- „Ten“: Rezension des Kartenspiels
- So spielt sich das raffinierte Push-Your-Luck-Kartenaufdecken
- Infos, Bewertung und Fazit
Für alle, denen der „Push Your Luck“-Mechanismus nicht geläufig ist: Hier geht es darum, sein Glück auszureizen, also selbst zu entscheiden, wie weit man gehen will. Das Prinzip wird oft in Zocker-Kartenspielen angewendet, Beispiele sind „Black Jack“ oder „17 und 4“. Warum diese Einleitung? Weil „Ten“ ein Paradebeispiel für eine „Push Your Luck“-Kartenspiel ist – und ein sehr gelungenes, wie unser Test ergeben hat.
Wie spielt sich „Ten“?
Das Ausgangsmaterial von „Ten“ besteht aus Spielkarten (Zahlenkarten von 1 bis 9 in vier Farben, dazu noch Geldkarten) und Geldmarkern. Der Zug eines Spielenden folgt immer dem gleichen Ablauf: Wer an der Reihe ist, zieht eine Karte nach der anderen vom gemeinsamen Stapel, hat aber immer die Möglichkeit, das Ziehen zu beenden. Stoppt man das Kartenziehen, kann man entweder alle Zahlenkarten nehmen (um daraus Punktereihen zu bilden) oder sich die Geldkarten schnappen.
Entscheidet man sich für die Währungskarten, landen alle Zahlenkarten auf einem separaten Stapel – dem „Markt“. Sie können nie mehr als 10 (schwarze) Währungsmarken haben. Nimmt man die Zahlenkarten, legt man sie in Reihen vor sich ab. Aber aufgepasst: In diesem Fall erhält jeder Mitspielende den Wert aller gerade aufgedeckten Geldkarten in Form von Geldmarkern.
Man kann sich aber auch beim Aufdecken verzocken – und der Zug endet sofort: Das passiert, wenn die Summe aller aufgedeckten Karten (alle Zahlen abzüglich der Werte der Geldkarten) die zehn überschreitet. Oder wenn die Summe aller Geldkarten höher als zehn ist.
Joker starten die Auktion
Die Geldmarker werden für zwei Situationen benötigt: Wird eine Jokerkarte aufgedeckt, startet sofort eine Auktion, bei der jeder Spielende ein Gebot für den Joker abgeben kann. Wer sich am Ende einer (nicht verzockten) Ziehphase entscheidet, die Zahlenkarten zu nehmen, darf sich eine Karte vom Markt zu kaufen. Die Kosten entsprechen dem Kartenwert. Schöner Clou: Doppelte Zahlenkarten können ebenfalls zum Bezahlen genutzt werden.
Ist der Kartenstapel leer, endet das Spiel. Punkte gibt es für jede Karten der längsten durchgängigen Farbenreihe. Wer eine komplette 9er-Reihe legen konnte (wobei hier die Joker sehr nützlich sein können), bekommt 10 Punkte.
Es sind die diese kleine und raffinierten Mechanismen, die uns an Ten so gefallen. Obwohl es sich um eine ein einfaches Kartenspiel handelt, dessen Regeln nach ein bis zwei Einführungsrunden verinnerlicht sind, sind taktische Möglichkeiten durchaus vorhanden. Weitere Pluspunkte sind das überdurchschnittliche Material mit dem modernen, aber nicht überfrachteten Kartendesign, die vorbildliche gestaltete Anleitung (plus die Kurzform auf Extra-Karten) und die hohe Interaktion. Eigentlich kümmert sich ja jeder Spielende nur um seine Zahlenreihen. Da es während des Aufdeckens aber immer zu einer Auktion kommen kann, muss jede/e immer aufmerksam bleiben.
Infos und Fazit: Simpel zu spielen und trotzdem raffiniert
Ten ist alleine spielbar (aber solo recht unspannend) und zu zweit brauchbar. Am meisten Spaß macht es aber, vor allem wegen der Joker-Auktionen, mit vier oder fünf Spielern. Zu bemängeln gibt es allenfalls, dass die Schachtel angesichts des Inhaltes etwas platzsparender hätte ausfallen können. Und dass man - trotz der erwähnten Taktik-Möglichkeiten – mit dem hohen Glücksfaktor in Push-Your-Luck-Kartenspielen leben können muss. Es kommt nicht selten vor, dass ein Spielender bereits mit der zweiten aufgedeckten Karte schon die 10-Punkte-Grenze überschreitet und sich damit „verzockt“ hat. Passiert dies ein paarmal hintereinander, kann das frustrierend sein, weil keine Möglichkeit besteht, aktiv ins Spiel einzugreifen.
Ten: Das Spiel bei Amazon ansehenDavon abgesehen ist Ten ein fabelhaftes Kartenspiel, das in unseren Testrunden gut ankam. Ein kurzes und meist auch sehr spannendes Vergnügen, dass immer wieder als Starter oder Absacker auf den Tisch kommt.
- Infos zu „Ten“ im Überblick:
- Spieleranzahl: 1 bis 5
- Altersempfehlung: ab 10
- Dauer: 30 bis 45 Minuten
- Verlag: Game Factory
- Autor*innen: Molly Johnson, Robert Melvin und Shawn Stankewich
- Pro:
- Regeln schnell erlernt
- raffinierte taktische Elemente
- hohe Interaktion
- gutes Material
- Contra:
- Push-Your-Luck-typischer Glücksfaktor
- Redaktionswertung: 8 von 10 Punkten
Fazit: Zocken, bieten, Kartenreihen legen – Ten spielt sich so kurzweilig wie spannend, und ist darüber hinaus noch locker genug, um Spaß zu machen. Wer Push-Your-Luck-Spiele mag, wird Ten lieben.
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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.
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