- Viva Quiz Vegas: Die originelle Wissensspiel-Neuheit im Test
- So spielt sich Quiz, bei dem man auch ohne Wissen punkten kann
- Infos, Bewertung und Fazit
„Quizzen ohne Wissen“ lautet der auf der Box angegebene Untertitel für die 2023-er Quiz-Neuheit „Viva Quiz Vegas!“; in der Anleitung wird das Spiel der Frechverlag-Marke „Topp“ dann als „Quiz für listige Bluffer“ überschrieben. „Was denn nun?“, fragt sich da der geneigte Quizspiel-Freund. Und die Antwort, die unser Test liefert, lautet: beides – jedenfalls teilweise.
Wie spielt sich Viva Quiz Vegas?
Dass „Viva Quiz Vegas“ etwas anders abläuft als das gewöhnliche Frage-Antwort-Spiel, wird schon beim Auspacken deutlich. Neben 250 großen und doppelseitigen Karten mit Quizfragen enthält die Schachtel auch noch kleine Karten, fünf davon mit Buchstaben und sechs nur farblich unterschiedliche, ansonsten aber identische 30-Karten-Sets für die Spielenden.
Die fünf Buchstabenkarten (A bis E) werden auf der Tischmitte untereinander ausgelegt, sie stehen für die fünf Antwortmöglichkeiten pro Frage. Quiz-Kenner wissen jetzt schon: „Viva Quiz Vegas“ arbeitet mit Multiple-Choice-Lösungen anstatt der einen richtigen Antwort. Der Beginn jeder Runde ist Standard: Wer am Zug ist, nimmt eine Karte, liest die Frage und alle fünf Antworten vor. Laut Regel ist auf jede Karte immer mindestens eine Antwort richtig und mindestens eine falsch.
Diese zu identifizieren ist die Aufgabe der Spielenden – und geschieht mittels der 30 Karten, die die Anleitung „Spielerkarten“ nennt. Sie werden von Teilnehmenden abwechselnd und verdeckt an die Buchstaben gelegt. Wer richtig lag (also korrekte Antworten mit seiner Karte als korrekt und falsche Antworten als falsch eingeschätzt hat), bekommt seine Karten als Pluspunkte; wer falsch lag, legt die gesetzten Karten als Minuspunkte auf einen separaten Stapel. Die Differenz der Punkte ergibt am Ende die Siegpunktzahl.
Mehr als richtig und falsch: Das sind die Spielerkarten
Zwar ist der grundsätzliche Spielablauf schnell erklärt. Was „Viva Quiz Vegas“ aber so besonders macht, sind zwei Faktoren: die Spielerkarten an sich - aber vor allem die Tatsache, dass immer nur bestimmte von ihnen gespielt werden können.
Die Spielerkarten, von denen stets nur eine pro Buchstaben-Reihe gelegt werden darf, haben eine von fünf Funktionen:
- Punktekarte richtig (Haken-Symbol): Legt man diese Karte an eine Antwort, hält man sie für korrekt. Zusätzlich ist eine Zahl zwischen 1 und 5 abgebildet, die für den Wert der Karte steht. Je sicherer man sich bei der Antwort ist, desto besser ist es, hier einen hohen Wert zu setzten.
- Punktekarte falsch (Kreuz): Diese Karte setzt man ein, wenn man eine bestimmte Antwort für falsch hält. Auch hier zeigen Zahlen an, wie viele Punkte man verdienen kann, wenn man eine Antwort korrekterweise als falsch einschätzt.
- Bluffkarte (Sonnenbrille): Eine Karte, die keinerlei Punkt gibt, sondern nur dazu dient, die Gegner zu verwirren, indem Wissen vorgegaukelt wird.
- Dieb (Maske): Wer diese Karte legt, stiehlt alle Antworten der Reihe. Aber Vorsicht: Geklaut werden nicht nur Pluspunkte für richtige Antworten, sondern auch Minuspunkte für falsche Angaben. Besonders originell: Werde mehrere Diebe in eine Reihe gelegt, heben sie einander auf und die Wertung der restlichen Karten erfolgt wie gewohnt.
- Bombe: Eine reine Zerstörungskarte, die alle Antworten einer Reihe vernichtet und aus der Wertung nimmt. Mehrere Bombenkarten in eine Reihe haben sich (im Gegensatz zu den Dieben) nicht gegenseitig auf.
Handkarten als genialer Clou
Schon die Titel der Spielerkarten lassen erahnen, dass man bei der Quiz-Neuheit nicht jede Frage richtig oder falsch beantworten muss. Der zweite Clou des Spiels sorgt sogar dafür, dass man dies in vielen Fällen gar nicht kann: Denn die Spielerkarten werden zu Beginn gemischt, jede Person nimmt nur fünf davon auf die Hand, mit denen sie für die aktuelle Frage auskommen muss.
