Immer mehr Supermärkte setzen auf Eigenmarken und locken damit preisbewusste Kunden in ihre Filialen. Die günstigen No-Name-Produkte versprechen Sparpotenzial, doch hinter dem Trend steckt ein ausgeklügeltes Geschäftsmodell, das vor allem den Handelsketten selbst zugutekommt. Durch die Kontrolle über Produktion und Preisgestaltung maximieren Aldi, Rewe und Co. ihre Gewinnmargen – und das oft auf Kosten der Lieferanten. Diese sehen sich einem zunehmenden Preisdruck ausgesetzt, der nicht selten zu Qualitätseinbußen führt.

Auch für Verbraucher hat der Boom der Eigenmarken Konsequenzen, die auf den ersten Blick kaum sichtbar sind. Während die Preise im Regal niedrig erscheinen, können langfristige Effekte wie eingeschränkte Produktvielfalt und sinkende Qualität auftreten. Wer bewusst einkauft, kann dazu beitragen, faire Bedingungen zu fördern und den Einfluss der Supermärkte zu begrenzen. Doch das erfordert Information und Aufmerksamkeit – denn die Macht der Handelsketten wächst stetig weiter.

Warum sind Eigenmarken so profitabel?

Eigenmarken stellen eine der wichtigsten Einnahmequellen für Supermärkte dar. Doch warum sind diese Produkte so lukrativ? Ein zentraler Grund liegt in der Kontrolle über den gesamten Wertschöpfungsprozess: Supermärkte wie Aldi und Rewe legen die Produktion und die Preisgestaltung der Eigenmarken selbst fest, wodurch sie die Gewinnmargen maximieren können. Sie sind nicht nur für die Markenbildung verantwortlich, sondern auch für die Preisstrategie, die in der Regel weit unter den Preisen bekannter Markenprodukte liegt. Dies ist ein cleverer Schachzug, um den Preisdruck auf dich als Konsumenten zu nutzen und gleichzeitig eine höhere Marge zu erzielen.

Supermärkte müssen bei der Produktion von Eigenmarken zudem weniger auf Werbung und Markenpflege setzen, was ebenfalls zu einer Kostenersparnis führt: Ohne teure Marketingkampagnen oder Sponsoring-Verträge können diese Produkte kostengünstig angeboten werden. Zudem ist es für die Supermärkte einfacher, die Qualität und den Preis zu steuern, was eine flexible Anpassung an Marktbedingungen ermöglicht. In Zeiten steigender Lebensmittelpreise können Supermärkte ihre Eigenmarken noch attraktiver machen und von den höheren Margen profitieren, während sie gleichzeitig den Anschein erwecken, den Preisdruck auf dich als Verbraucher zu verringern.

Ein weiterer Gewinnfaktor ist die Bindung der Kunden: Eigenmarken schaffen eine unverwechselbare Identität für den Supermarkt, wodurch du als Kunde stärker an eine Marke gebunden wirst. Für die Supermärkte bedeutet das nicht nur höhere Verkaufszahlen, sondern auch eine langfristige Sicherung der Kundentreue. Besonders im Discounter-Segment spielen Eigenmarken eine zentrale Rolle, um mit günstigen Preisen und hoher Verfügbarkeit zu überzeugen.

Wie beeinflussen Supermärkte die Lebensmittelpreise?

Supermärkte üben einen großen Einfluss auf die Lebensmittelpreise in Deutschland aus. Dieser Preisdruck wirkt sich nicht nur auf dich als Verbraucher aus, sondern hat auch weitreichende Konsequenzen für die Lieferanten. Denn die Preisstrategie von Supermärkten, insbesondere die für Eigenmarken, zielt darauf ab, die Einkaufspreise für die Endkunden so niedrig wie möglich zu halten. Dies geschieht allerdings häufig auf Kosten der Produzenten. Denn um die niedrigen Preise der Eigenmarken zu realisieren, setzen Supermärkte ihre Lieferanten oft unter Druck, ihre Preise zu senken. Diese Preissenkungen sind jedoch nicht immer nachhaltig und können dazu führen, dass Lieferanten ihre Margen minimieren oder sogar auf Qualitätseinbußen zurückgreifen müssen.

