• Martinstag 2024: Woher kommt der Feiertag eigentlich?
  • Warum gibt es am 11. November oft Gänsebraten
  • Laternenumzüge und Martinsfeuer: Was es damit auf sich hat

Gänsebraten, selbstgebastelte Laternen und singende Kinder: Am 11. November ist wieder Martinstag - und damit auch der Tag der Martinsumzüge. Generell bringt der Feiertag eine Vielzahl an Traditionen mit sich. Doch wo haben diese eigentliche ihren Ursprung?

Die Geschichte des Sankt Martin - wer war der legendäre Mann mit dem Mantel?

Die Legende des (Sankt) Martin reicht weit zurück. Martin wurde um das Jahr 316 im heutigen Ungarn geboren und wuchs als Sohn eines römischen Offiziers auf. Schon im Alter von 15 Jahren wurde er - auf Wunsch seines Vaters - selbst Soldat.

An einem kalten Wintertag kam es zu dem Ereignis, für welches St. Martin bis heute berühmt ist: Im Dienste der römischen Armee ritt Martin durch Amien (heutiges Frankreich) und kam dabei an einem frierenden Bettler vorbei. Martin durchtrennte seinen eigenen Mantel mit einem Schwert und schenkte dem Bettler eine Hälfte. In der darauffolgenden Nacht begegnete Martin dem Bettler erneut - dieses Mal im Traum. Der vermeintliche Bettler gab sich dabei als Jesus Christus zu erkennen. 

Dieses Ereignis prägte Martins weiteres Leben. Er ließ sich taufen, ließ sich im christlichen Glauben unterrichten und vollbrachte später als Bischof zahlreiche Wunder. Am 11. November 397 wurde er beigesetzt, später wurde er heiliggesprochen. Bis heute erinnert deshalb der 11. November an das Leben des Sankt Martin. 

Die Legende vom Gänsestall: Warum gibt es am Martinstag Gänsebraten?

Eine weitere Geschichte erklärt, warum ausgerechnet Gänsebraten ein traditionelles Gericht am Martinstag ist. Der Legende zufolge sollte Martin zum neuen Bischof der Stadt Tours (heutiges Frankreich) ernannt werden. Diesen Wunsch äußerte zumindest die Bevölkerung. Martin selbst fühlte sich dieser Aufgabe jedoch nicht würdig genug - und versteckte sich deshalb in einem Gänsestall. Allerdings schnatterten die Tiere so laut, dass Martin entdeckt - und letztlich doch zum Bischof ernannt wurde. 

Allerdings gibt es noch weitere historische Erklärungen dafür, woher die Martinsgans eigentlich kommt. Am 11. November wurde nämlich auch das Wirtschaftsjahr abgeschlossen. Somit waren an diesem Tag auch Pacht und Zinsen fällig. Diese wurden teilweise in Form von Naturalien bezahlt, beispielsweise in Form von Gänsen. 

Zudem stellt der 11. November den letzten Tag vor Beginn der 40-tägigen Fastenzeit - der Philippus-Fastenzeit - vor Weihnachten dar. "Die Menschen nutzten die vorerst letzte Gelegenheit, noch einmal einen deftigen Braten zu genießen und Lebensmittel zu verbrauchen, die während des Fastens tabu waren", erklärt der Norddeutsche Rundfunk. 

Laternenumzug: Der beliebte Brauch am Martinstag - woher er kommt

Üblicherweise wird der Martinstag mit einem Laternenumzug gefeiert. Wenn es spätnachmittags/abends dunkel wird, ziehen Erwachsene und vor allem Kinder mit ihren selbstgebastelten Laternen durch die Straßen und singen Lieder. Dabei wird häufig die Szene mit dem Bettler nachgestellt. Eine Person verkleidet sich als heiliger Martin und reitet voraus, die Kinder dahinter begleiten ihn mit ihren Laternen.

Dabei stimmen sie Strophen wie "Martin ist ein guter Mann, zündet ihm die Lichter an", "Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne", oder auch "Ich geh´mit meiner Laterne" an. Der Brauch erinnert zudem an die Überführung Martins in einer Lichterprozession nach Tours.

Zudem feierten die Menschen im November früher den erfolgreichen Abschluss der Erntezeit. Dafür wurde ein Feuer entzündet, die Kinder bastelten sich dann Fackeln aus Stroh und Laternen, mit denen sie auf die Straße zogen - heutige Martinsumzüge könnten also auch auf diesen Brauch zurückzuführen sein. 

Ist der 11. November ein gesetzlicher Feiertag? Wissenswertes und weitere Bräuche

Zwar ist der Martinstag ein christlicher Feiertag, aber haben an diesem Tag auch die Läden geöffnet? Diese und weitere Fragen beantworten wir hier: 

  • Wer feiert den Martinstag eigentlich? Der Martinstag ist ein christlicher Feiertag der katholischen und der evangelischen Kirche.
  • Haben am 11. November die Läden geschlossen? Nein. In Deutschland ist der Martinstag kein gesetzlicher Feiertag, Läden und Supermärkte haben also ganz normal geöffnet. 
  • Was ist der Weckmann/das Martinsweck? Das "Martinsweck" ist ein Gebäck aus Hefeteig und hat traditionell die Form eines Männchens. Das Gebäck wird oft nach dem Martinsumzug an die Kinder verteilt. Hier findest du das beste Rezept dafür
  • Was hat es mit dem Martinsfeuer auf sich? Nach dem Laternenumzug versammeln sich Menschen in einigen Gegenden um ein Lagerfeuer. Das Feuer gilt dabei als Symbol für Licht- und Hoffnung in dunklen Zeiten - ähnlich wie die gute Tat des Sankt Martin.
  • Gibt es in diesem Jahr wieder Martinimärkte? Ja, in vielen (fränkischen) Orten finden wieder Martinimärkte statt.