- Wie kann die Ernährung den Blutdruck senken?
- Was macht eine Reisdiät aus?
- Wie lässt sich eine Reisdiät im Alltag umsetzen?
Leicht, vielseitig und bekömmlich: Reis zählt zu den beliebtesten Grundnahrungsmitteln weltweit. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Reis auf natürliche Weise helfen kann, den Blutdruck zu senken. Besonders spezielle Reisdiäten haben bei Menschen mit Bluthochdruck erstaunliche Erfolge erzielt. Hier erfährst du, wie die richtige Ernährung den Blutdruck positiv beeinflussen kann, was genau hinter der Reisdiät steckt und wie sie sich ganz einfach in den Alltag integrieren lässt.
Wie kann die Ernährung den Blutdruck senken?
Unsere Ernährung hat einen entscheidenden Einfluss auf den Blutdruck und kann zur Vorbeugung und Behandlung von Bluthochdruck beitragen. Besonders der Salzgehalt, genauer gesagt der Natriumanteil, spielt dabei eine wichtige Rolle. Ein übermäßiger Salzkonsum führt dazu, dass der Körper mehr Wasser einlagert. Dadurch steigt das Blutvolumen, die Gefäße werden stärker belastet und der Blutdruck steigt.
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass spezielle Reisdiäten nicht nur bei leichtem, sondern auch bei schwerem Bluthochdruck wirksam sein können. Ein Forschungsteam von der Duke University School of Medicine untersuchte, inwiefern eine natrium-, eiweiß- und fettarme Reisdiät bei maligner Hypertonie, einer besonders schweren Form des Bluthochdrucks, therapeutisch eingesetzt werden kann. Die Studienergebnisse zeigen, dass eine natriumarme Ernährung mit Reis den Blutdruck senken und gleichzeitig die Herz- und Nierenfunktion entlasten kann. Fachgesellschaften empfehlen Menschen mit Bluthochdruck daher, die tägliche Natriumaufnahme auf 1.500 bis 2.000 mg zu begrenzen, das entspricht etwa 4 bis 5 Gramm Kochsalz pro Tag. Schon kleine Reduktionen können einen spürbaren Effekt auf den Blutdruck haben, besonders in Kombination mit anderen gesunden Ernährungsgewohnheiten. So wirken sich neben Salz auch Fett und Eiweiß auf die Gefäßgesundheit aus: Eine fettarme Ernährung trägt dazu bei, die Arterien elastisch zu halten und Ablagerungen zu verhindern, die den Blutdruck zusätzlich erhöhen können. Zu viel Eiweiß, insbesondere aus tierischen Quellen, kann dagegen die Nieren belasten und den Blutdruck ungünstig beeinflussen.
Bewährte Ernährungsformen wie die DASH-Diät ("Dietary Approaches to Stop Hypertension") oder die mediterrane Ernährung zeigen ebenfalls, wie gesunde Ernährung den Blutdruck auf natürliche Weise regulieren kann. Beide Ernährungsformen setzen auf reichlich Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, auf hochwertige pflanzliche Öle sowie auf wenig Salz, Fleisch und Zucker. Die Kombination aus Kalium, Magnesium und Antioxidantien in diesen Lebensmitteln schützt und entspannt die Blutgefäße und trägt so zur Blutdrucksenkung bei. Reis nimmt in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle ein: Er ist von Natur aus niedrig im Natriumgehalt, liefert leicht verdauliche Kohlenhydrate und ist auch für Menschen mit empfindlichem Magen oder Nierenproblemen gut geeignet. Besonders Vollkorn- und Naturreis enthalten zusätzlich wertvolle Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe, die die Gefäßfunktion verbessern und den Blutdruck langfristig stabilisieren können.
Was macht eine Reisdiät aus?
Wenig Natrium, Fett und Eiweiß, dafür reichlich komplexe Kohlenhydrate aus Reis, Obst und Gemüse: Die klassische Reisdiät wurde bereits in den 1930er-Jahren als medizinische Ernährungstherapie gegen Bluthochdruck entwickelt. Das Ziel dabei ist, die Nieren zu entlasten, überschüssiges Wasser aus dem Körper zu leiten und dadurch den Blutdruck zu senken.
Bei dieser Ernährungsweise werden täglich meist zwischen 250 und 300 Gramm gekochter Reis verzehrt, kombiniert mit frischem Obst, Gemüse und gelegentlich fettarmen Milchprodukten. Der gesamte Fettanteil bleibt unter 5 Gramm pro Tag, der Eiweißanteil liegt bei etwa 20 Gramm. Damit gehört die Reisdiät zu den strengeren Ernährungsprogrammen, die jedoch unter ärztlicher Aufsicht sehr wirkungsvoll sein können.
Der große Vorteil liegt in der natriumarmen Ernährung: Durch den geringen Salzgehalt verliert der Körper überschüssiges Wasser, was das Blutvolumen verringert und die Gefäße entlastet. Studien zeigen, dass sich dadurch der systolische Blutdruck, also der obere Wert, innerhalb weniger Wochen deutlich senken lässt. Hinzu kommt, dass Reis reich an Kalium ist, einem Mineralstoff, der Natrium ausgleicht und eine gefäßerweiternde Wirkung hat. Eine kaliumreiche Ernährung unterstützt die Herzfunktion und trägt dazu bei, Bluthochdruck natürlich zu senken, ohne sofort Medikamente einsetzen zu müssen.
Wie lässt sich eine Reisdiät im Alltag umsetzen?
Wichtig ist zunächst einmal, auf natriumarme Lebensmittel zu achten, stark verarbeitete Produkte zu vermeiden und stattdessen frisch zu kochen. Zum Frühstück kann zum Beispiel ein Hafer- oder Reisbrei mit frischem Obst gegessen werden, mittags ein Teller Vollkornreis mit gedünstetem Gemüse, abends ein leichter Gemüsereis mit Kräutern. Brauner oder roter Naturreis enthält mehr Magnesium, Ballaststoffe und Antioxidantien als weißer Reis. Diese unterstützen die Gefäßgesundheit und fördern die Herzfunktion zusätzlich. Zwischenmahlzeiten können aus Obst, fettarmem Joghurt oder ungesalzenen Nüssen bestehen. Getränke wie Wasser, ungesüßter Tee oder verdünnte Fruchtsäfte ergänzen die Mahlzeiten.
Um den Körper an die Ernährungsumstellung zu gewöhnen, ist es sinnvoll, den Salzkonsum schrittweise zu reduzieren. Auch ohne eine strenge Reisdiät lassen sich positive Effekte erzielen: Wer regelmäßig schon eine Hauptmahlzeit pro Tag durch eine leichte Reismahlzeit ersetzt, kann seiner Gesundheit etwas Gutes tun.
Grundsätzlich sollte eine Reisdiät in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen, besonders dann, wenn bereits blutdrucksenkende Medikamente eingenommen werden. Die Kombination aus Reisdiät und Medikamenten kann den Blutdruck relativ schnell senken, sodass gegebenenfalls eine Anpassung der Dosierung erforderlich ist. Langfristig lässt sich die Reisdiät auch als moderates Ernährungskonzept umsetzen, etwa als Basis für eine DASH-Diät. Beide Ernährungsformen teilen den Grundgedanken, den Blutdruck über natürliche Lebensmittel und ein günstiges Nährstoffverhältnis zu regulieren.