Supermärkte optimieren ständig ihre Preisstrategien, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Rewe und Aldi beispielsweise passen ihre Eigenmarken gezielt an, um auch in einem harten Preiskampf mit anderen Ketten erfolgreich zu sein. Ein gutes Beispiel dafür ist die Einführung von Premium-Eigenmarken, die höhere Preise erzielen können und gleichzeitig die Gewinnmargen steigern. Hier setzen die Supermärkte auf die Bereitschaft der Verbraucher, mehr für Eigenmarken zu zahlen, wenn diese durch eine clevere Preisstrategie den Eindruck von Qualität und Frische vermitteln.

Doch diese Preisdurchsetzung hat ihre Tücken: Der ständige Preiskampf zwischen den Supermärkten kann dazu führen, dass Lieferanten enormen Margendruck erleben. Und das wiederum wirkt sich oft negativ auf die Qualität oder Verfügbarkeit der Produkte aus. Lieferengpässe oder Qualitätsprobleme sind die Folge – und das könnte langfristig nicht nur den Supermärkten, sondern auch dir als Verbraucher schaden.

Was kannst du als Verbraucher tun?

Verbraucher haben tatsächlich einen großen Einfluss auf die Preisstrategien der Supermärkte: Deine Entscheidungen, ob du Markenprodukte oder Eigenmarken kaufst, wirken sich direkt auf den Markt und das Verhalten der Supermärkte aus. Doch wie kannst du bewusst einkaufen, um fairere Bedingungen zu fördern? Ein erster Schritt könnte sein, mehr über die Herkunft und die Produktionsbedingungen von Eigenmarken zu erfahren. Besonders bei frischen Produkten wie Obst, Gemüse und Fleisch lohnt es sich, genauer hinzusehen und eventuell auf Produkte zu setzen, die faire Lieferbedingungen bieten.

Du kannst zu faireren Lieferbedingungen beitragen, indem du Lieferanten unterstützt, die transparent und fair mit ihren Produzenten zusammenarbeiten. Laut einer Analyse des Umweltbundesamts trägt der Kauf regionaler Produkte oder Marken, die für ihre fairen Partnerschaften bekannt sind, dazu bei, die Marktmacht großer Supermärkte zu verringern. Dabei musst du nicht immer den höchsten Preis zahlen – auch bei Eigenmarken gibt es Preisunterschiede, die nicht immer zu deinen Lasten gehen.

Ein weiterer Tipp ist, Sonderaktionen und Rabatte im Auge zu behalten: Supermärkte bieten immer wieder Angebote, die auch für Markenprodukte gelten. Wenn du gezielt bei solchen Aktionen einkaufst, kannst du von den niedrigen Preisen profitieren, ohne auf Qualität zu verzichten.

Erfolgreiche Eigenmarken - ein Risiko für etablierte Hersteller?

Zuletzt bleibt aber zu klären, ob der massive Erfolg der Eigenmarken nicht ein Risiko für etablierte Hersteller darstellt. Laut Carsten Demming, Professor für Food-Management, reagieren Handelsketten wie Aldi oder Lidl mit ihren eigenen Marken schneller auf Trends und nutzen ihre Kundendaten effektiver als große Markenhersteller. Wie der Experte gegenüber der ARD einschätzt, verschafft ihnen das einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil. Diese Entwicklung könnte jedoch zu einer Vereinheitlichung der Produkte führen, da große Hersteller weniger in Innovationen investieren können.

Zusätzlich profitieren Handelsketten von geringeren Markteinführungskosten und gezielten Rabattaktionen, oft beworben über Apps. Dies ermöglicht es ihnen, Eigenmarken günstiger anzubieten, was für preisbewusste Kunden attraktiv ist. Dennoch sieht Demming auch Risiken: Die zunehmende Marktmacht der Eigenmarken könnte langfristig die Vielfalt und Qualität der Produkte beeinträchtigen.

Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.

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