- Cluedo Classic Refresh: Rezension der 2023er-Neuauflage des Detektivspiels
- So spielt sich die aktuellste Version des Deduktions-Klassikers
- Infos, Bewertung und Fazit
Cluedo gilt als der Deduktions-Klassiker schlechthin. Generationen von Brettspielern haben bereits die Bekanntschaft von Oberst von Gatow und Professor Bloom gemacht, getüftelt, ob Kerzenleuchter oder Pistole die Mordwaffe waren und in welchem Zimmer sich denn letztendlich das Verbrechen abgespielt hat. Nachdem Hasbro im Jahr 2023 mit "Cluedo Classic Refresh" (so der Handelstitel – wir nennen es hier der Einfachheit halber Cluedo 2023) eine weitere Neuauflage auf den Markt gebracht hat, war unser Interesse geweckt. Wir haben getestet, ob man mit Altbewährtem auch in neuen Spielerrunden ankommt, ob junge und ältere Spieler gemeinsam auf den Spuren von Columbo und Maigret wandeln und ob die Auffrischung spürbare Veränderungen beinhaltet.
Wie spielt sich "Cluedo Classic Refresh"?
Der Klassiker Cluedo präsentiert sich im eleganten neuem Gewand: Das Material in der plastikfreien Verpackung ist sehr schön gestaltet. Die Tatwaffen aus glänzendem Metall sind ein Augenschmaus, die Karten mit Verdächtigen, Tatorten und Waffen neu designt. Der Spielplan ist ein Blickfang und zeigt die Räume, die man vom ursprünglichen Cluedo kennt. Der dicke Block zum Notieren der Hinweise ist ausreichend für sehr viele Partien.
Da trotz des großen Bekanntheitsgrads dieses Detektivspiels nicht jeder weiß, wie es funktioniert, kommt hier eine kurze Beschreibung des Ablaufs: Ort der Handlung ist eine Villa, in der die Spieler den Mord an Dr. Schwarz aufklären müssen.
Auf dem Spielbrett sind neun Räume abgebildet. Die sechs möglichen Tatwaffen (Leuchter, Rohrzange, Seil, Heizungsrohr, Pistole, Dolch) werden in beliebige Zimmer gelegt. Alle sechs Figuren werden, unabhängig von der Spieleranzahl, auf ihre Startplätze gestellt und jeder Spieler wählt eine Figur für sich aus. Die 29 Beweiskarten werden gemischt und als verdeckter Stapel bereitgelegt.
Deduktionsklassiker mit drei Rätseln
Die restlichen Karten werden nach Räumen, Waffen und Personen sortiert, die drei Stapel jeder für sich gemischt und jeweils die oberste Karte eines verdeckten Stapels genommen und in den Umschlag, die "Fallakte" gesteckt. Das bedeutet: Diese drei Karten sind nicht mehr im Spiel und müssen nun durch Ausschlussverfahren und geschicktes Fragen ermittelt werden. Die Fallakte wird in die Mitte des Spielplans gelegt, die restlichen Karten werden auf die Spieler aufgeteilt und jeder erhält noch ein Notizblatt und einen Stift.
Jeder versucht jetzt, als Erster die drei kriminalistischen Rätsel zu lösen: wer Schwarz getötet hat, in welchem Raum und mit welcher Waffe. Zuerst überträgt man die Hinweise der eigenen Karten auf seinen Notizzettel. Ein Beispiel: Habe ich Anwältin Porz und die Bibliothek auf der Hand, befinden sich diese Karten sicher nicht in der Fallakte, und ich kann mir das notieren.
