- Pilzsaison 2024: 10 Speisepilze, die in der Region heimisch sind
- Pilze umsichtig sammeln: So lassen sich die gefährlichen Doppelgänger erkennen
- Manche Pilze noch radioaktiv belastet
- Neue Pilzsorten verbreiten sich
Von September bis teilweise November kann man in Deutschlands Wäldern einige beliebte Pilzsorten finden. Doch einige von ihnen haben giftige Doppelgänger - hier ist vom Verzehr absolut abzuraten, da es unter Umständen zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen kommen kann.
Pilzsaison 2024: Die 10 besten essbaren Pilze
Es gibt viele leckere Pilze in Deutschlands Wäldern zu sammeln. Besonders achtgeben sollten Pilzsammler jedoch laut der Pilzsachverständigen Nadja Frotscher von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie vor dem Grünen Knollenblätterpilz und dem Pantherpilz. Beide seien bei Verzehr potenziell tödlich.
Mit altem Heilwissen durch das Jahr: NaturApotheke – Gesund mit der Kraft der Natur bei Thalia ansehenManche Pilze haben auch giftige Doppelgänger. Es gibt beispielsweise Speisepilze, die wunderbar in diversen Gerichten gekocht und verarbeitet werden können, die aber gleichzeitig in Kombination mit Alkohol giftig werden.
Dann gibt es wiederum Giftpilze, die Speisepilzen zum Verwechseln ähnlich sehen. Im besten Fall sind sie einfach nur ungenießbar beim Verzehr.
1. Der Steinpilz
Der Steinpilz steht in Deutschland unter Naturschutz und darf nur für den eigenen Verzehr gesammelt werden. Häufig findet man den Gemeinen Steinpilz in der Nähe von Fichten oder in Mischwäldern.
Steinpilze wachsen am besten nach Regenfällen an warmen Sommertagen. Die Wachstumsphase des Steinpilzes beginnt ab Mai und endet im Oktober. Im Juli und August wachsen die begehrten und wertvollen Speisepilze jedoch am häufigsten.
Verwechselt werden kann der Steinpilz mit dem Satans-Röhrling oder dem Gallen-Röhrling.
2. Der Pfifferling
Der Pfifferling wächst am besten in der Nähe von Fichten, Eichen, Kiefern, Tannen und Rotbuchen.
Auch der Pfifferling steht laut Bundesartenschutzverordnung unter Naturschutz und ist bei uns "besonders geschützt". Aus diesem Grund darf er nur in geringen Mengen für den eigenen Verzehr gesammelt werden.
Verwechselt werden kann der Pfifferling mit dem falschen Pfifferling oder mit dem spitzkegeligen Rauhkopf.
3. Der Maronen-Röhrling
Die Marone, wie der Maronen-Röhrling im Volksmund gerne genannt wird, ist in Nadelwäldern relativ häufig zu finden. Der Maronen-Röhrling wächst bereits ab Juni, die Hauptsaison ist aber ab September bis hinein in den November.
Vom rohem Verzehr des Speisepilzes wird abgeraten, da die radioaktive Strahlenbelastung sehr hoch sein kann.
Verwechselt werden kann der Maronen-Röhrling mit anderen Röhrlingen.
4. Der Parasol
Der Parasol oder Gemeine Schirmling wächst bevorzugt auf Wiesen, Weiden, in Parks, an Wegrändern, Waldrändern sowie in lichten Mischwäldern.
Finden kann man den auffälligen Speisepilz von Juni bis September. Die Kappen der Pilze kann man panieren und wie Schnitzel in der Pfanne braten.
Verwechselt werden kann der Parasol mit dem Fleischbraunen Schirmling. Dieser ist tödlich giftig.
5. Die Ziegenlippe
Die Ziegenlippe wächst gerne in Buchenwäldern relativ gleichmäßig in ganz Deutschland. Im Süden findet man sie jedoch etwas häufiger. Die Ziegenlippe bevorzugt warme Standorte und steht als Einzelpilz.
Meistens findet man sie zwischen Juli und Oktober.
Verwechselt werden kann die Ziegenlippe mit verschiedenen Röhrlingen, beispielsweise dem Rotfuß-Röhrling. Dieser schmeckt deutlich bitterer als die Ziegenlippe.
6. Der Violette Lacktrichterling
Der Violette Lacktrichterling kann in seiner Farbe zwischen intensivem Lila, Blau und blasseren violetten Farbtönen variieren.
Die intensiv lila gefärbten Pilze schmecken jedoch am besten. Er sollte nicht mit dem Rettichhelmling verwechselt werden.
Der Violette Lacktrichterling ist ein weit verbreiteter Pilz, der von Sommer bis Herbst vor allem in Laub-, Misch- und Nadelwälder zu finden ist. Dort wächst er an feuchten Stellen auf Laub- sowie auf Nadelstreu.
7. Der Samtfußrübling
Der Gemeine Samtfußrübling ist in Asien ein äußerst beliebter Speisepilz und wird dort kultiviert.
