- Einführung in Eierstockkrebs: Bedeutung der Früherkennung
- Warnsignale und Symptome von Eierstockkrebs
- Risikofaktoren von Eierstockkrebs
- Diagnose bei Verdacht auf Eierstockkrebs
- Untersuchungsmethoden bei Verdacht auf Eierstockkrebs
- Verfahren zur Konkretisierung eines Verdachts
- Behandlungsmöglichkeiten bei Eierstockkrebs
Jährlich gibt es dem Zentrum für Krebsdaten (ZfKD) zufolge etwa 7.319 Eierstockkrebs-Neuerkrankungen. Insgesamt erkrankt rund eine von 76 Frauen im Laufe ihres Lebens an Eierstockkrebs. Allerdings nehmen die Erkrankungs- und Sterberaten in Deutschland seit Jahren deutlich ab. Eine wichtige Rolle dabei spielt die Früherkennung. Alles rund um Diagnose, Behandlung und Früherkennung haben wir für dich zusammengefasst.
Einführung in Eierstockkrebs: Bedeutung der Früherkennung
Eierstockkrebs trägt den medizinischen Namen "Ovarialkarzinom". Er gilt als die zweithäufigste Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane. Ausgehen kann der Krebs von verschiedenen Gewebe- und Zellarten des Eierstocks. In den meisten Fällen (etwa 90 %) entsteht er allerdings an der äußeren Oberfläche des Eierstocks. Das bösartig veränderte Gewebe breitet sich unkontrolliert aus. Dabei verdrängt es auch Gewebe, das eigentlich gesund ist. Eierstockkrebs entsteht durch Schäden im Erbgut von einzelnen Zellen. Solche Schäden können im Laufe des Lebens spontan auftreten. Sie können aber auch vererbt sein. Mehr über die Risikofaktoren kannst du weiter unten lesen.
Der Eierstockkrebs wird in vier Stadien unterteilt. Die Einteilung richtet sich danach, wie weit sich der Tumor bereits im Körper ausgebreitet hat. Im Stadium I und II ist der Tumor noch örtlich begrenzt. Das meint, dass er sich nur auf die Geschlechtsorgane im Becken begrenzt. In Stadium II und IV hat sich der Tumor bereits auf weitere Organe ausgedehnt. Wird die Erkrankung im Stadium I erkannt, liegen die relativen Überlebensraten bei 88 Prozent. Bei einer Erkennung im Stadium II liegt die Rate bei 79 Prozent. Wird eine Diagnose erst im III oder IV Stadium gestellt, sind die Überlebenschancen mit etwa 76 Prozent schlechter. In mehr als zwei Dritteln aller Fälle wird die Erkrankung allerdings erst im weit fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Das relative 5-Jahres-Überleben liegt bei 42 Prozent.
Eine konkrete Früherkennungsuntersuchung gibt es für den Eierstockkrebs nicht. Giltst du als Risikoperson, ist es wichtig, ein Beratungsgespräch mit deinem Arzt oder deiner Ärztin zu vereinbaren. Darüber hinaus gibt es die Option eines Beratungsgespräches in Gynäkologischen Krebszentren. Im Zuge des Gesprächs können bei Bedarf individuelle intensivierte Früherkennungsprogramme und operative sowie nicht-operative Präventionsstrategien besprochen werden. Weil das Erkrankungsrisiko mit dem Alter steigt, solltest du dich bei deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin einmal jährlich auf Eierstockkrebs untersuchen lassen, sofern du über 50 Jahre alt bist.
Warnsignale und Symptome von Eierstockkrebs
Dass Eierstockkrebs meist erst spät erkannt wird, liegt unter anderem daran, dass die Symptome erst spät auftreten. Häufig kannst du als Betroffene*r erst im Spätstadium konkrete Beschwerden feststellen. Dies liegt daran, dass der Krebs in der Bauchhöhle in der Regel viel Platz hat, um sich unbemerkt auszudehnen. Darüber hinaus sind die typischen Beschwerden keine eindeutigen Anzeichen für Eierstockkrebs. Sie können also auch bei anderen Erkrankungen auftreten.
Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme
Einen Frauenarzt oder eine Frauenärztin solltest du dann aufsuchen, wenn bei dir wiederholt und anhaltend Völlegefühl, Blähungen, unklare Bauchschmerzen und/oder andere Bauchbeschwerden sowie Verdauungsprobleme auftreten und es keine andere Erklärung hierfür gibt. Diesen Tipp solltest du insbesondere dann wahrnehmen, wenn du über 50 Jahre alt bist.
