- auch ohne Garten lecker schlemmen - so erntest du dein eigenen Gemüse
- diese Gemüsesorten machen sich super auf deinem Balkon
- bunt und vielfältig - Gemüse vom Balkon ernten
Der eigene Balkon voll mit Essbarem - besonders in Zeiten, in denen Lebensmittelpreise gestiegen und auch Gemüse teurer geworden ist, lohnt sich ein Naschbalkon. Wer dabei noch keinen Plan hat, welche Sorten man auf dem Balkon anpflanzen kann und von welchen man am besten die grünen Daumen lässt, für den lohnt es sich jetzt dranzubleiben.
Die Basics: "Dos and Don'ts" beim Gemüseanbau auf dem Balkon
Grundsätzlich gilt, dass der beschränkte Platz auf dem Balkon eher ungeeignet für raumgreifendes Gemüse wie Kürbisse ist. Daher sollte auf deren Anbau am besten verzichtet werden. Sogar der kleinere Hokkaidokürbis braucht sehr viel Platz und bildet meterlange Ranken aus. Sehr gut geeignet sind hingegen Tomaten, Gurken, Salate, Mangold, Radieschen, Zuckererbsen oder Kohlrabi. Auf einige dieser bunten Leckereien wird im Folgenenden noch genau eingegangen.
Außerdem gilt für den balkoneigenen Anbau: Je größer das Gefäß, desto besser wird der Anbau im Topf gelingen, da das meiste Gemüse viele Nährstoffe und ausreichend Wasser benötigt.
Lecker in Salat und Wok: Zuckererbsen vom Balkon
Zuckererbsen sind frisch vom Strauch geerntet besonders lecker und das ideale Naschgemüse. Es lohnt sich sehr, die Aussaat im Kübel oder Balkonkasten zu versuchen. Der Anbau gelingt leicht und es gibt eine große Auswahl an verschiedenen, auch kleinwüchsigen, Sorten.
Idealer Zeitpunkt für die Aussaat ist von Anfang April bis Mitte Mai. Im Balkonkasten sät man 5 cm tief, im Abstand von 5 cm, die Samen aus. Die Keimdauer beträgt ca. 8 bis 14 Tage. Da die meisten Erbsen ranken, benötigen sie eine Rankhilfe. Gut geeignet sind Bambusstäbe, Haselnussruten oder ein Balkon-Rankgitter. Wie hoch die jeweilige Sorte rankt, kann man auf der Samentüte ablesen.
Junge Zuckerschoten kann man roh essen, für Salate verwenden oder angebraten in Wok-Gerichten verwenden. Bei Markerbsen darf man den richtigen Erntezeitpunkt nicht verpassen, damit sie zart bleiben.
Der rote Allrounder: So erntest du Tomaten vom Balkon
Tomaten eignen sich für der Anbau auf dem überdachten Balkon besonders gut, da sie so vor Feuchtigkeit von oben geschützt sind und es nicht zu Ausfällen durch die Kraut- und Braunfäule kommt.
Es gibt kleinwüchsige Buschtomaten, die in Balkonkästen gepflanzt werden können. Sie werden nicht größer, als 1 Meter und benötigen keine Rankhilfe. Meistens sind diese Sorten bereits am Namen durch den Zusatz Mini-, Zwerg- oder Balkon- zu erkennen. Sehr dekorativ sind Hängetomaten, die man sowohl in Kübel als auch in Hängekörbe oder Blumenampeln pflanzen kann. Die Wuchsform ist erst aufrecht, dann zur Seite neigend und später hängend.
Ideal zum Naschen sind die Cherry-Tomaten, die in einen größeren Kübel mit Stab gepflanzt werden. Tomaten benötigen regelmäßige Wassergaben und viele Nährstoffe. Gut geeignet ist hier ein flüssiger Bio-Tomatendünger.