Der Pilz wächst in Gruppen an Totholz oder an verschiedenen Baumarten. Er ist überwiegend im Winter zu finden.
Verwechselt werden kann er mit dem ähnlich aussehenden Gifthäubling. Der Gifthäubling ist jedoch tödlich giftig, er enthält ein ähnliches Gift wie der Knollenblätterpilz.
8. Der Hallimasch
Der Hallimasch oder Honigpilz ist nur gut gegart genießbar, am besten sollte man nur die Kappe verarbeiten. Roh ist der Pilz giftig. Das Gift ist nicht hitzebeständig und zerfällt beim Kochen.
Der Hallimasch wächst in Gruppen von September bis Dezember an lebenden und totem Baumholz. Er ist weit verbreitet. Er variiert stark in der Optik vom jungen Pilz bis zum alten Fruchtkörper.
Er sollte nicht mit dem Sparriger Schüppling verwechselt werden. Dieser kann starke Magen- und Darmprobleme verursachen.
9. Der Gemeine Rotfußröhrling
Der Gemeine Rotfußröhrling wächst in Laub-, Misch-, und Nadelwäldern und ist dort häufig zu finden. Die Hauptsaison des Pilzes ist zwischen Juli und November.
Die jungen Pilze eignen sich deutlich besser zur Verarbeitung in der Küche, da ältere Exemplare des Gemeinen Rotfußröhrlings oft von Schneckenfraß oder Schimmelpilzen befallen sind.
Der Gemeine Rotfußröhrling kann mit dem Satans-Röhrling verwechselt werden. Dieser ist giftig.
10. Der Schopf-Tintling
Der Schopf-Tintling oder Spargelpilz ist ein Verwandter der Champignons und gilt als ausgezeichneter Speisepilz. Er sollte jedoch nur als junger, weißer Pilz mit geschlossener Kappe verzehrt werden.
Hochwertiges Pilzmesser mit Bürste bei Amazon ansehenDer Schopf-Tintling wächst an Wegrändern, in Gärten und auf Wiesen. Oft steht er in großen Gruppen beisammen. Er wächst ab April bis hinein in den November, die Hauptsaison des Pilzes liegt aber im September.
Verwechselt werden kann der Schopf-Tintling mit anderen Tintlingen, die in Kombination mit Alkohol stark giftig sein können. Das gilt bis zu 14 Tage vor oder nach dem Verzehr der Tintlinge.
Diese Waldpilze sind besonders radioaktiv belastet
37 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl können Waldpilze immer noch radioaktiv belastet sein – je nach Sorte und Standort unterschiedlich hoch. In der Pilzsaison bietet das Umweltinstitut München daher kostenlose Messungen von Waldpilzen, Wild und Waldbeeren an.
Buch 'Pilze: Bestimmen leicht gemacht' bei Amazon ansehenDie Messungen des Umweltinstituts zeigen: Manche Pilze sind besonders radioaktiv belastet, wie zum Beispiel Maronenröhrlinge oder der Semmel-Stoppelpilz. Steinpilze und Pfifferlinge weisen weniger Radioaktivität auf. "Viele Menschen fragen sich: Ist es gefährlich, wenn ich meine gesammelten Waldpilze esse?", berichtet Doerk, der das Messprogramm am Umweltinstitut leitet.
Er meint: "Solange jemand Waldpilze nicht in riesigen Mengen isst, dürfte die zusätzliche Strahlendosis innerhalb der Schwankungsbreite der natürlichen Strahlenbelastung liegen – zumindest, solange nicht erneut ein Atomunfall in Europa passiert. Da es aber keinen Schwellenwert gibt, unterhalb dessen Radioaktivität unschädlich ist, empfehlen wir grundsätzlich, zusätzliche Strahlenbelastungen zu vermeiden. Schließlich erhöht auch die Strahlenbelastung durch Flugreisen, aus der Natur oder medizinischen Anwendungen die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken. Vor allem Menschen, die besonderen Risiken ausgesetzt sind sowie Schwangere und stillende Mütter sollten auf Zuchtpilze zurückgreifen."
Neue Pilzsorten verbreiten sich
Oliver Duty, der Landespilzsachverständige von Mecklenburg-Vorpommern, teilte der dpa mit, dass es im Wald auch Neulinge unter den Pilzen gibt. Dazu gehört die Falsche Rotkappe, die womöglich aus den USA mit Nadelbaum-Importen nach Europa gelangt ist und nun aus den baltischen Staaten her einsickert. Die Falsche Rotkappe, die genießbar ist, wurde erstmals vor ein paar Jahren auf Rügen in Mecklenburg-Vorpommern entdeckt. "In Brandenburg kommt dieser Pilz bereits massenhaft vor", fügte er hinzu.
Die Falsche Rotkappe kann leicht mit Maronen oder Steinpilzen verwechselt werden. Ein Unterscheidungsmerkmal zur gewöhnlichen Rotkappe ist der stark gefurchte Stiel der Falschen Rotkappe. Die Verbreitung dieses Pilzes erfolgt durch Sporen, die vom Wind weitergetragen werden.
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