Probleme beim Wasserlassen und beim Stuhlgang
Musst du ungewohnt häufig Wasserlassen, kann dies ein Hinweis auf Eierstockkrebs sein. Veränderungen im Stuhlgang gelten ebenso als mögliches Symptom.
Unerklärlicher Gewichtsverlust
Ein weiteres häufiges Symptom ist eine unklare Gewichtsabnahme. Verlierst du an Gewicht, bemerkst allerdings einen zunehmenden Bauchumfang oder Atembeschwerden durch Wasseransammlungen im Bauchraum, solltest du deiner Haus- oder Frauenarztpraxis einen Besuch abstatten. Grundsätzlich ist es immer wichtig, dass du deinen Körper beobachtest und ungewöhnliche Veränderungen nicht nur wahrnimmst, sondern auch ernst nimmst. Alle Anzeichen können außerdem nicht nur bei einem bösartigen Tumor auftreten, sondern auch bei anderen, gutartigen (Eierstock-)Erkrankungen. Wichtig ist deshalb, die Beschwerden schnellstmöglich abklären zu lassen. Je früher ein möglicherweise bösartiger Tumor entdeckt werden kann, umso besser sind auch die Heilungschancen.
Risikofaktoren von Eierstockkrebs
Die Ursachen für Eierstockkrebs sind bislang nicht eindeutig geklärt. Die wissenschaftliche Forschung konnte aber einige Faktoren nachweisen, die das Erkrankungsrisiko erhöhen können. So steigt das Eierstockkrebs-Erkrankungsrisiko insbesondere mit dem Alter. Bis hin zum 85. Lebensjahr steigen die Erkrankungsraten immer weiter an. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 69 Jahren. Unter 50 Jahren wird Eierstockkrebs eher selten diagnostiziert. So erhielt 2019 beispielsweise weniger als eine von 10.000 Frauen im Alter von 20 bis einschließlich 34 Jahren die Diagnose. Übergewicht gilt außerdem als Risikofaktor. Bist du bereits einmal an Brust-, Gebärmutterschleimhaut- oder Darmkrebs erkrankt, liegt dein Erkrankungsrisiko ebenfalls höher.
Einfluss hormoneller Faktoren
Hormonelle Faktoren beeinflussen das Erkrankungsrisiko ebenfalls. Darunter fallen beispielsweise Kinderlosigkeit, Unfruchtbarkeit, viele Geburten und eine längere Stillzeit. Einige hormonelle Faktoren verringern das Erkrankungsrisiko, andere erhöhen es. Während Kinderlosigkeit und Unfruchtbarkeit das Risiko erhöhen, führen viele Geburten und eine längere Stillzeit zu einem niedrigeren Risiko. Als Risikofaktor gilt darüber hinaus eine Hormonersatztherapie nach der Menopause. Als risikoreich wirkt hier vor allem die Hormonersatztherapie mit Östrogenmonopräparaten.
Die "Pille", im Medizinischen Ovulationshemmer genannt, senkt hingegen das Erkrankungsrisiko. Vor allem dann, wenn sie über mehrere Jahre hinweg eingenommen wird. Ebenso ist das Risiko verringert, wenn du durch einen Verschluss der Eileiter sterilisiert wurdest. Möglicherweise gibt es darüber hinaus noch weitere Risikofaktoren, die Forschung ist hier noch nicht abgeschlossen. Treffen auf dich ein oder mehrere Risikofaktoren zu, heißt dies natürlich nicht, dass du zwangsläufig erkranken wirst. Es deutet nur darauf hin, dass dein persönliches Risiko erhöht ist.
Weitere Risikofaktoren von Eierstockkrebs
Genetische Veranlagung und familiäre Risiken
Für Eierstockkrebs kann es eine familiäre Vorbelastung geben. Grund hierfür ist oft eine Veränderung in zwei Genen. Diese das Erkrankungsrisiko steigernden Gene werden BRCA1 und BRCA2 genannt. Die englische Bezeichnung"BRCA" steht kurz für "BReast CAncer", also "Brustkrebs". Die BRCA-Gene könntest du demzufolge auch als "Brustkrebsgene" kennen. An Eierstockkrebs erkranken etwa 10 bis 45 Prozent der Frauen mit einer mutierten Form der beiden Gene. Der Deutschen Krebshilfe zufolge sind pro Jahr etwa 1.000 Eierstockkrebserkrankungen auf Veränderungen im Erbgut zurückzuführen.
