- Woran erkennst du Pflaumen und Zwetschgen?
- Gibt es Besonderheiten bei der Lagerung?
- Wie verwendest du die beiden Sorten?
- Welche Nährstoffe stecken in den Früchten?
Zwetschgen oder Pflaumen gehören zum Herbst wie buntes Laub. Durch ihre handliche Form sind sie im Nu geerntet. Sie sind schnell zubereitet, denn du musst lediglich den Kern entfernen. Ob kalt oder warm – ihr süßsaurer Geschmack macht sie zu einer vielseitig verwendbaren Frucht. Auch aus ernährungsphysiologischer Sicht solltest du das aromatische Obst bevorzugen, denn es steckt voller wertvoller Inhaltsstoffe.
Zwetschge oder Pflaume – worauf kommt es an?
Zwetschgen sind eine Unterart von Pflaumen, von denen es etwa 2000 bekannte Sorten gibt. Ihr botanischer Name lautet Prunus und sie gehören zu den Steinfrüchten. Charakteristisch für diese Art ist der harte Kern mit dem Samen, der sich in der Mitte des Fruchtfleischs befindet. Pflaumen benötigen ein gemäßigtes Klima und fühlen sich in Europa, Nordamerika oder Westasien sehr wohl. Geerntet werden sie zwischen Juli und Oktober. In Deutschland gibt es mehrere Anbaugebiete, die in Baden-Württemberg, Hessen oder Rheinland-Pfalz liegen. In der Region Franken wird die Fränkische Hauszwetschge angebaut, die als Delikatesse gilt.
Pflaumen fallen durch ihre variantenreiche Färbung auf, welche nicht unbedingt lila oder violett sein muss. Mirabellen und Renekloden sind bekannte Vertreter mit einer gelben bis rötlichen Schale. Diese Sorten sind häufig rund und etwas kleiner. Zwetschgen und Pflaumen sehen fast gleich aus und werden deshalb häufig verwechselt. Doch es gibt markante Unterschiede zwischen den Früchten:
- Pflaumen haben eine runde Form mit einer deutlich sichtbaren Spalte. Sie sind oft größer als Zwetschgen. Den Stein kannst du nur schwer herauslösen. Das Fruchtfleisch ist saftig und schmeckt angenehm süß.
- Zwetschgen sind etwas kleiner und haben eine auffällig längliche Form. Auf der Oberfläche befindet sich eine schwer erkennbare oder überhaupt keine Kerbe. Ihr Geschmack ist eher herb mit einer leichten Säure. Der Stein lässt sich besser lösen, weil das Fruchtfleisch fester und trockener ist.
Was musst du bei der Lagerung beachten?
Wenn du die Früchte genauer betrachtest, erkennst du einen weißlichen Belag. Hierbei handelt es sich nicht um Schimmel. Dieser sogenannte "Duftfilm" oder "Reif" schützt die Früchte vor dem Austrocknen. Gleichzeitig hält die wachsartige Schicht Erreger ab und bildet eine Barriere gegen Umweltbelastungen. Reif entsteht durch Kondenswasser, das sich durch Tau oder Regen auf den Früchten ablagert. Verdunstet es, bleibt der Film zurück.
Ein gleichmäßiger Überzug gilt als Qualitätsmerkmal und ist ein Zeichen dafür, dass das Obst reif ist. Der Film ist keinesfalls gesundheitsschädlich und hat keinen Eigengeschmack. Dennoch solltest du ihn vor dem Verzehr gründlich mit lauwarmem Wasser abspülen, da sich der Duftfilm mit Schadstoffen aus der Luft anreichern kann. Möchtest du die Ernte einige Tage lagern, solltest du den Belag nicht abwaschen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Pflaumen schneller verderben. Unreife Früchte können bei Zimmertemperatur nachreifen. Vollreife Früchte sind in einer kühlen Umgebung am besten aufgehoben.
