Die Weihnachtsmärkte sind vorüber, die Familienfeste sind gefeiert und an Silvester wird über die guten Vorsätze fürs neue Jahr gesprochen. Für viele Menschen ist das der perfekte Zeitpunkt, um über den Verzicht auf den im Dezember häufig so viel konsumierten Alkohol nachzudenken. Seit einigen Jahren wird daher der Trend mit dem Namen "Dry January" (trockener Januar) bekannter, gemeint ist der komplette Verzicht auf Alkohol im ersten Monat des Jahres.
Die Challenge ist längst nicht mehr nur ein Neujahrsvorsatz. Doch was macht es eigentlich mit unserem Körper, wenn wir 30 Tage auf Alkohol verzichten? Wie gesundheitsfördernd es ist, auf Alkohol gänzlich zu verzichten, haben britische Forscher in einer Untersuchung belegt. Schon ein Monat ohne Alkohol hat sehr viele positive Effekte auf den Körper.
"Dry January" - ein Monat ohne Alkohol: So reagiert dein Körper darauf
Bereits nach kurzer Zeit wird sich die Leber erholen. Die Leber ist ein sehr tolerantes Organ. Schon nach wenigen Tagen kann es deutlich positive Auswirkungen auf dieses Organ haben, wenn du auf Alkohol verzichtest. Einen weiteren positiven Effekt wirst du auf der Waage sehen. Wer auf Alkohol verzichtet, nimmt meist ab. Wie ungesund täglicher Bierkonsum ist, liest du hier. Wer regelmäßig Alkohol trinkt, wird es schwerer haben, Gewicht zu verlieren. Denn Alkohol hemmt den Fettabbau und verlangsamt den Stoffwechsel. Daneben führt Alkoholkonsum dazu, dass der Körper schlechter B-Vitamine aufnehmen kann. Dies führt dazu, dass das Gedächtnis mit der Zeit schlechter wird.
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Der Alkoholverzicht im Januar habe zunächst einmal dieselben Vorteile wie Alkoholverzicht generell - und zwar auf körperlicher sowie auf psychischer Ebene: "Weniger Infektionen, weniger Krebsrisiko, weniger Unfallrisiko, weniger Konflikte in sozialen Beziehungen, ein gesünderes Herz, besserer Schlaf, verbesserter Blutdruck", zählt Christina Rummel, Geschäftsführerin der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) auf.
Doch auch allein der Verzicht für nur einen Monat könne schon viel bringen, wie eine Studie der Universität Sussex in England 2018 gezeigt habe: Die 800 Testpersonen berichteten demnach davon, "dass sie mehr Energie haben, abnehmen, besser schlafen und allgemein einen besseren Gesundheitszustand haben. Und, last but not least: Geld sparen." Zudem könne der Körper in der Zeit laut Rummel entgiftet werden. Immerhin sei Alkohol ein Zellgift, das bei häufigem Konsum das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigert.
Schlechte Haut, schlechte Ernährung, Stress: Dazu führt Alkoholkonsum noch
Alkoholiker neigen im Übrigen dazu, sich schlechter zu ernähren. Wichtige Vitamine werden nur geringfügig zugeführt, was der Gesundheit erheblich schaden kann. Auch dein Stresslevel wird ohne Alkohol schnell merklich sinken. Ein Problemlöser ist das Genussmittel gegen alle Annahmen nämlich ganz und gar nicht.
Buchtipp: Darm mit Charme - Alles über ein unterschätztes Organ (Neuauflage)Bei Sorgen kann er sich sogar negativ auf die mentale Gesundheit auswirken. Viele Menschen werden nach dem Alkoholkonsum eher nervös und gereizt. Wer keinen Alkohol trinkt, kann sich über eine deutlich höhere Belastbarkeit freuen. Außerdem ist man viel stressresistenter und du wirst du nach kurzer Zeit merken, dass du viel besser schläfst. Der Schlaf ist tiefer, die Leistungsfähigkeit am Tag gesteigert und dein Immunsystem wird wieder richtig stark.
Nach drei Monaten ist die Wirkung des Verzichts laut Experten noch einmal wesentlich verstärkt. Nicht nur das Körpergefühl ist besser, auch die geistige Klarheit ist stärker. Haut, Psyche, Schlaf, Verdauung und auch die Libido erholen sich. Erst dann merken viele, wie schädlich der regelmäßige Alkoholkonsum eigentlich war. Dein Blutdruck wird sinken und auch dein Krebsrisiko reduziert sich massiv.
Dry January ist eine Herausforderung - und nichts für jeden
Doch woher kommt der Trend überhaupt? Rummel zufolge ist er ursprünglich in Großbritannien entstanden und breitete sich schnell in Europa aus. Der Zeitpunkt liege auf der Hand: "Der Jahresanfang ist traditionell die Zeit für gute Vorsätze. Nach Weihnachten und Silvester – also Anlässen, zu denen oft viel Alkohol getrunken wird – ist es naheliegend, mal einen Break zu machen: Um fit ins neue Jahr zu starten und sich rundum besser zu fühlen."
Die DHS-Geschäftsführerin betont: "Der Monat ohne Alkohol ist eine super Chance, das eigene Trinkverhalten zu überdenken: Wann, wo und weshalb trinke ich Alkohol? Man macht vielleicht die Erfahrung: Ich kann auch ohne Alkohol Spaß haben und fühle mich sogar insgesamt fitter und besser, als wenn ich Alkohol trinke."
Doch ist es für regelmäßige Trinker überhaupt so leicht, einen Monat lang zu verzichten? "Es gibt Angebote, sich über Social Media mit der Dry January Community zu vernetzen. Man kann auch im Freundeskreis eine Challenge daraus machen. Und einfach gemeinsam Spaß haben – ohne Alkohol", empfiehlt Rummel denjenigen, die Hilfe dabei brauchen. Man könne auch gemeinsam über die Bedeutung des Alkohols für das eigene Leben sprechen und ob es vielleicht auch ohne ginge.
Geeignet sei der Dry January allerdings nicht für alle, beispielsweise berge er für Alkoholiker starke Risiken: "Bei einem plötzlichen Trinkstopp können sie schwere Entzugserscheinungen erleiden und brauchen ärztliche Hilfe", erklärt Rummel.
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