Es gibt verschiedene Hinweise darauf, dass in deiner Familie Veränderungen in den Erbfaktoren vorliegen könnten. Ein solcher Hinweis ist beispielsweise, wenn bei Verwandten ersten Grades gehäuft entweder Brust- oder Eierstockkrebs diagnostiziert wurde. Es gilt auch dann als Hinweis, wenn die betroffenen Familienmitglieder bereits in jungen Jahren daran erkrankt sind. Damit ist ein Alter von unter 50 Jahren gemeint. Zuletzt gilt es als Hinweis auf Genveränderungen, wenn der Brustkrebs bei deinen Familienmitgliedern beidseitig aufgetreten ist und auch männliche Verwandte an Brustkrebs erkrankt sind.
Die Deutsche Krebshilfe hat eine Liste zusammengestellt, anhand der du herausfinden kannst, ob deine Familie zu den Risikofamilien für Eierstockkrebs gehört. Stellst du fest, dass in deiner Familie das Erkrankungsrisiko erhöht ist, kannst du dich an ein spezialisiertes Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs wenden. Trifft mindestens eines der folgenden Kriterien zu, gilt deine Familie als Risikofamilie:
- Mindestens drei Frauen sind oder waren an Brustkrebs erkrankt, unabhängig vom Alter
- Mindestens zwei Frauen sind oder waren an Brustkrebs erkrankt, davon eine vor dem 51. Lebensjahr
- Mindestens eine Frau ist oder war an Brustkrebs und eine Frau an Eierstockkrebs erkrankt
- Mindestens zwei Frauen sind oder waren an Eierstockkrebs erkrankt
- Mindestens eine Frau ist oder war an Brust- und Eierstockkrebs erkrankt
- Mindestens eine Frau ist oder war mit 35 Jahren oder jünger an Brustkrebs erkrankt
- Mindestens eine Frau ist oder war an beidseitigem Brustkrebs erkrankt, davon das erste Mal mit 50 Jahren oder jünger
- Ein Mann war oder ist an Brustkrebs und eine Frau ist an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt, unabhängig vom Alter
- Eine Frau, die an triple-negativem Brustkrebs erkrankt war oder ist
- Eine Frau, die an Eierstockkrebs erkrankt war oder ist
Diagnose bei Verdacht auf Eierstockkrebs
Anhand der ersten Beschwerden kann noch keine Diagnose gestellt werden. Um den Verdacht auf Eierstockkrebs zu bestätigen, können Ärzte und Ärztinnen verschiedene Untersuchungen vornehmen. Liegt der Ursprung des Tumors beim Eierstock, spricht man von einem Primärtumor. Bösartige Ovarialtumore haben ihren Ursprung allerdings oft nicht direkt beim Eierstock, sondern sind Metastasen von Krebserkrankungen anderer Organe.
Unter Metastasen versteht man Absiedelungen eines Ursprungstumors in andere Körperregionen, hier in die Eierstöcke. Deshalb solltest du dich nicht wundern, wenn dein Arzt oder deine Ärztin zusätzliche Untersuchungen, wie beispielsweise eine Untersuchung der Brust oder des Magen-Darm-Traktes, vorschlägt. Diese dienen dazu, einen möglichen, in einem anderen Organ angesiedelten, Ursprungstumor zu entdecken. Im Rahmen der Diagnose von Eierstockkrebs müssen zahlreiche Fragen geklärt werden. Diese lauten:
- Hast du wirklich einen Eierstocktumor?
- Ist dieser gut- oder bösartig?
- Welche Krebsart ist es genau?
- Wo sitzt der Eierstocktumor?
- Wie ist dein Allgemeinzustand?
- Wie weit ist die Erkrankung fortgeschritten?
- Gibt es Metastasen?
- Mit welcher Behandlung kann für dich der beste Erfolg erreicht werden?
- Welche Behandlung kann dir zugemutet werden?