Auf dem Balkon nach Gemüse-Schätzen buddeln: Deine eigenen Radieschen
Radieschen eignen sich gut für den Anbau auf dem Balkon, da sie schnell erntereif sind und unkompliziert wachsen. Die Samen können ab April direkt in Balkonkästen gesät werden. Nach dem Keimen müssen sie auf 5 cm Abstand vereinzelt werden. Eine einfachere Möglichkeit ist die Pillenaussaat, bei der das Vereinzeln entfallen kann.
Sind die Balkonkästen ausreichend groß, können bei einem Abstand von 5 cm zwei Reihen ausgesät werden. In einen Topf von 40 cm Durchmesser passen ungefähr 12 Radieschen. Es gibt sehr viele verschiedene Radieschensorten, die nicht nur rund sondern auch länglich sein können.
Geerntet werden kann bereits nach ca. 30 bis 40 Tagen. Sät man immer mal wieder ein paar Radieschen in freie Kästen oder Töpfe aus, kann man die Erntezeit verlängern.
Grüne Gaumenfreude vom Balkon: Salate selbst ernten
Für den Balkongarten werden gerne Pflücksalate, Asia-Salate oder Rucola in Kästen oder Kübel gepflanzt. Ein großer Vorteil gegenüber dem Garten ist hier, dass kein Ausfall durch die lästigen Nacktschnecken zu befürchten ist.
Pflücksalate können ab März am besten in großen flachen Schalen vorgezogen werden. Im Freiland muss man bis Mitte Mai warten, da sie sehr kälteempfindlich sind. Nach der Keimung sollten sie auf 2 bis 3 cm vereinzelt werden. Viele Salate sind Lichtkeimer und die Samen dürfen nur ganz leicht mit Erde bedeckt werden, um die Austrocknung zu verhindern.
Einfach und praktisch gelingt die Aussaat mit Saatbändern, die oft als Mischung verschiedener Salate angeboten werden. Dort liegt der Samen bereits im richtigen Abstand. In Gärtnereien kann man aber auch vorgezogene Jungpflanzen kaufen. Zum Ernten der Pflücksalate werden immer nur einzelne Salatblätter abgeschnitten. Wenn die Herzblätter stehen bleiben, bilden sich wieder neue Blätter aus
Frisch und knackig genießen mit Gurken vom Balkon
Gurken auf dem Balkon haben den Vorteil, dass sie nur wenig Platz benötigen, da sie in die Höhe wachsen. Die Anzucht aus Samen gelingt leicht ab Anfang/ Mitte April in kleinen Töpfen mit Anzuchterde. Pro Topf steckt man einen Samen ca. 2 cm tief und stellt sie möglichst warm bei Zimmertemperatur auf, um die Keimung zu fördern.
Sobald die Gurkenpflanzen groß genug sind, dürfen sie nach den Eisheiligen ab Mitte Mai nach draußen in größere Kübel gepflanzt werden. Die Ranken leitet man am besten an Stäben hoch. Dafür eignen sich sehr gut Tomatenrankstäbe, ein Bambusgerüst oder Seile.
Da Gurken genau wie Tomaten Starkzehrer sind, benötigen sie viele Nährstoffe. Es wird empfohlen, regelmäßig mit einem Tomatendünger zu düngen. Für den Balkon wählt man am besten kleinwüchsige Sorten aus, wie die Mini-Gurken, Snackgurken, klein bleibende Salatgurken oder Kastengurken. Die Gurken werden meist nur 10 cm groß und sind trotzdem sehr aromatisch. Eine gute Kombination ergibt sich, wenn man zusätzlich Dill in den Kübel sät. Dann hat man gleich die Würze für den Gurkensalat dabei.
Sigrun Hannemann vom Bergblumengarten mit dem Fokus auf naturnahes Gärtnern. Frau Hannemann ist Gartenbloggerin und schreibt auf ihrem Blog und im Hortus-Netzwerk.de über ökologisches und insektenfreundliches Gärtnern. Für den Naturgartenverein e.V. testet sie Gärten zum Verleih der deutschen Plakette ‚Natur im Garten‘.