteren Menschen kann ein Arztbesuch bereits nach einer Dauer von 24 Stunden ratsam sein, da diese häufig weniger trinken und so schneller dehydriert sein können.

Wenn du regelmäßig Medikamente einnimmst, solltest du ebenfalls Rücksprache mit deinem Arzt halten, denn diese werden unter Umständen schnell wieder vom Körper ausgeschieden und können ihre Wirkung womöglich nicht oder nur unzureichend entfalten.

Hilfsmittel bei Durchfall

Bei Durchfall solltest du grundsätzlich viel trinken und dir Ruhe gönnen. Du solltest immer im Blick behalten, dass der Durchfall für deinen Körper anstrengend ist und du wichtige Nährstoffe und Flüssigkeit verlierst. Deshalb solltest du darauf achten, dich sowohl um deinen Flüssigkeits- als auch um deinen Nährstoffspeicher zu kümmern. Die AOK empfiehlt eine Trinkmenge von mindestens zwei bis drei Litern pro Tag. Hierbei richtet sich die Trinkmenge jedoch nach dem Körpergewicht. Die Rechnung der Krankenkasse AOK: Pro Kilogramm Körpergewicht solltest du 45 Milliliter Flüssigkeit trinken.

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Um den Darm zu schonen, sollte die Nahrungsaufnahme in mehreren Portionen über den Tag verteilt werden. Am besten eignen sich leicht bekömmliche Lebensmittel, wie etwa Hafer oder Reis.

Darüber hinaus gibt es Lebensmittel, die deinen Körper bei Durchfall unterstützen. Unter anderem empfiehlt sich geriebener Apfel, da das darin enthaltene Pektin imstande ist, Flüssigkeit zu binden und so Durchfall zu mildern. Auch pürierte Banane ist ein bewährtes Lebensmittel bei Durchfall, da Bananen wichtige Mineralien, vor allem Kalium, enthalten, die dir helfen können, dein Nährstoff-Depot wieder aufzufüllen. Weitere Lebensmittel, die du bei Durchfall zu dir nehmen kannst, erfährst du in unserem Artikel.

Fazit: Das passiert bei Durchfall in deinem Körper

Bei Durchfall spielt sich alles im Verdauungstrakt ab, ganz besonders in Dünn- und Dickdarm. Hier gelingt es dem Körper nicht, Wasser aus dem Stuhl aufzunehmen, weshalb dieses darin verbleibt und als Durchfall ausgeschieden wird.

Das kann diverse Ursachen haben und kann beispielsweise an der Ernährung, Giftstoffen oder Infektionen mit Viren oder Bakterien liegen. Je nachdem, wie lange der Durchfall anhält, wird von akutem oder chronischem Durchfall gesprochen. In jedem Fall sollte Durchfall immer streng beobachtet werden, da der Körper viel Flüssigkeit und Nährstoffe verliert, die bei einigen Menschen schnell zum Kreislaufzusammenbruch führen können.

Es gibt eine Vielzahl an Symptomen, die auf einen kranken Darm hinweisen. Wir stellen dir in unserem Artikel 20 Anzeichen vor, die auf eine Darmerkrankung hindeuten können.

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