- Welche Speiseöle sind mit Mineralöl belastet?
- Wie gelangt Mineralöl in unsere Öle?
- Welche gesundheitlichen Risiken bestehen?
- Wie finde ich ein schadstofffreies Speiseöl?
Die Ansprüche von Verbrauchern hinsichtlich schadstofffreier Produkte wächst. Dennoch finden sich in vielen Speiseölen Rückstände von Mineralöl. Aber nicht alle Öle betroffen; einige sind hochwertig und sicher für den Verzehr.
Welche Speiseöle sind mit Mineralöl belastet?
Öko-Test hat insgesamt 50 Speiseöle getestet und dabei Mineralölrückstände gefunden. Darunter finden sich 20 konventionelle und 30 Bio-Produkte. Bereits vor über zehn Jahren konnten Verunreinigungen festgestellt werden. Bislang hat sich die Situation nicht verbessert, wie die aktuellen Testergebnisse zeigen (kostenpflichtig).
Unter den getesteten Speiseölen befinden sich fünf Sorten. Walnusskern-, Erdnuss-, Kürbiskern-, Hanf- und Sesamöl waren darunter. Sowohl kaltgepresste als auch raffinierte Öle wurden unter die Lupe genommen.
Kein Hanföl wurde mit "sehr gut" bewertet. Am schlechtesten und am potenziell gefährlichsten für die Gesundheit schnitt das Mazola Erdnussöl ("ungenügend") ab. Insgesamt fielen 31 der 50 geprüften Öle durch.
Wie gelangt Mineralöl in unsere Öle?
In der Regel gelangen die Schadstoffe über die Verpackungen in die Speiseöle. Diese bestehen oft aus Recyclingpapier und -pappe, was auch bedrucktes Zeitungspapier beinhaltet. Druckfarben bestehen teilweise aus Mineralöl.
Diese können beim Recyclingprozess nicht vollständig entfernt werden. Dementsprechend können die Schadstoffe in das Produkt, das in die recycelte Verpackung kommt, übergehen. Um das Risiko zu minimieren, kann beispielsweise eine Aktivkohleschicht überzogen werden.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, dass die Produkte während der Produktion verunreinigt werden. Bereits durch die Abgase von Erntemaschinen ist eine Kontamination möglich. Auch Schmieröle können im weiteren Prozess unbeabsichtigt in die Speiseöle übergehen.
Welche gesundheitlichen Risiken bestehen?
Mineralölbestandteile sind ein großes Problem in Speiseölen. Dabei sind verschiedene Sorten betroffen – ob konventionell oder Bio. Auffallend ist aber, dass sehr viele Bio-Produkte betroffen sind.
Gesundheitliche Risiken bestehen beispielsweise durch Phthalat-Weichmacher. Diese haben negativen Einfluss auf die Hormone. Einige werden sogar als fortpflanzungsgefährdend eingestuft.
Krebs kann durch Benozo(a)pyren entstehen. Der Stoff gilt als erbgutschädigend und wird als fortpflanzungsgefährdend eingestuft.
Wie finde ich ein schadstofffreies Speiseöl?
Eine Bio-Zertifizierung alleine ist kein Garant für schadstofffreie Produkte. Auch wenn sehr viele Öle aus dem Test mit "sehr gut" abschnitten, beinhalteten fast alle Produkte Spuren von Pestiziden. Komplett schadstofffreie Öle zu finden, ist daher schwierig.
Positiv aufgefallen sind sechs Kürbiskernöle aus Österreich. Das Genussmomente Steirisches Kürbiskernöl findest du beispielsweise bei Edeka. Es war das einzige Speiseöl, das nachweislich keinerlei Mineralölbestandteile enthielt.
Zugreifen kannst du auch beispielsweise beim Allgäuer Ölmühle Bio Kürbiskernöl. Weiterhin schnitt das Öl von Ölmühle Solling Walnussöl nativ mit "sehr gut" ab. Dennoch finden sich darin leichte Spuren von Mineralöl.