• Corona-Variante "Pirola": Was ist bisher bekannt?
  • Was die neue Variante so besonders macht
  • "Unter Beobachtung": Das sagen die WHO und Virologe Christian Drosten

Neue Mutation, neue Eigenschaften: Seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 ist das Coronavirus unzählige Male mutiert. Immer wieder tauchten neue Varianten auf, die neue Merkmale und Eigenschaften mit sich brachten. Viren mutieren ständig, um sich ihren Wirt anzupassen und zu überleben. Die neue Corona-Variante "Pirola" ist inzwischen auch in Deutschland angekommen - was ist bisher darüber bekannt?

Mutation "Pirola": Darum ist die Variante so besonders

Im Juli 2023 wurde sie das erste Mal in Dänemark nachgewiesen, kurz darauf auch in einer Vielzahl an anderen Ländern weltweit - und letztlich auch in Deutschland: Die Corona-Variante BA.2.86, besser bekannt unter dem Namen "Pirola". 

Interessanterweise stammt die Variante von der Omikron-Sublinie BA.2 ab. Diese beeinflusste im vergangenen Jahr über Monate hinweg das Infektionsgeschehen in Deutschland. Was also ist neu an "Pirola"?

Die neue Variante kommt mit einer Vielzahl an Mutationen im Spike-Protein einher. Laut einem Bericht der US-amerikanischen Yale-Universität weist BA.2.86 im Vergleich zur Variante XBB.1.5 mehr als 30 Mutationen am Spike-Protein auf - also zu der Variante, "auf welche die aktualisierten Covid-19-Impfstoffe von Biontech und Moderna gerichtet sind", erklärt der BR.

Kann "Pirola" dem Immunsystem entkommen? Drosten gibt Einschätzung 

Deshalb stellt sich die Frage, ob die neue Variante unseren Abwehrkräften und auch den Impfstoffen ausweichen kann. "Das weiß niemand so genau, aber die Studien laufen bereits", erklärte Doktor Scott Roberts von der Yale Universität vor einigen Wochen. Die vielen Mutationen könnten dafür sorgen, dass sich auch bereits geimpfte und immune Menschen erneut mit dem Virus infizieren, warnte die US-Gesundheitsbehörte CDC schon Ende August. 

Gleichzeitig gibt es Entwarnung: Nach bisherigem Kenntnisstand verlieren Corona-Tests und Corona-Impfstoffe nicht an Wirksamkeit. Zudem gäbe es keine Beweise dafür, dass die Variante mehr schwere Krankheitsverläufe verursache, als bisherige Corona-Varianten. 

"Die Daten sehen beruhigend aus", meint auch Virologe Christian Drosten im Gespräch mit der Zeit. "Die Immunflucht ist nicht auffallend groß", die neuen Impfstoffe sollten also weiterhin wirksam sein. Drosten könne "vorerst Entwarnung geben". 

"Pirola" - das sind die Symptome

Die Weltgesundheitsorganisation kam bereits im August zu einer ähnlichen Einschätzung. "Pirola" ist gelistet als "Variante unter Beobachtung" - das ist die niedrigste von drei Eskalationsstufen. Als "besorgniserregend" gilt sie nicht. 

Die Symptome bei einer "Pirola"-Infektion ähneln bisherigen Omikron-Varianten: Niesen und eine laufende Nase sind genau wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder auch Halsschmerzen typische Anzeichen einer Erkrankung. 

Doch es gibt einige Symptome, mit der man bisher keine andere der Corona-Varianten in Verbindung gebracht hat:

  • Hautausschlag
  • Veränderungen im Mund oder auf der Zunge (Schwellungen und Geschwüre)
  • Rote und wunde Finger oder Zehen
  • Durchfall
  • Eine heisere Stimme
  • Juckende oder rote Augen

Fazit: Die Corona-Variante "Pirola" ist in den vergangenen Monaten in vielen Ländern aufgetaucht - auch in Deutschland. Die Variante steht "unter Beobachtung" der WHO, die aktuellen Impfstoffe sind trotz der vielen Mutationen wohl auch weiterhin wirksam. Auch Virologe Christian Drosten gibt "vorerst Entwarnung".