Im Darmkrebsmonat März wird auf die Bedeutung der Vorsorgeuntersuchungen hingewiesen. Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten, wobei das Risiko mit dem Alter steigt und durch Faktoren wie Ernährung, Sport und genetische Veranlagung beeinflusst wird. Früherkennungsmaßnahmen sind entscheidend, um die Heilungschancen zu erhöhen. Die Untersuchungen, darunter Darmspiegelungen und Stuhltests, werden in Deutschland ab einem Alter von 50 (Männer) oder 55 (Frauen) von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Bei rechtzeitiger Erkennung liegt die Heilungsrate bei nahezu 100 Prozent.

Häufigkeit von Darmkrebs und Risikofaktoren

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 24.240 Frauen und 30.530 Männer neu an Darmkrebs. Das Erkrankungsrisiko steigt mit dem Alter an. Laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten erkranken mehr als die Hälfte der Patien­ten und Patientinnen jenseits des 70. Lebens­jahres. Nur etwa 10 Prozent der Krebserkrankungen treten vor dem 55. Lebens­jahr auf.

Neben dem Alter gibt es noch eine Reihe weiterer Risikofaktoren. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) führt aus: Würden alle Menschen auf einen gesunden Lebensstil achten, würde die Anzahl der Darmkrebserkrankungen sinken. Für Faktoren wie Sport, Bewegung oder Abnehmen bei Übergewicht gibt es bereits Studien, die belegen, dass das Darmkrebsrisiko bei körperlich aktiven Menschen geringer ist. Weitere Risikofaktoren sind der Konsum von Tabak und Alkohol. Der Einfluss der Ernährung auf das Darmkrebsrisiko ist bisher noch nicht vollständig geklärt. Allerdings rät das dkfz: Gemüse, Obst, Vollkorn und Hülsenfrüchte sollten einen größeren Anteil an der Ernährung haben als rotes Fleisch, Wurst oder Geräuchertes und Salzfleisch.

Neben dem Lebensstil können auch die Veranlagungen eine Rolle spielen. Laut der dfkz konnte in großen Beobachtungsstudien gezeigt werden, dass Verwandte ersten Grades von Darmkrebspatienten selbst häufiger an Darmkrebs erkranken als andere Menschen. Das Risiko ist in dem Fall etwa zwei- bis dreifach erhöht. Oft spielen sowohl der Lebensstil, als auch die Anlage eine Rolle. Allerdings ist das Zusammenspiel verschiedener Faktoren meist so komplex, dass keine konkrete Ursache ausgemacht werden kann.

Früherkennungsmaßnahmen: So wichtig sind sie

Neben den Lebensstilfaktoren spielen Früherkennungsmaßnahmen eine wichtige Rolle bei der Vermeidung einer Erkrankung. So können beispielsweise bei einer Darmspiegelung Krebsvorstufen gleich entfernt werden. Somit kann ein Tumor gar nicht erst entstehen. Je mehr Menschen an solchen Untersuchungen teilnehmen, desto weniger Personen erkranken insgesamt an Darmkrebs.

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Darmkrebs ist keine unheilbare Diagnose. Wird Darmkrebs früh erkannt, liegen die Heilungschancen bei nahezu 100 Prozent. Vorsorgeuntersuchungen sind aus diesem Grund besonders wichtig. In Deutschland übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Untersuchungen für Männer ab einem Alter von 50 Jahren, für Frauen ab einem Alter von 55. Als Verwandter eines Darmkrebspatienten solltest du deinen Arzt fragen, ob eine Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen für dich bereits vor dem 50. Geburtstag empfehlenswert ist. Außerdem können sowohl Männer als auch Frauen ab einem Alter von 50 Jahren eine Stuhluntersuchung durchführen lassen. Die Stuhluntersuchung kann bei Hausärzten sowie bei Fachärzten durchgeführt werden. Ab 55 Jahren kannst du den Stuhltest alle zwei Jahre durchführen lassen, sofern im selben Jahr keine Darmspiegelung vorgenommen wird. Nach einer Auswertung in einem Speziallabor wird der behandelnde Arzt dich erneut kontaktieren und dir das Ergebnis mitteilen.

Darmspiegelungen zur Vorsorge werden in der Regel ambulant bei einem Gastroenterologen durchgeführt. Das einzig Unangenehme dabei ist das Abführen, was im Voraus notwendig ist. Der Arzt wird dich über die notwendigen Schritte informieren. Die Untersuchung selbst dauert nur etwa eine halbe Stunde. Dabei wird dein Dick- und Enddarm mithilfe eines schlauchförmigen Instruments, dem Koloskop, untersucht. Ist etwas auffällig, können Proben entnommen werden. In einem Nachgespräch erläutert der Arzt das vorläufige Ergebnis der Untersuchung. Wurden bei dir Gewebeproben entnommen, werden diese zur mikroskopischen Untersuchung in ein Speziallabor gesendet. Das Ergebnis erhältst du dann in der Regel innerhalb weniger Tage per Brief oder bei einem neuen Arzttermin. Unter anderem der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands (bng), die NRW-Landesvertretung des Verbands der Ersatzkassen (vdek), die AOK NordWest, die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) und die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) rufen dazu auf, den Darmkrebs-Check durchführen zu lassen. So kannst du dein Erkrankungsrisiko deutlich senken.

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