Musst du eine große Menge verarbeiten, kannst du Pflaumen problemlos einfrieren. Wasche die Früchte ab und tupfe sie vorsichtig trocken. Entferne die Kerne und halbiere die Pflaumen oder schneide sie in Stücke. Lege die Früchte in einer Lage auf ein Tablett und friere sie vor. Damit verhinderst du die Bildung von Klumpen. Packe die Hälften anschließend portionsweise in Beutel oder geeignete Behälter und friere sie wieder ein. Diesen Schritt musst du rasch erledigen, damit die Kühlkette nicht unterbrochen wird.
Welche Sorte solltest du für deine Speisen wählen?
Zum Naschen oder als gesunder Snack sind Pflaumen und Zwetschgen gleichermaßen gut geeignet. Bei kalten Gerichten kannst du nach Herzenslust experimentieren. Probiere kreative Salatteller aus, indem du Blattsalate oder herzhafte Gemüsesorten mit den süßen Früchten kombinierst. Möchtest du Pflaumen erhitzen, solltest du einige Eigenheiten beachten, die die jeweiligen Sorten mit sich bringen.
Pflaumenmus selbst machen - direkt bei Fränkische Rezepte ansehenDurch die weiche und saftige Konsistenz sind Pflaumen hervorragend dazu geeignet, Mus oder Marmeladen einzukochen. Achte auf das Rezept, denn zwischen beiden Varianten gibt es einen großen Unterschied. Marmelade wird mit Einkochzucker zubereitet. Mus erhält die dicke Konsistenz durch einen langen Kochvorgang. Zucker wird überhaupt nicht oder nur sehr wenig hinzugefügt. Du kannst deinen Kreationen eine eigene Note verleihen, indem du andere Fruchtsorten, Zimt oder etwas Alkohol hinzufügst. Pudding, Milchreis oder Pfannkuchen schmecken mit einem fruchtigen Kompott weniger langweilig. Oder überrasche deine Gäste mit einem erfrischenden Pflaumeneis. Steaks oder andere Grillgerichte werden durch ein pikantes Pflaumen-Chutney zum kulinarischen Highlight. Schmorgerichte erhalten einen würzig-süßen Geschmack, wenn du in die Soße frische oder getrocknete Pflaumen gibst.
Durch den geringeren Feuchtigkeitsgehalt und das festere Fruchtfleisch kannst du mit Zwetschgen besser backen, denn sie behalten auch bei hohen Temperaturen ihre Form. Zwetschgenkuchen kannst du auf vielfältige Weise zubereiten, wie beispielsweise mit Hefe- oder Mürbeteig. Genießer lieben Käsekuchen mit versunkenen Früchten oder ganz traditionell mit Zimt und Zucker bestreut. In der modernen Küche hat sich der Pflaumen-Crumble seinen festen Platz erobert. Deine Familie freut sich, wenn du zwischendurch Zwetschgenknödel als vegetarische Hauptmahlzeit servierst.
Wie gesund sind Pflaumen?
Pflaumen enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, wie beispielsweise Anthocyane, die für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt sind. Deshalb sind die Früchte für Rheumapatienten empfehlenswert. Zudem können sie Osteoporose verbessern. Daneben ist das köstliche Obst voller lebenswichtiger Vitamine und Mineralstoffe:
Buchtipp Dr. Oetker-Verlag - 'Blechkuchen: Mit Liebe hausgemacht - Omas Klassiker' direkt bei Amazon.de ansehen- Vitamin A ist unerlässlich für eine gute Sehkraft. Das Vitamin stärkt das Immunsystem und ist an der Neubildung von Gewebe (Haut und Schleimhäute) beteiligt. Vitamin A ist fettlöslich, das heißt, es kann nur in Verbindung mit Ölen oder Fetten vom Organismus aufgenommen werden.
