- Sind Kontrastmittel, die bei bildgebenden Untersuchungen eingesetzt werden, gefährlich für den menschlichen Organismus?
- Welche Nebenwirkungen sind möglich?
- Überwiegt der Nutzen das Risiko?
Bildgebende Verfahren werden in fast allen Fachbereichen der Medizin angewendet. Es handelt sich dabei um maschinengestützte Verfahren, durch die sich bestimmte Strukturen des Körpers bildlich darstellen lassen. Der Vorteil dieser Verfahren liegt darin, dass sie meist nicht invasiv sind und sehr gezielte Informationen liefern. Um bestmögliche Ergebnisse zu erhalten, kommen dabei manchmal Kontrastmittel zum Einsatz. In diesem Artikel informieren wir darüber, ob diese Flüssigkeiten schädlich für dich sein können.
Welche bildgebenden Verfahren gibt es?
Vermutlich wurde von dir schon einmal eine Röntgenaufnahme angefertigt, sei es nach einer Sportverletzung oder um andere Beschwerden abzuklären. Darüber hinaus gibt es aber noch genauere Untersuchungsmöglichkeiten, die zur weiteren Abklärung des Befundes bei komplexeren Krankheiten, wie z. B. Krebs, eingesetzt werden. Zu unterscheiden sind dabei die nuklearen Verfahren von den nicht nuklearen, d. h. die mit Strahlenbelastung und die ohne Strahlenbelastung.
Zu den nuklearen Verfahren gehören die Röntgenuntersuchung, die Computertomografie, kurz CT genannt, und die Knochenszintigrafie. Diese Verfahren arbeiten mit elektromagnetischer Strahlung. Das Röntgengerät erzeugt energiereiche Strahlung. Während der Untersuchung durchdringen die Strahlen den Körper, treffen auf das Aufnahmegerät und erzeugen so ein Bild. Je dichter das Gewebe ist, desto weniger Strahlung lässt es hindurch. Knochen sind z. B. sehr gut zu erkennen.
Bei der Magnetresonanztomografie (MRT) oder Kernspintomografie hingegen kommen ein starkes Magnetfeld und Radiowellen zum Einsatz. So entstehen Schnittbilder von den untersuchten Körperregionen. Der Ultraschall, auch Sonografie oder Echografie genannt, funktioniert mit Schallwellen, die außerhalb des menschlichen Hörvermögens liegen. Diese Wellen werden in den Körper gesendet, stoßen an den Organen auf Widerstand und werden als Echo zurückgeworfen. Daraus errechnet der Computer ein Bild der untersuchten Region. Die bekannteste Anwendung sind die vorgeburtlichen Babybilder. Bei allen Untersuchungen können zusätzlich Kontrastmittel eingesetzt werden, um noch genauere Informationen bzw. Diagnosen zu erhalten.
Wie werden Kontrastmittel eingesetzt?
Kontrastmittel können venös, arteriell oder oral verabreicht werden und unterscheiden sich je nach untersuchten Organen bzw. Körperteilen. Nach der Untersuchung werden sie über die Nieren oder den Darm wieder ausgeschieden.
Finde auf trauer.inFranken.de Balsam für deine Seele!Man unterscheidet zwischen röntgenpositiven und röntgennegativen Kontrastmitteln. Röntgenpositive Substanzen enthalten Jod, Gadolinium oder Barium und erhöhen den Kontrast des untersuchten Gewebes. Sie reichern sich in gut durchblutetem Gewebe an und sorgen so für die Sichtbarkeit von Entzündungen und Tumoren.
Röntgennegative Kontrastmittel sind Luft, Kohlendioxid und Methylcellulose, eine gelartige Substanz. Sie werden bei Untersuchungen des Magen-Darm-Traktes verwendet und dienen dazu, die Organe zu weiten. Manchmal werden beide Arten von Kontrastmitteln in Kombination verwendet, um das bestmögliche Ergebnis zu erhalten.
Belasten die Inhaltsstoffe der Kontrastmittel deinen Körper?
Der Inhaltsstoff Gadolinium stand im Verdacht, sich im Körper abzulagern. Bei Gadolinium handelt es sich um eine Metallart, eine der sogenannten seltenen Erden. Seit 2007 wird es aber in Deutschland nur noch in Form eines makrozyklischen Kontrastmittels verabreicht, das vom Körper unverändert ausgeschieden wird. Eine Ablagerung der makrozyklischen Variante ist sehr unwahrscheinlich, wie auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie zu lesen ist.
Jodhaltige Kontrastmittel verursachen während der Untersuchung einen metallischen Geschmack und vermitteln möglicherweise das Gefühl einer vollen Blase. Diese Empfindungen halten jedoch nur kurz an und sind nicht schädlich für den Körper. Probleme können bei Allergien gegen Jod und geschädigten Nieren auftreten. Diese Punkte werden aber vor der Untersuchung medizinisch abgeklärt. Bei jeder Untersuchung mit Kontrastmitteln wird zumindest ein aktueller Kreatininwert (Nierenwert) angefordert.
Weitere Risikofaktoren, die bei einer Gabe von Kontrastmitteln zu beachten sind, sind Nierenerkrankungen oder Schilddrüsenfunktionsstörungen. Ebenfalls berücksichtigt werden frühere allergische Reaktionen. Bei Patienten mit Diabetes oder Gicht ist ebenfalls Vorsicht geboten. Alle diese kritischen Punkte werden aber spätestens im Aufklärungsgespräch besprochen. Bei einer geplanten Untersuchung mit Kontrastmitteln ist davon auszugehen, dass dein Arzt deinen Gesundheitszustand sehr gut kennt und nicht unüberlegt handelt.