Cannabis soll Krebs heilen können. So haben Forscher vor Kurzem bestätigt, dass die Pflanze 30-mal so gut wie Aspirin gegen Schmerzen hilft. Nun vermuten Forscher der renommierten Harvard-Universität, dass Cannabis auch als Mittel gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs angewendet werden kann.

Eine neue Studie mit Versuchen an Mäusen lieferte erste positive Ergebnisse, bei denen Tumore nach der Behandlung vollständig verschwanden. Die Resultate wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift "Frontiers in Oncology" veröffentlicht.

Bauchspeicheldrüsenkrebs meist tödlich

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine der am schwersten zu behandelnden Formen von Krebs, denn er ist sehr aggressiv. Oft werden schon Metastasen gebildet, bevor die Krankheit überhaupt erkannt wird. Die Wahrscheinlichkeit, ihn zu überleben, ist daher sehr gering: 93 Prozent der Betroffenen sterben innerhalb von fünf Jahren.


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Eine Heilung ist nur möglich, wenn der Tumor früh genug erkannt und herausoperiert wird, bevor die Metastasenbildung einsetzt. Wenn bereits Metastasen vorhanden sind, wird meist mit Chemotherapie oder Strahlentherapie behandelt, um zumindest die Ausbreitung einzudämmen. Es sind also dringend neue Behandlungsmethoden notwendig, um die Überlebenschancen sowie die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

Flavonoide gegen Krebs

Forscher haben nun herausgefunden, dass sogenannte Flavonoide eine effektive Behandlung der Erkrankung ermöglichen. Das sind Verbindungen, die in den meisten Pflanzen vorhanden sind - es gibt mehr als 6.000 verschiedene Variationen.

Die Forschergruppe der Harvard-Universität erkannte das große Potenzial einer dieser Verbindungen, welche in Cannabis entdeckt und zur Herstellung einer als FBL-03G bezeichneten Verbindung verwendet wurde. Es handelt sich dabei aber weder um ein Cannabioid noch um einen psychoaktiven Wirkstoff.

Überraschende Ergebnisse

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Wirkstoff die Ausbreitung von Krebszellen stoppen kann und sogar die Größe der Tumore reduziert. Zwar wurde bereits erwartet, dass Cannabis eine gewisse Hemmung des Tumorwachstums bewirkt. Allerdings waren die Forscher überrascht, dass durch die Behandlung auch die Ausbreitung der Tumore in anderen Teilen des Körpers gehemmt wurde und zum Teil sogar verschwanden. Zudem können mit dem Wirkstoff unangenehme Nebenwirkungen der Standardbehandlungen wie der Chemotherapie oder Bestrahlung abgemildert werden.

Noch ist zwar unklar, ob der Krebs erneut auftreten wird. Sicher ist aber, dass der Wirkstoff ein großes Potenzial in der Behandlung von lokalem als auch schon fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs bietet. Die Studie soll einen Impuls zu weiteren Untersuchungen in diesem Bereich bieten, damit die Therapie-Ergebnisse bis hin zur klinischen Anwendung optimiert werden können.