- B-Vitamine: Zu dieser Gruppe gehören insgesamt 8 Vitamine (B1, B2, B3, B5, B7, B8, B9 und B12) mit verschiedenen Wirkungen. Unter anderem sind sie an der Bildung roter Blutkörperchen oder einem optimalen Energiestoffwechsel beteiligt. Die Vitamine schützen Zellen und Nerven und halten das Herz gesund. Vitamin B2 (Riboflavin) ist am Umwandlungsprozess von Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten in Energie und Nährstoffe beteiligt. Vitamin B9 (Folsäure) hat einen großen Anteil an der Zellbildung hat. Folsäure hilft, den Stoffwechsel im Gleichgewicht zu halten. Die Bildung von roten und weißen Blutkörperchen wird durch die Einnahme von Folsäure angeregt.
- Vitamin C (Ascorbinsäure) gilt als Booster für das Immunsystem und ist an weiteren Vorgängen im Organismus beteiligt. Es sorgt für ein straffes Bindegewebe und verbessert die Wundheilung. Vitamin C unterstützt den Aufbau von Zähnen, Knorpeln und Knochen. Ascorbinsäure ist bekannt für seine antioxidative Wirkung. Ohne Zufuhr von Vitamin C kann der Körper schlechter Eisen verwerten.
- Vitamin E zählt ebenfalls zu den fettlöslichen Nährstoffen. Es kräftigt das körpereigene Abwehrsystem und schützt den Organismus vor freien Radikalen. Dadurch wird der Alterungsprozess verlangsamt. Freie Radikale sind zudem für Zellschäden verantwortlich, die ernsthafte Erkrankungen, wie beispielsweise Krebs, begünstigen können.
- Eisen verbessert die Gehirnfunktion und ist Bestandteil des roten Farbstoffs im Blut (Hämoglobin). Dieser transportiert Sauerstoff von der Lunge in alle Körperzellen.
- Kalium ist für die optimale Funktion von Nerven und Zellen verantwortlich. Zusätzlich stabilisiert es den Flüssigkeitshaushalt in den Nervenzellen. Das Mineral reguliert den Blutdruck und sorgt für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt.
- Kalzium trägt ebenfalls zu einer guten Muskel- und Zellfunktion bei und beschleunigt die Blutgerinnung. Knochen und Zähne benötigen dringend Kalzium, um fest und stabil zu bleiben. Ein Mangel kann Osteoporose begünstigen.
- Magnesium ist essenziell für Muskeln und Zellen. Das Mineral ist an der Knochenbildung beteiligt und hält den Energiestoffwechsel im Gleichgewicht.
- Zink stärkt die Abwehrkräfte, unterstützt das Zellwachstum und verbessert die Wundheilung. Es ist an der Hormonbildung beteiligt und hält den Hormonhaushalt im Gleichgewicht. Ferner sorgt Zink für einen funktionierenden Stoffwechsel. Der menschliche Körper kann das Mineral nicht selbst produzieren, daher musst du es über die Ernährung zuführen.
Zwetschgen oder Pflaumen enthalten Pektin und Zellulose, die deine Verdauung anregen. Diese Stoffe quellen im Darm auf und stimulieren das Organ. Deshalb ist es wichtig, dass du ausreichend Flüssigkeit zu dir nimmst. Um die verdauungsfördernde Wirkung zu erhalten, genügen schon täglich 10 frische Früchte, die du beispielsweise zum Frühstück isst. Alternativ kannst du 5 Trockenpflaumen am Vorabend einweichen. Verzehre morgens die Pflaumen und trinke das Einweichwasser. Die gleiche Wirkung erzielst du mit Pflaumensaft. Das Produkt ist mit frischen Früchten vergleichbar, wenn es nur aus Fruchtsaft und Wasser besteht. Achtung: Isst du große Mengen, können Pflaumen Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall hervorrufen. Pflaumen enthalten Sorbitol (Zuckeralkohol) und Fruktose. Das macht sie schwer verdaulich, weil die im Darm befindlichen Bakterien angeregt werden. Für Erwachsene gilt eine Portion von höchstens 150 Gramm als unbedenklich.
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