Vollkornbrot gilt als besonders gesund und wird oft als bessere Alternative zu herkömmlichem Weißbrot angepriesen. Doch eine aktuelle Untersuchung von Öko-Test zeigt, dass in vielen Supermarkt-Broten Rückstände von Mineralöl und Pestiziden gefunden wurden. Diese Schadstoffe können die gesundheitlichen Vorteile des beliebten Roggenbrots erheblich beeinträchtigen und werfen Fragen nach der Qualität industriell gefertigter Lebensmittel auf.

Besonders problematisch sind sogenannte MOAH-Verbindungen, die in mehreren getesteten Produkten nachgewiesen wurden und teils über den empfohlenen Höchstwerten lagen. Auch Pestizide wurden in allen konventionellen Roggenvollkornbroten festgestellt, teilweise in mehrfacher Kombination. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, beim Brotkauf auf hochwertige und möglichst regionale Bio-Produkte zu achten.

Worum handelt es sich bei einem Vollkornbrot?

Vollkornbrot enthält das "volle Korn", das heißt mehr Schalenteile von den Randschichten des Getreidekorns. In hellem Brot fehlen diese. Dadurch wirkt Vollkornbrot dunkler und es gilt als gesünder.

Durch die Schalenteile enthält Vollkornbrot mehr Ballaststoffe. Zudem befinden sich gesunde Öle und sekundäre Pflanzenstoffe in einem Vollkornbrot

Bei den enthaltenen Mineralstoffen handelt es sich insbesondere um Zink, Eisen und Magnesium. Die Vitamine B1, B2 und Folsäure sind ebenfalls vorhanden. Diese Inhaltsstoffe haben eine positivere Wirkung auf unsere Gesundheit als Weißmehlprodukte.

Mineralölrückstände und Pestizide in Vollkornbroten?

Die Zutatenliste sollte möglichst kurz sein. Hier fielen zahlreiche Produkte im Test zunächst positiv auf, weil sie oft nur Roggenvollkornschrot und -mehl, Sauerteig, Wasser, Salz und Hefe enthalten. Der Roggenvollkornanteil bei den getesteten Produkten liegt zwischen 56 und 60 Prozent.

In vier Broten wurden jedoch sogenannte aromatische Kohlenwasserstoffe – MOAH-Verbindungen – festgestellt, das sind Mineralölrückstände. Bei drei Broten lag der Wert über dem empfohlenen Höchstwert der Europäischen Kommission, weshalb diese Brote als "ungenügend" eingestuft wurden. Das betrifft das Roggen Vollkorn von Alnatura, das Roggen Vollkorn von Pema Fränkisch und das Aerzener Roggenkraft Vollkornbrot.  Das Frankenkorn Bio Roggen Vollkornbrot wurde auch mit "ungenügend" bewertet, da es ebenfalls MOAH-Verbindungen enthielt und weitere Mängel aufwies.

In allen elf getesteten Roggenvollkornbroten aus konventionellem Anbau fand Öko-Test Pestizide. Zwar lagen die gemessenen Werte deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten, doch Öko-Test stellte häufig mehrere verschiedene Pestizide in einem Produkt fest. Im Mestemacher Saftiges Korn dunkles Roggenvollkornbrot ließen sich sogar vier unterschiedliche Pestizide nachweisen. Da die möglichen Wechselwirkungen verschiedener Pestizide im menschlichen Körper noch nicht vollständig erforscht sind, wird eine Mehrfachbelastung als besonders bedenklich eingestuft.

Welche Vollkornbrote aus dem Supermarkt sind empfehlenswert?

Aus den oben genannten Gründen sind nicht alle Vollkornbrote aus dem Supermarkt empfehlenswert. Bei den Testsiegern handelt es sich um Bio-Produkte. In ihnen finden sich laut den Laboruntersuchungen keine Mineralöl- oder Pestizidrückstände.

Fränkische Rezepte - Brot selbst backen - hier gehts direkt zum Rezept

Darunter fällt beispielsweise das Bio Roggen Vollkornbrot von DM. Auch das Roggen-Vollkornbrot von Edeka kannst du bedenkenlos kaufen. Dasselbe gilt für das Roggen Vollkornbrot von Kaufland und das Roggenvollkornbrot von Rewe Bio.

Statt abgepacktes Brot im Supermarkt zu kaufen, ist es sinnvoller, auf regionales Bio-Brot zu setzen und bei lokalen Bio-Handwerksbäckereien einzukaufen. Dort werden die Brote meist vor Ort aus hochwertigen Zutaten handwerklich hergestellt und frisch gebacken. Zudem unterstützt du mit deinem Kauf regionale Bäckereien.

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