Wenn Menschen hin und wieder ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen haben, ist das noch kein Grund zur Aufregung. Allerdings leiden in Deutschland etwa 16 Millionen Menschen an Adipositas. Das berichtet die Deutsche Adipositas Gesellschaft auf ihrer Homepage. Betroffene leiden an krankhaftem Übergewicht, was ihren Alltag erheblich einschränkt und Auslöser von weiteren Krankheiten sein kann. In vielen Fällen kann es jedoch helfen, die psychische Stabilität zu trainieren.
Gestärkte Psyche kann gegen Adipositas helfen
Adipositas kann mehrere Ursprünge haben und ist zudem eine anerkannte Krankheit. Eine mögliche Methode, wie man Fettleibigkeit entgegen wirken kann, wird nun in einem Bericht von Stiftung Warentest beschrieben. Demzufolge hängt eine Gewichtszunahme von Patienten häufig mit deren Stimmungslage zusammen. Auch wenn Adipositas ein körperliches Problem ist, spielt der Zustand der Psyche dabei eine entscheidende Rolle.
Als eine geeignete Möglichkeit der Krankheitsbekämpfung ergibt sich die Psychotherapie - denn die mentale Motivation kann helfen, Ziele wie richtiges Essverhalten oder Sportausübung konstant zu erreichen.
Verhaltenstherapie, um Handlungsmuster zu erlernen
Adipositas ist nicht als eine rein psychische Krankheit definiert. Doch gerade beim Essverhalten gibt es häufig weitere Ursachen als das Bedürfnis nach Sättigung. Oft dient die Nahrungsaufnahme auch der Frustbewältigung oder spendet Trost. Solche Faktoren tragen bei Übergewichtigen nicht selten zu übermäßigem Essverhalten bei. Auch wenn eine Bewältigung dieser Probleme natürlich nicht nur durch gestärkten Willen umzusetzen ist, so kann das dennoch ein guter Startpunkt sein. Bei Verhaltenstherapien erlernen Betroffene neue Gedankenmuster für ihr Verhalten und Denken und sorgen so für eine konstante Struktur in ihrem Alltag.
Praktische Maßnahmen, die gegen Fettleibigkeit helfen können
Wer in seinem Kühlschrank oder Haushalt generell nur wenige Nahrungsmittel mit hohen Kalorienwerten lagert, kommt gar nicht erst in Versuchung, diese in einem schlechten Moment zu essen. Außerdem verringern regelmäßige Mahlzeiten das Risiko von Essanfällen. Wie bereits erwähnt, dient unkontrolliertes Essen oft als Bewältigung von negativen Gefühlen. Diese Gefühle auszuschalten mag nicht immer einfach sein - das Ausüben von Sport oder körperliche Entspannung kann aber ebenso ein Problemlöser sein.
Wer zudem seine selbst gesteckten Ziele erreicht hat, fördert das weitere Durchhaltevermögen für die Zukunft mit eigenen Belohnungen. Wenn sich zum Beispiel an den neuen Ernährungsplan gehalten wurde, darf das gerne einmal mit einem Filmabend oder dem Kauf der Lieblingszeitschrift belohnt werden.
Erhöhtes Risiko einer Depression
Die Psyche ist jedoch nicht nur eine Möglichkeit zur Bekämpfung - an Adipositas erkrankte Menschen haben auch ein erhöhtes Risiko, an Depressionen zu erkranken. Denn stark übergewichtige Menschen haben häufig ein geringes Selbstwertgefühl. Das liegt vor allem am Umgang der Gesellschaft mit betroffenen Patienten. Von Ausgrenzungen im Alltag oder Job bis hin zu Problemen bei der Partnersuche treffen sie auf allerlei Probleme - und das kann zu Depressionen führen. In einem solchen Fall wird zu einer Psychotherapie geraten, wodurch wieder neue Motivation geschöpft und die körperliche Gefühlslage verbessert wird.
Steht eine psychische Erkrankung im Zusammenhang mit der Fettleibigkeit, übernimmt die Krankenkasse in der Regel die Kosten. Wenn bereits vor einer Adipositas-Diagnose eine psychischen Krankheit erkannt wurde, sollte diese ebenso ernsthaft behandelt werden und möglicherweise deren Verbindung mit dem Aufkommen der Fettleibigkeit begutachtet werden.
Weitere Möglichkeiten der Behandlung von Adipositas
- Umstellung der Ernährung: Weniger Kalorien, Ernährungsplan, regelmäßige Mahlzeiten
- In Bewegung kommen: Sport treiben (gut geeignet: Schwimmen), mehr Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad in Alltagssituationen
- Nahrungsergänzung: Pillen zum Abnehmen (vorher genau informieren)
- Operation: Nur als letzte Option