Kamillentee ist in vielen Haushalten ein Klassiker: Als Einschlafhilfe, gegen Halsschmerzen oder bei Bauchschmerzen – keine andere Teesorte gilt als so wirkungsvoll. Tatsächlich stecken in den getrockneten Blüten der Kamille auch Substanzen, die beruhigend, krampflösend und antibakteriell wirken.

Allerdings hat Kamille eine Schattenseite. So enthalten Kräutertees immer wieder potenziell schädliche Stoffe, die unter anderem deine Leber angreifen können. 

Warum belastet Kamillentee die Leber?

Trotz ihrer vielen Vorteile kann Kamille nicht komplett bedenkenlos getrunken werden. In manchen Erntechargen der Kamille finden sich Pyrrolizidinalkaloide. Diese sekundären Pflanzenstoffe stammen von unerwünschten Wildpflanzen oder Kräutern, die versehentlich mit geerntet werden. Sie kommen zwar nur in sehr geringen Dosen vor, doch das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor einem dauerhaften und übermäßigen Verzehr.

Die Pyrrolizidinalkaloide reichern sich bei häufiger Aufnahme in der Leber an und führen im schlimmsten Fall zu Leberschäden und sogar Leberkrebs. Der Anteil in handelsüblichen Teemischungen ist in der Regel nur sehr gering, die Belastung summiert sich jedoch, wenn du regelmäßig große Mengen trinkst. 

Wer empfindlich auf bestimmte Blüteninhaltsstoffe reagiert, der riskiert auch Hautirritationen oder Allergien. Bei Magenbeschwerden, Kopfschmerzen oder anderen ungewöhnlichen Symptomen solltest du hellhörig werden: Das ist ein Hinweis, dass dein Körper zu stark mit den enthaltenen Substanzen zu kämpfen hat. Auch wer bereits eine schwache Leber hat oder Medikamente einnimmt, sollte vorsichtig sein.

Wie viel Kamillentee ist zu viel?

Einen festgelegten Grenzwert, ab dem Kamillentee bedenklich wird, gibt es offiziell nicht. Es wird geraten, es nicht zu übertreiben und ein wenig Abwechslung in den Teekonsum zu bringen. Hin und wieder eine Tasse Kamillentee ist kein Problem. Kritisch wird es erst, wenn du täglich mehrere Tassen trinkst, und das über einen langen Zeitraum.

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Dann steigt das Risiko, dass sich geringe Mengen der Schadstoffe in deiner Leber ansammeln und anreichern. Risikobehaftet sind Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen. Kamille kann die Wirkung verstärken und das Blutungsrisiko erhöhen. Das kommt in der Praxis zwar eher selten vor, allerdings empfiehlt sich eine Rücksprache mit dem Arzt, um sicherzugehen.

Sei dir auch der Möglichkeit allergischer Reaktionen bewusst: Wer generell empfindlich auf Korbblütler, sprich Arnika oder Ringelblume, reagiert, der kann auch auf Kamillentee negativ ansprechen. Generell wird geraten, bei Kräutertees von einer Dauerversorgung abzusehen, um unbemerkten Schäden vorzubeugen.

Wer sollte besonders aufpassen?

Insbesondere Menschen mit einer vorgeschädigten Leber oder eingeschränkten Leberfunktion sollten vorsichtig sein. Bei ihnen können schon geringe Mengen an Pyrrolizidinalkaloiden kritisch sein, da die Leber nicht mehr über ihre volle Funktionsfähigkeit verfügt. Auch Personen mit bekannten Allergien sollten aufpassen, selbst bei einer Allergie gegen Blütenstaub.

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Bereits kleine Schlucke können Reaktionen aktivieren. Für alle anderen gilt: Qualität statt Masse. Wähle hochwertige und zertifizierte Kamillenblüten. Hier ist das Risiko geringer, dass sich Fremdpflanzen im Erntegut befinden.

In Apotheken oder Bioläden findest du oft sogar die reinen Blüten in getrockneter Form, während in Supermarkt-Teebeuteln in der Regel zerkleinerte Pflanzenteile mit möglichen Pestizidrückständen zu finden sind. 

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