• Fauna“: Rezension des großen Familienspiels in der Welt der Tiere
  • So spielt sich das Taxieren von Kreuzotter, Tukan und Ozelot
  • Infos, Bewertung und Fazit

Wie groß ist ein Jaguar? Kaum einer kann diese Frage aus dem Stegreif beantworten, obwohl diese Raubkatze landläufig bekannt ist. Bei dem Brettspiel „Fauna“ muss die Antwort nicht auf den Zentimeter genau stimmen, dafür wird geschätzt, was das Zeug hält. Die wahren Werte lösen oft Erstaunen am Spieltisch aus. 

Wie spielt sich "Fauna"?

Auf der quadratischen Schachtel von „Fauna“ ist das Thema des Spiels eindeutig zu erkennen: Sie zeigt auf weißem Hintergrund die Erdkugel und einige Tiere. Packt man die Box aus, besticht zuallererst das prächtige Spielbrett, das eine Weltkarte zeigt, auf der nicht vorrangig Ländergrenzen, sondern vor allem unterschiedliche Lebensräume eingezeichnet sind. Weiterhin befinden sich unten auf dem Plan Skalen, auf denen die Spielsteine platziert werden. Am Rand des Brettes verläuft die Siegpunkteleiste. 

Weiter gibt es 180 große Karten mit einer einfacheren blauen und einer exotischen gelben Seite. Diese Karten zeigen in der oberen Hälfte das Bild eines Tieres, seinen Namen und in wie vielen Regionen es vorkommt. Weiter steht dort zu lesen, welche Angaben geschätzt werden sollen. Auf der unteren Hälfte, die durch den Kartenständer verborgen ist, stehen die Antworten auf diese Fragen. 

Das Spielprinzip ist folglich nicht schwierig. Es geht darum, Gewicht, Länge oder Höhe, Schwanzlänge sowie das Verbreitungsgebiet des ausgewählten Tieres einzuschätzen. Je nach Lebensraum, der von einer Region wie beim Yak bis zu über 40 Gebieten wie beim Kormoran liegen kann, bringt die richtige Einschätzung mehr oder weniger Punkte. Manchmal wird nur die Höhe eines Tieres, manchmal nur Gesamtlänge und Gewicht neben dem Verbreitungsgebiet abgefragt.

Schätzsteine auf der Weltkarte oder Leiste platzieren

Nachdem die Spieler bedacht haben, was sie über den Vogel, das Reptil oder das Säugetier vielleicht schon einmal gehört haben (und was ihre Mitspieler gerade so diskutieren) geht es an die Platzierung der Schätzsteine. Einer nach dem anderen legt einen seiner sechs Steine entweder auf ein Gebiet der Weltkarte oder auf einen Abschnitt der Schätzleisten. Wo ein Stein liegt, ist der Abschnitt der Leiste oder das Gebiet für die anderen blockiert. Der nächste kann sich vor oder nach diesem Stein bzw. auf einem angrenzenden Gebiet platzieren, falls er denkt, dass die Schätzung passt. Denn auch Nachbarintervalle bringen noch Punkte. 

Es kommt vor, dass alle guten Plätze schon besetzt sind oder der Spieler überhaupt keine Ahnung hat, wie viel beispielsweise der Haarnasenwombat wiegt (19 bis 32 Kilogramm). Dann sollte er lieber passen und Steine aufheben, denn für die nächste Runde gibt es nur einen der falsch platzierten Schätzsteine zurück. Wenn alle Steine gesetzt sind oder die Spieler gepasst haben, wird die aktuelle Karte ausgewertet.

Ein Treffer auf der Skala bringt sieben Punkte, auf dem Nachbarsegment gibt es noch drei Punkte. Die Punkte auf der Landkarte sind abhängig von der Zahl der Gebiete, in denen das Tier lebt. Jeder zieht auf der Punkteleiste soviel Schritte weiter, wie ihm seine Schätzungen eingebracht haben. Dann wird eine neue Karte in den Kartenständer gesteckt und die nächste Runde beginnt. Sobald der Erste 80 bis 120 Punkte (abhängig von der Spielerzahl) erreicht, ist die Partie zu Ende. Das ist meistens nach zehn bis 15 Karten der Fall.

Bewertung: Unterhaltsames Wissensspiel mit Schätzmechanik

Das Brettspiel „Fauna“ ist für alle Altersklassen geeignet, denn das Prinzip „Schätzen statt Wissen“ ermöglicht eine erfolgreiche Teilnahme, auch wenn die Tierwelt nicht zum Fachgebiet des Spielers zählt. Die Aufmachung ist sehr schön, die Tierkarten bringen oft neue Fakten zutage. Wen es interessiert, der kann sich in dem beiliegenden, stolze 70 Seiten umfassenden DIN-A-5 Heft noch umfangreicher über die im Spiel vorkommenden Tierarten schlaumachen.

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„Fauna“ vermittelt auf leichte und unterhaltsame Weise Informationen über die spannende Tierwelt auf unserer Erde, da es durch die Schätzmechanik den Frustfaktor minimiert, der manche vor Wissensspielen zurückschrecken lässt. 

Unsere Testrunden lebten zu einem großen Teil von den Diskussionen, die vor allem über exotische Tiere geführt wurden, von denen manche völlig unbekannt waren. Anhand der Bilder wurden dennoch Größen und Gewichte taxiert, geraten und geschätzt. Das führte oft zu unerwarteten Ergebnissen. Nachdem einer zielsicher seinen Schätzstein auf Hinterindien gesetzt hatte, als die Seitenwinder-Klapperschlange abgefragt wurde, häuften sich weitere Schätzsteine in Asien. Der erste Schätzer hatte ungewollt alle aufs Glatteis geführt, die Schlange lebt in Kalifornien, Mexiko und den Rocky Mountains. 

„Fauna“ ist ein sehr gelungener Brettspiel-Klassiker (die Erstausgabe war nominiert als Spiel des Jahres 2009) für die ganze Familie und auch für Erwachsene interessant, die Quiz-, Rate- und Schätzspiele mögen. Zu zweit funktioniert es gut, aber am liebsten spielen wir es in Vollbesetzung, da es da am lebhaftesten zugeht. 

  • Infos zu „Fauna“ im Überblick:
  • Spieleranzahl: 2 - 6
  • Altersempfehlung: ab 10
  • Dauer: 45 – 60 Minuten
  • Verlag: Huch and friends
  • Autor: Friedemann Friese
  • Pro: 
  • Schätzmechanik originell für ein Wissensspiel
  • Interessant für alle Naturfreunde
  • Blickfang auf dem Spieltisch
  • Contra:
  • Nichts für Strategen
  • Redaktionswertung: 8 von 10 Punkte

Fazit: „Fauna*“ ist kurzweiliges Wissensspiel, bei dem auch Spieler ohne Vorkenntnisse durch die Mechanik des Schätzens erfolgreich sein können, während alle am Tisch neue Tiere kennen- und über vermeintlich alltägliche Tiere Neues lernen. Das Spielfeld ist ein Blickfang, die Aufmachung ist hochwertig. Erwähnenswert ist zudem das beiliegende Heft mit interessanten Informationen zu den im Spiel vorkommenden Tierarten. Für kleine und große Tierfreunde und solche, die es werden wollen, ist „Fauna“ eine empfehlenswerte Anschaffung.

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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.

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