- „Monopoly: Reise um die Welt“: Rezension der neuen Variante des Brettspiel-Klassikers
- So spielt sich das Sehenswürdigkeiten-Abklappern mit den Stempeln
- Infos, Bewertung und Fazit
Beim ursprünglichen Monopoly* ist es das Ziel, ein Grundstücksimperium aufzubauen und allen anderen Mitspielenden ihr Geld abzuknöpfen. Die neue Variante „Monopoly - Reise um die Welt“ dreht sich nicht um schnöden Mammon, sondern darum, möglichst zügig vier Sehenswürdigkeiten zu erreichen.
Wie spielt sich „Monopoly - Reise um die Welt“?
Zum Material gehört ein quadratischer, abwischbarer Spielplan, vier Spielfiguren mit Stempeln, 22 Karten mit Sehenswürdigkeiten, zehn Ereigniskarten, zehn Reisetagebuchkarten, zwei Würfel und kleine Spielgeldkarten (anstelle von Geldscheinen).
Reihum würfeln die Mitspielenden, ziehen ihre Stempelfigur und können die Sehenswürdigkeit (anstelle von Straßen, wie beim klassischen Monopoly) kaufen, auf der sie zum Stehen kommen. Auf der zugehörigen Karte steht ein Reiseziel, das als nächstes angesteuert werden muss. Für die erworbenen Sehenswürdigkeiten wird Miete kassiert, falls jemand auf diese Spielfelder kommt.
Mit dem Geld können Flüge bezahlt werden, um die Reiseziele schneller zu erreichen. Auch aus dem Gefängnis kann man sich freikaufen, falls die anderen Möglichkeit, nämlich einen Pasch zu würfeln, nicht gelingt. Ereigniskarten sind zu erfüllen, Reisetagebuchkarten erhalten einen Stempel und bringen Geld. Diese Stempel sind dauerhaft und in den nächsten Partien erhalten die Spielfiguren, die in einer vorherigen Runde hier gestempelt haben, das angegebene Geld.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum klassischen Monopoly
„Monopoly - Reise um die Welt“ erinnert trotz des Urlaubs-Themas in weiten Teilen an das ursprüngliche Monopoly: Die Spielfiguren ziehen am Rand des Spielplans entlang auf dem Weg zu ausgewählten Stationen. Es gibt ein Gefängnis, das Feld Los bringt Geld ein, wenn es überschritten wird, und für gekaufte Karten wird Miete kassiert. Allerdings scheidet keine*r aus, wenn er/sie kein Geld mehr besitzt, laut Anleitung wird einfach weitergespielt.
Das bekannte Spielgeld musste kleinen Kartonplättchen weichen, die für Grobmotoriker nicht gut geeignet sind. Hier hätten wir uns die altbekannten Scheine gewünscht. Was uns ebenfalls weniger gut gefällt, ist das - aus unserer Sicht unnötige - Legacy-Element (Spielkomponenten, die sich nicht nur im Laufe des Spieles ändern, sondern auch für künftige Partien). Beim "Reise-Monopoly" sind das die Stempel auf den Reisetagebuchkarten (=Gemeinschaftskarten in der Classic-Version), die dauerhaft bestehen bleiben. Das Problem dabei: Spieler*innen können sich einen Vorteil verschaffen, wenn er/sie immer dieselbe Spielfigur wählen.
Stempel gibt es mittlerweile bei einigen Familienspielen als Gimmick, etwa bei „Mountains“ (zu unserem Test). Dass bei „Monopoly Reise um die Welt“ direkt auf das abwischbare Spielbrett gestempelt wird, fand nicht jeder in unseren Runden überzeugend. Die Kinder stempelten zwar mit Begeisterung. War man jedoch beim Greifen über den Spielplan nicht vorsichtig genug, hatten man immer mal wieder Abdrücke verwischt und die Farbe landete an der Kleidung. Nach Spielende muss auf jeden Fall der Plan immer gut gesäubert werden.
Infos und Fazit: Schöne Monopoly-Alternative mit überraschend kurzer Spieldauer
Nicht nachvollziehbar ist für uns die Beschränkung auf vier Spielende - hier hätten gerne mehr Stempelfiguren enthalten sein dürfen.
Monopoly - Reise um die Welt: Das Spiel bei Amazon ansehenSehr schön ist aber, dass interessante Informationen auf den Kärtchen zu den Sehenswürdigkeiten stehen und die Standorte zumindest grob auf der Weltkarte, die den Spielplan ziert, verortet sind. Der größte Unterschied zum bekannten Geld-Monopoly fällt erst nach einigen Testrunden auf - und ist Geschmackssache: Im Gegensatz zum Original kann eine Partie durchaus schon nach 30 Minuten vorbei sein. Das liegt daran, dass Bahnhöfe, Wasser- und Elektrizitätswerk ganz Fernreisen-style sechs Flughäfen gewichen sind - mit denen man (gegen Bezahlung) zu anderen Spielfeldern fliegen darf. Hat man Glück beim Würfeln, sind die benötigten 4 Reiseziele auf diese Weise recht schnell beisammen.
Die deutlich kürzere Spieldauer ist zweischneidig: In manchen Runden empfanden wir sie als wohltuend, weil man nicht stundenlang einem uneinholbar vorne liegenden Gegenüber beim Vermehren des Geldes zusehen muss und eine schnelle Revanche möglich ist. In anderen Partien hatten wir das Gefühl, dass das Spiel zu Ende ist, bevor es richtig angefangen hat.
- Infos zu „Monopoly - Reise um die Welt“ im Überblick:
- Spieleranzahl: 2 bis 4
- Altersempfehlung: ab 8
- Dauer: 30 bis 60 Minuten
- Verlag: Hasbro
- Autor*in: nicht bekannt
- Pro:
- Einfache Spielregeln
- Reise-Thema sorgt für Abwechslung
- Lehrreiche Informationen zu Sehenswürdigkeiten
- deutlich kürzere Spieldauer als das Original
- Kinder lieben das Stempeln
- Contra:
- Nur mit maximal vier Personen spielbar
- Unnötiges Legacy-Element (dauerhafte Stempel auf Gemeinschaftskarten)
- Geldkärtchen zu klein
- Stempel-Abdrücke auf dem Spielbrett verwischen zu leicht
- bisweilen zu kurze Spieldauer
- Redaktionswertung: 7 von 10 Punkten
Fazit: „Monopoly - Reise um die Welt“ ist ein neuer Ableger der Monopoly-Familie. Die Stempelfiguren sind ein Gimmick, das Kindern Spaß macht. Im Spielablauf sind die Stempel aber eher hinderlich, da sie gerne mit den Ärmeln beim Spielen verwischt werden und die Farben Flecken auf Kleidung und Möbel hinterlassen kann. Schön sind die lehrreichen Informationen zu den Sehenswürdigkeiten und der verlagerte Spielfokus (Reisen statt Geld scheffeln). Für die Familie ist „Monopoly - Reise um die Welt“ trotz einiger Schwächen ein unterhaltsames Brettspiel, das nicht zu lange dauert und Urlaubs-Fans abholt - und damit mindestens eine gute Alternative zum "Original".
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