Und genau das sorgt für den hohen Spielreiz von „Viva Quiz Vegas“. Konkret entstehen hier viele interessante Situationen: Es kommt nicht selten vor, dass man eine richtige Antwort weiß, aber gerade keine „Korrekt“-Karte zum Ausspielen hat. Dann muss man zocken oder eben eine „Falsch“-Karte auf eine andere Antwort setzen. Selbstredend kann auch der umgekehrte Fall eintreten, dass eine oder mehrere Antworten sicher auszuschließen sind – doch was soll man tun, wenn man keine „Falsch“-Karte auf der Hand hat?
Besonders schön ist folgende Konstellation: Ich habe bei einer Frage überhaupt keine Ahnung – kein Problem, wenn ich eine Diebeskarte habe und richtig einsetze, kann ich trotzdem punkten; oder mit einer Bombe den Kontrahenten zumindest die Wertung versauen. Wichtig zu wissen: Theoretisch kann man zwar in jeder Runde alle seine Handkarten ausspielen (am Ende wird immer auf fünf nachgezogen). Verpflichtend ist aber nur der Einsatz einer solchen Spielerkarte, dann kann schon gepasst werden.
Bewertung: Herausragendes Quizspiel mit hoher Fragenvarianz und doppelten Clou
Entscheidend für die Bewertung eines Wissensspiels ist immer auch die Qualität der Fragen. Und die ist bei „Viva Quiz Vegas“ sehr gut. Zum einen deckt sie alle erdenklichen Wissensgebiete ab. Quiz-Standards wie Geografie (lange Flüsse, Nachbarländer und Co.), Geschichte oder Themen aus der Tierwelt sind häufig vertreten.
Viva Quiz Vegas bei Amazon ansehenAber es wird auch jede Menge hartes Spezialwissen abgefragt, bei dem es um Netflix-Serien, Songtexte, bei Zöliakie zu vermeidende Lebensmittel, Nutella-Fakten, Hochzeitbräuche, die Regeln für die Monster aus den Gremlins-Filmen oder die Rohstoffe im klassischen Catan-Brettspiel geht (um nur einige wenige Bespiele zu nennen). Auch Spiele-Tester, die sich selbst ein breites Allgemeinwissen bescheinigen, bewerteten den Schwierigkeitsgrad der insgesamt 500 Fragen stets mit fordernd bis schwer. Doch anders als bei anderen Quizspielen ist das im Fall von „Viva Quiz Vegas“ kein wirklicher Makel, da – wie erwähnt – auch ohne Ahnung gepunktet werden kann. Und in unseren Runden war es sehr interessant zu beobachten, dass nicht selten die „Trivial-Pursuit-Könige“ am Ende das Nachsehen hatten.
Apropos Makel: An der Höchstwertung schrammt das Spiel nur ganz knapp vorbei. Das liegt zum einen an der etwas einfallslosen Gestaltung der Karten (vor allem die Spielerkarten hätte ein modernes Design vertragen können) und der zwar gut verständlichen, aber klein gedruckten und nicht besonders übersichtlichen Anleitung. Zum anderen ist der Titel „Viva Quiz Vegas“ zwar ein nettes Wortspiel, aber auch irreführend, denn so unglaublich ausgeprägt ist das Zocker-Element des Quizspiels dann doch wieder nicht. Vor dem Auspacken dachten wir an Casino-Feeling mit Wettchips, Geldscheinen oder Roulette-Elementen – und darum geht es dann doch eher nicht.
Letztlich sind das aber Kleinigkeiten. Durch zwei geniale Ideen (eingeschränkte Antwortmöglichkeiten durch Handkarten, Siegpunkte stehlen/zerstören) in Kombination mit einer gelungenen Fragenauswahl hat die Quiz-Neuheit alle unsere Testspieler restlos überzeugt und ist auf Anhieb zu einem unserer Lieblings-Wissensspiele geworden.
- Infos zu "Viva Quiz Vegas" im Überblick:
- Spieleranzahl: 3 bis 6
- Altersempfehlung: ab 12
- Dauer: 30 bis 60 Minuten
- Verlag: Topp/Frechverlag
- Autor: Patrick P. Falcke
- Pro:
- Geniales Handkarten-Element
- Sehr hohe Fragenvarianz
- Contra:
- Design verbesserungswürdig
- relative hoher Schwierigkeitsgrad der Fragen (was aber nicht so sehr ins Gewicht fällt wie bei anderen Quizspielen)
- Redaktionswertung: 9 von 10 Punkten
Fazit: Ausschließlich ohne Wissen oder nur mit listigem Bluffen kommt man zwar bei „Viva Quiz Vegas“ nicht wirklich ans Ziel. Die spannende Spielidee der durch Handkarten limitierten Antwortmöglichkeiten mach das Frage-Antwort-Spiel aber zu einem echten Geheimtipp. Kaufempfehlung für alle Fans von Quizspielen!
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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.
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