Dein Arzt oder deine Ärztin wird im Rahmen der Diagnose zunächst ein ausführliches Gespräch mit dir führen. Dieses erste Patientengespräch wird auch Anamnese genannt. Vor dem Besuch in einer Praxis ist es deshalb hilfreich, wenn du dir einige Notizen machst. Es kann beispielsweise sinnvoll sein, dir aufzuschreiben, was deine Beschwerden sind und wie lange du sie schon hast. Weitere mögliche Fragen sind, welche Krankheiten du früher einmal hattest und ob du aktuell eine hast. Sind dir Faktoren bekannt, die dein Risiko erhöhen, kannst du auch diese anführen. Für den Arzt oder die Ärztin ist es wichtig zu wissen, welche Medikamente du einnimmst. Dazu zählen auch ergänzende Mittel, die dir nicht ärztlich verschrieben wurden. Das könnte beispielsweise Johanniskraut oder grüner Tee sein. Da diese Substanzen gegebenenfalls Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten verursachen, ist es wichtig, alle zu nennen. Bei dem Gespräch solltest du versuchen, alle Einzelheiten zu nennen, die dir einfallen. Auch dann, wenn sie dir unwichtig erscheinen. Denn oft sind die zunächst unwichtig erscheinenden Informationen doch hilfreich für das ärztliche Personal.
Untersuchungsmethoden bei Verdacht auf Eierstockkrebs
Um alle Fragen zu klären, werden oft zahlreiche einzelne Untersuchungen notwendig. Sie haben das Ziel, den Verdacht auf Eierstockkrebs entweder beiseite zu räumen oder ihn zu bestätigen. Bewahrheitet sich der Verdacht, muss das ärztliche Personal genau feststellen, wo der Tumor sitzt, wie groß er ist, ob er Metastasen gebildet hat sowie die restlichen oben aufgeführten Fragen. Welche Untersuchungen notwendig sind, wird dein Arzt oder deine Ärztin mit dir im Individualfall abklären.
In der Regel dauert es einige Tage bis hin zu Wochen, bis alle Untersuchungen abgeschlossen sind und die Ergebnisse vorliegen. Wichtig ist, geduldig zu sein. Denn: Je gründlicher die Untersuchung abläuft, umso genauer kann die eventuell später notwendige Behandlung geplant werden. Hast du Fragen zu den Untersuchungen, solltest du dich nie scheuen, bei deinem Arzt oder deiner Ärztin nachzufragen.
Ultraschall
In der Regel beginnt der Frauenarzt oder die Frauenärztin damit, die inneren Geschlechtsorgane abzutasten. Zudem kann eine Ultraschalluntersuchung zur Diagnose von Eierstockkrebs beitragen. Der Ultraschall wird hier durch die Scheide vorgenommen. Dabei wird eine spezielle Ultraschallsonde in die Scheide eingeführt. Dieses Verfahren wird Vaginalsonografie genannt. Der Arzt oder die Ärztin kann auf dem Bildschirm nun deine Eierstöcke sehen und hinsichtlich ihrer Gesundheit beurteilen. Sind Veränderungen auf den Eierstöcken erkennbar, heißt dies nicht automatisch, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt. Das ärztliche Personal kann allerdings anhand einzelner Hinweise den Verdacht haben, dass es sich um einen bösartigen Eierstocktumor handelt. Ein solcher Verdacht heißt, dass weitere Untersuchungen notwendig werden.
Verfahren zur Konkretisierung eines Verdachts
Bildgebende Verfahren
Um einen Verdacht zu konkretisieren, kann der Arzt oder die Ärztin zusätzliche bildgebende Verfahren empfehlen. Dazu gehören beispielsweise die Computertomografie (CT) und die Magnetresonanztomografie (MRT). Anhand dieser Verfahren können andere Ursachen für Beschwerden ausgeschlossen werden. Wird Eierstockkrebs erkannt, helfen die bildgebenden Verfahren dabei, seine Größe zu beurteilen. Mithilfe einer normalen Röntgenuntersuchung lassen sich die inneren Organe, wie das Herz oder die Lunge, besser beurteilen. Im Hinblick auf eine Operation können die Röntgenaufnahmen dem ärztlichen Personal also hilfreiche Informationen liefern.
Blutuntersuchungen und Tumormarker
Dein Blut kann Auskunft über deinen Allgemeinzustand sowie die Funktion einzelner Organe liefern. Die Informationen dienen dem ärztlichen Personal unter anderem dafür, eine Narkose für die spätere Operation vorzubereiten. Dein Blut ermöglicht es aber auch, sogenannte Tumormarker zu bestimmen. Tumormarker sind Stoffe, die von den Tumorzellen selbst gebildet werden. Sie gelten als eine wichtige Information, um einen bösartigen Tumor zu erkennen. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass nicht alle Krebspatient*innen Tumormarker entwickeln. Umgekehrt haben einige Patient*innen erhöhte Tumormarker, aber keine Tumorerkrankung. Für das ärztliche Personal können Tumormarker also nur als Hinweis dienen, aber nicht als einziger Anhaltspunkt für eine Diagnose. Eierstockkrebs kann Tumormarker produzieren, die sich im Blut nachweisen lassen. Die medizinischen Namen für die Tumormarker, die der Eierstockkrebs gelegentlich bildet, lauten Carcinoembryonales Antigen (CEA) und Cancer Antigen 125 (CA 125).
