- Krebs: Was ist das CUP-Syndrom?
- Häufigkeit und die Entstehung des CUP-Syndroms
- Risikofaktoren, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Zu den häufigsten und wohl auch bekanntesten Krebsarten gehören unter anderem Brustkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs und Hautkrebs. Daneben gibt es einige Arten, die weniger bekannt sind. Dazu gehört auch das CUP-Syndrom. Dennoch sollte es ernst genommen werden. Anhand welcher Anzeichen du das CUP-Syndrom erkennen kannst und was überhaupt hinter dieser speziellen Krebsart steckt, haben wir für dich zusammengefasst.
Krebs mit unbekanntem Primärtumor: Das CUP-Syndrom
Die Abkürzung "CUP" beim CUP-Syndrom steht für das englische "Cancer of Unknown Primary". In Deutschland wird von Fachleuten vom CUP-Syndrom oder auch einem "Krebs mit unbekanntem Primärtumor" gesprochen. Wie der Name verrät, handelt es sich um eine Krebserkrankung, bei der der Ursprungstumor nicht gefunden werden kann. Die Ärzt*innen können Metastasen im Körper finden, jedoch nicht den sogenannten Ursprungs- beziehungsweise Primärtumor. Unter Metastasen versteht man Krebszellen, die sich vom Primärtumor abgelöst haben und nun in anderen Geweben oder Organen angesiedelt sind. Der Primärtumor ist jener Ort, an dem der Krebs entstanden ist.
Da beim CUP-Syndrom bereits Metastasen im Körper gestreut haben, handelt es sich meist um eine fortgeschrittene Krebserkrankung. Ärzt*innen entdecken das CUP-Syndrom oft erst, wenn die Metastasen bei den Patient*innen Beschwerden verursachen. Grundsätzlich ist es so, dass fast jede Tumorart ein CUP-Syndrom verursachen kann. Als Patient*in musst du aus diesem Grund in der Regel mit zahlreichen Untersuchungen rechnen.
Da das ärztliche Personal den Ursprungstumor nicht kennt, kann es sein, dass deine Behandlung häufig angepasst werden muss. Eine Diagnose des CUP-Syndroms kann für Betroffene und ihre Angehörigen sehr belastend sein. Selbsthilfegruppen und Hilfsangebote für Patient*innen und Angehörige kannst du unter anderem beim Krebsinformationsdienst oder der Deutschen Krebshilfe finden.
Häufigkeit und die Entstehung des CUP-Syndroms
Die Frage, wie häufig das CUP-Syndrom auftritt, wird in der Literatur unterschiedlich beantwortet. Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft liegt die Erkrankungsrate in Deutschland bei circa 4 bis 12 von 100.000 Einwohner*innen pro Jahr. Bei Männern und Frauen tritt Krebs ohne Primärtumor etwa gleich häufig auf. Seit einigen Jahren geht die Anzahl der CUP-Diagnosen laut dem Deutschen Krebsinformationszentrum (DKFZ) allerdings zurück. Ein Grund dafür könnte sein, dass der Ausgangstumor aufgrund verbesserter diagnostischer Verfahren doch gefunden werden kann.
Buchtipp: 'Die Ernährungs-Docs - Unsere Anti-Krebs-Strategie: Was Ernährung bei der Prävention, Behandlung und Nachsorge wirklich leisten kann' - hier direkt ansehenKönnen Ärzt*innen den Ursprung der Krebszellen nach einiger Zeit finden, kann sich die Diagnose CUP-Syndrom noch einmal ändern. Es handelt sich dann nicht mehr um Krebs ohne Ausgangstumor. Vielmehr können die Metastasen nun einer Krebsart zugeordnet werden. Laut dem DKFZ wird der Ausgangstumor bei etwa 1 bis 2 von 10 Patient*innen mit CUP-Syndrom gefunden werden. Die Forschung zum CUP-Syndrom ist bislang noch überschaubar. Viele Fragen sind noch ungeklärt, darunter auch jene, wie ein CUP-Syndrom überhaupt entstehen kann. Laut dem DKFZ existieren folgende Theorien zur Entstehung eines CUP-Syndroms:
- Der Primärtumor bleibt so klein, dass er keine Beschwerden verursacht und sich auch mit den üblichen Diagnoseverfahren nicht finden lässt.
