• Lebensweise der Blattläuse
  • Woran erkennt man einen Befall?
  • Hausmittel und natürliche Feinde

Blattläuse gehören zu den am meisten verbreiteten Schädlingen und machen vielen Gärtnern jedes Jahr aufs Neue das Leben schwer. Sie vermehren sich schnell und fallen innerhalb kürzester Zeit über deinen Garten her. Du brauchst aber nicht gleich zu chemischen Produkten zu greifen, um den Tierchen Einhalt zu gebieten. Wir verraten dir in diesem Artikel, welche natürlichen Mittel und Fressfeinde helfen, deinen Garten blattlausfrei zu halten.

Die Lebensweise der Blattläuse

Bereits in den ersten warmen Frühlingstagen erobern die Blattläuse den Garten. Es gibt sie in den verschiedensten Farben und Arten. Allein in Mitteleuropa gibt es 800 verschiedene Blattlausarten. Eine Besonderheit dieser Insekten besteht darin, dass sie nicht auf Befruchtung durch Männchen angewiesen sind und sich schnell veränderten Umweltbedingungen anpassen. Die Weibchen klonen sich einfach selbst. Nur einmal im Jahr, im Herbst, werden Männchen geboren, um den genetischen Austausch zu gewährleisten.

Beliebt bei den kleinen Räubern sind vor allen Dingen Rosen, Holunder, Jasmin, Mangold, Hibiskus, Johannisbeeren, Schneeball, Chilipflanzen und Engelstrompeten. Auch Kräuter wie Petersilie, Minze oder Basilikum stehen auf dem Speiseplan.

Die Blattläuse saugen den Pflanzensaft auf und scheiden einen Teil wieder aus. Das ist der sogenannte Honigtau. Er zeichnet sich durch seine klebrige Konsistenz aus und ist wiederum Nahrungsgrundlage für andere Tiere, zum Beispiel Ameisen, die gezielt Blattläuse unterstützen und vor Fressfeinden schützen.

Wie stellst du einen Befall fest?

Für einen Befall durch Blattläuse gibt es mehrere Anzeichen. Meistens erkennst du die Ansammlungen mit bloßem Auge und spürst den klebrigen Belag auf den Blättern der Pflanzen. Weitere Symptome sind, dass die Pflanzen nicht mehr richtig wachsen oder vertrocknen. Die Blätter sehen angefressen aus oder fallen ganz ab. Oft kräuseln und verfärben sie sich auch. Spätestens dann ist es Zeit, zu handeln.

Auf dem klebrigen Honigtau siedeln sich gerne Pilze an, die eine Art schimmeligen Belag erzeugen und die Blätter der Pflanzen unansehnlich werden lassen und schädigen. Flugfähige Blattläuse können sogar Viren im Garten, bevorzugt auf Obstbäumen, verbreiten. Das führt zu einem Minderwachstum, weniger Ertrag bis hin zur Ungenießbarkeit der Früchte. Außerdem ist es kaum möglich, den befallenen Baum vom Virus zu befreien, sodass er vielleicht ganz unbrauchbar wird.

Wie du siehst, ist es also nötig, bei Blattlausbefall einzugreifen und am besten mit verschiedenen Maßnahmen vorzubeugen. Im Folgenden stellen wir einige natürliche Methoden vor.

Hausmittel und natürliche Feinde gegen Blattlausbefall

Eine der Möglichkeiten besteht darin, den Garten mit vielen verschiedenen Pflanzen zu gestalten, um Monokulturen zu vermeiden. Blattläuse bevorzugen grüne Blätter. Es ist also sinnvoll, Gewächse mit rot gefärbten Blättern einzusetzen. Du solltest den Garten zudem insektenfreundlich gestalten, damit sich die Fressfeinde der Blattläuse wohlfühlen. Insekten, die sich von Blattläusen ernähren, sind zum Beispiel Marienkäfer, Ohrwürmer, Florfliegenlarven, Wespen und Gallmücken. Ein Marienkäfer frisst jeden Tag 100 bis 150 Läuse, seine Larven sogar bis zu 800. Marienkäfer bevorzugen Heckensträucher und Wildkräuter, wie zum Beispiel Ringelblume, Kornblume, Minze oder Schafgarbe. Spezielle Samenmischungen gibt es im Garten- oder Baumarkt zu kaufen.

Sogar Marienkäferzuchtsets sind im Einzelhandel erhältlich. Natürlich kannst du auch ein Insektenhotel basteln oder fertig im Baumarkt kaufen. Das fördert auf alle Fälle die Vielfalt der nützlichen Insekten in deinem Garten. Wenn du Ohrwürmer anlocken willst, fülle kleine Tonblumentöpfe mit Holzwolle und verteile sie zwischen den potenziell gefährdeten Pflanzen oder hänge sie an den Ästen auf. Dort können sich die Käfer gut verstecken.

Um Blattläuse schnell zu beseitigen, genügt es manchmal schon, die betroffene Pflanze mit einem kräftigen Wasserstrahl zu reinigen. Die Tiere fallen leicht ab und können aufgrund ihrer eingeschränkten Beweglichkeit auch nicht mehr zurückkehren. Knoblauch ist bei den Läusen ebenfalls sehr unbeliebt, er kann direkt neben die gefährdete Pflanze gesteckt oder als Sud angewendet werden. Weitere Rezepte für Antilaus-Flüssigkeiten findest du auf der Seite von Native Plants. Wichtig ist dabei, dass die Mittel nur den Blattläusen, nicht aber den Pflanzen oder anderen Nutztieren schaden.