Ein Sprichwort sagt: "Alle Monate im Jahr, verwünschen den milden Januar". Mancherorts wird dieser Spruch auch dem Februar zuerkannt. Beide Monate sollten am besten durchgehend kalt sein. Für die Natur ist ein "richtiger " Winter das Beste. Weiterhin heißt es auch: "Ein Januar ganz ohne Schnee, tut den Bäumen weh". Schnee ist deshalb nach alten Erfahrungen jetzt besser als dieses Schmuddelwetter.


Je milder das Wetter, desto stärker der Auftrieb

Etwa am 20. Januar fängt schon der Saft in den Bäumen an zu treiben. Je milder das Wetter, desto stärker ist der Auftrieb. Der aufsteigende Saft lässt die Pflanzen aber immer empfindlicher gegen Frost werden, da sich die Salzkonzentration in den Zellen zunehmend verringert. Somit steht den Gehölzen weniger Frostschutz zur Verfügung. Das ist so, als wenn man das Kühlmittel im Auto laufend mit Wasser verdünnt. Das ist besonders dann der Fall, wenn durch frühen und unsachgemäßen Schnitt nur noch wenig Restholz vorhanden ist.


Normale Winter ohne Wärmeeinbrüche

Am Neujahrstag Gänseblümchen im Rasen, aufbrechende Blütenknospen bei der Scheinquitte und Weide, blühende Primeln und schon bald Schneeglöckchen sind für den Kreislauf der Natur gar nicht gut. Im Vorfrühling stehen dann die Blüten den Insekten, wie Bienen, nicht mehr als sehr wichtige und erste Nahrungsquelle zur Verfügung, die aber zu dieser Zeit lebensnotwendig ist. Am besten für die Natur sind normale Winter, die ohne große Wärmeeinbrüche sind. Auch die Winterschläfer sind darauf eingestellt. So wissen zurzeit manche Igel noch nicht, ob sie mit Winterschlaf beginnen sollen.

Knospen sind für manche Vogelarten jetzt im Winter ein beliebtes und nahrhaftes Vogelfutter. Manchen Obstbauern gefällt der Knospenfraß an ihren Bäumen nicht besonders. Da aber im Frühjahr Unmengen von Raupen für die Aufzucht der Jungvögel benötigt werden, ist damit für ein Ausgleich gesorgt.