- Der Körper konnte zwar den Ursprungstumor daran hindern, zu wachsen und ihn sogar auflösen, nicht aber die Metastasen, die sich inzwischen gebildet haben.
- Die Krebszellen verteilen sich schon schnell nach der Krebsentstehung im Körper. Sie bilden Metastasen, ohne dass an ihrem Ursprungsort überhaupt ein Primärtumor wächst.
- Es lässt sich nicht unterscheiden, ob es sich um eine Metastase oder den Primärtumor handelt. Dies kann besonders dann sein, wenn der Ausgangstumor in einem Organ wächst, das häufig von Metastasen befallen wird, wie etwa der Lunge oder der Leber.
Risikofaktoren, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Die möglichen Risikofaktoren für das CUP-Syndrom sind bisher weitgehend unbekannt. Fachleute vermuten allerdings, dass Rauchen, Diabetes, starkes Übergewicht sowie Krebserkrankungen in der Familie beim CUP-Syndrom eine Rolle spielen. Bestimmte Maßnahmen, wie du einem Krebs ohne Ausgangstumor vorbeugen kannst, gibt es nicht. Da die Erkrankung so unterschiedlich ausgeprägt sein kann, gibt es keine spezifischen Früherkennungsmöglichkeiten. Allerdings sind einige Symptome bekannt, die auf das CUP-Syndrom hinweisen können:
- vergrößerte Lymphknoten, die sich fest anfühlen, sich nicht verschieben lassen und nicht schmerzempfindlich sind
- vergrößerter Bauchumfang, zum Beispiel durch Wasseransammlungen in der Bauchhöhle
- Schwellungen oder harte Knoten im Bauch oder der Brust
- Atemnot, die ungewohnt ist
- Schmerzen in Brust, Bauch oder Knochen
- Müdigkeit oder Erschöpfung, die länger andauert
- Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust, der ungewollt ist
Wurde das CUP-Syndrom diagnostiziert, gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Für die Behandlung des CUP-Syndroms stehen laut der Deutschen Krebsgesellschaft die operative Therapie, die Chemotherapie, die sogenannte "zielgerichtete Therapie", die Strahlentherapie, die Hormontherapie und die Immuncheckpointblockade zur Verfügung. Hinzu kommt die sogenannte supportive Therapie. Diese schließt alles mit ein, was der erkrankten Person das Leben erleichtert. Darunter fallen beispielsweise Schmerztherapie, Transfusionen und die Behandlung von Übelkeit oder Atemnot. Auf welche Therapie genau die Ärzt*innen setzen, hängt von der Art des Tumorgewebes, dem Ausmaß und dem Ort der Metastasen ab. Zudem beachtet das medizinische Personal bei der Wahl der Therapie die Art des möglichen Primärtumors, mögliche Nebenwirkungen und den Allgemeinzustand der Patient*innen. Welche Therapiemöglichkeiten infrage kommen, wird der Arzt oder die Ärztin im Individualfall besprechen. Er oder sie wird Fragen beantworten und erklären, wie die Therapie genau aussieht.
Fazit: Metastasen ohne Ursprungstumor
Können zwar Krebszellen, aber kein Primärtumor gefunden werden, könnte die Diagnose CUP-Syndrom gestellt werden. Diese spezielle Krebserkrankung kann anhand von verschiedenen Symptomen erkannt werden. Wurde eine Diagnose gestellt, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Es ist möglich, dass im Laufe der Zeit doch ein Primärtumor gefunden wird. In diesem Fall ändert sich die CUP-Diagnose, und die Ärzt*innen ordnen die Krebszellen einer Krebsart zu.
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