Überhaupt leiden Bäumen während der Vegetationszeit viel weniger unter den Schnittmaßnahmen als im Winter. Deswegen sollte man auch andere empfindliche Bäume wie z.B. Ahorn oder Fichten jetzt nicht behandeln. Ältere Bäume sind aber nie radikal zu schneiden, da sie dann lauter neue Triebe bilden und aussehen wie ein Besen.

Besser ist es, abgetragenes und herunterhängendes Fruchtholz zu entfernen. Dies geschieht durch Absetzen auf einen jungen Trieb, der dann wieder oberhalb weiter wachsen kann. Somit ist eine Rotation des Fruchtholzes gegeben und der Baum bleibt jung. Natürlich müssen auch noch zu steil stehende und nach innen wachsende Triebe entfernt werden.

Sollte ein Frostriss durch den Wechsel von kalten Nächten mit Minusgraden und warmer Spätwintersonne an Stämmen entstehen, muss dieser behandelt werden. Ein alter Gärtnertrick ist das Anstreichen des Risses mit Lehm und das Verbinden mit Jutegewebe. Eine Beimischung mit Kuhmist und Steinmehl fördert die Heilung.

Empfindliche Pflanzen noch nicht behandeln
Mit dem Schneiden an empfindlichen Gehölzen wie Rosen, Hibiskus, Sommerflieder, Blaurute und Bartblume sollte noch gewartet werden, bis man sicher ist, das es nicht mehr richtig kalt wird. Bei diesen handelt es sich um Pflanzen, die nur am Holz, welches sich neu bildet, blühen. Sie benötigen deshalb einen starken Rückschnitt.

Nur so können sich neue, kräftige Triebe von unten her bilden. An diesen entwickeln sich dann viele Blüten. Fehlt dieser starke Schnitt, kommt es sehr schnell zu einem vergreisen der genannten Sträucher. Dazu gehört auch der Sommerspierstrauch, der allerdings nicht so empfindlich ist. Es sollte aber, wie z. B. beim Sommerflieder, unbedingt von den Vorjahrstrieben ein Ansatz mit Knospen stehen bleiben, um einen guten Zuwachs zu sichern.