Operation für eine endgültige Diagnose
Gibt es einen klaren Verdacht auf Eierstockkrebs, wird im nächsten Schritt in der Regel eine Operation notwendig. Erst bei der Operation kann final beurteilt werden, in welchem Stadium genau sich der Tumor befindet. Die sogenannte feingewebliche Analyse kann die Krebsdiagnose endgültig bestätigen. Dabei werden bei der Operation Gewebeproben vom Tumor entnommen und untersucht. Die Untersuchung im Labor gibt letztendlich Auskunft darüber, ob der Tumor gut- oder bösartig ist und um welche Unterform es sich handelt.
Behandlungsmöglichkeiten bei Eierstockkrebs
Wie genau der Eierstockkrebs verläuft, kann nicht pauschal beantwortet werden; ebenso die Lebenserwartung. Der Verlauf der Krebserkrankung und deine Lebenserwartung werden unter anderem beeinflusst von deinem Alter, deinem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art des Eierstockkrebses und wie schnell der Krebs wächst und sich in umliegendes Gewebe ausbreitet. Die weitere Behandlung muss somit immer im Individualfall entschieden werden.
Operation und chirurgische Eingriffe
Basis der Eierstockkrebs-Behandlung ist so gut wie immer eine Operation. Diese zielt darauf ab, den Krebs so weit wie möglich zu entfernen. Ärztinnen und Ärzte planen ihr Vorgehen bei der Operation danach, wie weit sich der Tumor bereits ausgebreitet hat. Die Operation dient also einerseits als Bestätigung der Diagnose und andererseits zur Entfernung des Tumors. Als Patient*in wirst du vom ärztlichen Personal in der Regel bereits vor der Operation über alle möglichen Handlungsschritte aufgeklärt. Ob alle diese Handlungsschritte dann tatsächlich notwendig werden, kann der Arzt oder die Ärztin erst während der Operation beurteilen. Wird der Eierstockkrebs bereits in einem frühen Stadium erkannt, werden in der Regel nur der vom Tumor befallene Eierstock und der dazugehörige Eileiter entfernt. Sind beide Eierstöcke befallen, werden beide entnommen. Ist der Krebs bereits weiter fortgeschritten, wird der Tumor möglichst vollständig entfernt. Wurden bereits umliegende Organe oder Organteile befallen, kann es sein, dass die operierenden Ärzte und Ärztinnen mehr entfernen müssen.
Chemotherapie und Strahlentherapie
Nach einer Operation findet meistens eine Chemotherapie statt. Ziel der Chemotherapie ist es, zu verhindern, dass eventuell verbliebene Krebszellen sich weiter vermehren. Eine Chemotherapie wird meist sowohl Personen mit einem frühen Eierstockkrebs als auch für solche mit fortgeschrittenem Krebs empfohlen. Ist der Eierstockkrebs vor der Operation bereits weit fortgeschritten gewesen, kann es außerdem sein, dass der Arzt oder die Ärztin Medikamente verschreibt. Die weitere Behandlung muss letztendlich von dem ärztlichen Personal immer auf den Individualfall abgestimmt werden.
Fazit
Eierstockkrebs entsteht aufgrund von Veränderungen im Erbgut. Diese können angeboren sein oder im Laufe des Lebens zufällig entstehen. Es gibt verschiedene bekannte Risikofaktoren, wie beispielsweise ein höheres Alter, Unfruchtbarkeit oder Übergewicht. Ebenso gibt es schützende Faktoren, wie zum Beispiel viele Geburten, längere Stillzeiten, eine Sterilisation oder die Antibabypille. Bist du unsicher, wie du dich aufgrund deiner Risikofaktoren schützen kannst, kannst du dich ärztlich beraten lassen.
Ein Programm zur Früherkennung von Eierstockkrebs gibt es nicht. Bemerkst du Symptome, ist es wichtig, diese fachlich abklären zu lassen. Bei einer frühzeitigen Erkennung sind die Behandlungs- und Überlebenschancen deutlich höher.
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