Der Startspieler würfelt mit zwei Würfeln. Würfelt er eine oder zwei Lupen, muss er eine Beweiskarte ziehen und laut vorlesen. Darauf stehen Hinweise, wie "Jeder Spieler zeigt eine seiner Karten" oder "Die Musikzimmerkarte muss aufgedeckt werden". Ansonsten zieht er die entsprechende Augenzahl in Richtung eines Raumes. Schafft es seine Figur beispielsweise bis in den Salon, so verfallen die restlichen Würfelpunkte, falls welche übrig sind. Im Salon muss dann einen Verdacht geäußert werden. Verdächtigt der Spieler Köchin Weiß, so wird diese Spielfigur ebenfalls in den Salon gestellt, ob sie will oder nicht. Der Verdacht lautet dann etwa: "Köchin Weiß hat im Salon Herrn Schwarz mit dem Dolch erstochen." Nun wird auch der Dolch in den Salon gelegt.
Ermitteln per Auschlussverfahren
Besitzt einer der Mitspieler eine der Karten, die in dem Verdacht genannt werden, muss er sie dem aktiven Spieler zeigen. Dieser weiß jetzt, dass sein Verdacht in dieser Hinsicht falsch war und er kann sich das Ergebnis der Ermittlung notieren. Köchin Weiß und Dolch bleiben im Salon, und der nächste ist an der Reihe.
Zuerst muss die eigene Figur immer bewegt werden, sei es durch Würfeln oder die Nutzung von Geheimgängen. Ein Geheimgang verbindet Salon und Wintergarten, ein weiterer Arbeitszimmer und Küche. Dann wird wieder ein Verdacht ausgesprochen.
Sind die Ermittlungen weit genug fortgeschritten, dass ein Spieler meint, den Fall gelöst zu haben, kann er Anklage erheben, auch direkt nachdem er einen Verdacht geäußert hat. Hat er die Anklage laut ausgesprochen, darf er im Geheimen die drei Karten in der Fallakte ansehen. Stimmen sie mit seiner Anklage überein, hat er gewonnen. Wenn nicht, ist er aus dem Spiel, muss jedoch weiterhin im Verdachtsfall seine Karten zeigen.
Bewertung: Cluedo 2023 ist eine gelungene Klassiker-Auffrischuung
"Wer hat wo womit Schwarz getötet?" Diese Fragen stellen sich auch in "Cluedo 2023". Damit bleibt auch das grundsätzliche Spielprinzip des klassischen Cluedo erhalten, das seit Jahrzehnten Familien am Spieltisch begeistert. Deshalb können wir Traditionalisten an dieser Stelle schon einmal beruhigen: Cluedo bleibt ein hervorragendes Einstiegsspiel in die Welt der Brettspiele und motiviert auch Wenigspieler, sich detektivisch zu betätigen.
Neu gestaltetes Cluedo für 2–6 Spieler bei Amazon ansehenDie Neuauflage 2023 ist in vielen Details wieder näher an der ursprünglichen Version als manch andere modernisierte Fassung der vergangenen Dekaden. Die Waffen sind zwar über die Jahre gleich geblieben. Dafür haben sich manchen Namen oder die zugehörigen Tätigkeiten verändert. Reverend Grün ist jetzt Bürgermeister, Anwältin Porz muss auf ihr "von" verzichten, Frau Weiß ist jetzt Köchin und hat Dr. Orchidee wieder ersetzt. Fräulein Ming oder Miss Scarlett sind wieder zu Lady Gloria geworden. Nur Oberst von Gatow und Professor Bloom sind geblieben, was und wer sie schon immer waren.
Was unsere Testrunden freute: "Verschlimmbesserungen" wie Komplottkarten, Uhrkarten und Winkelzüge, die bei einer der vergangenen Ausgaben eingeführt wurden, sind verschwunden. Eine Neuerung im Vergleich zum ursprünglichen Cluedo wurde jedoch beibehalten: Es gibt immer noch die sogenannten Beweiskarten. Es wird immer dann eine gezogen, wenn jemand eine Lupe würfelt. Für unsere Tester ein zweischneidiges Schwert: Durch die Beweiskarten zieht sich das Spiel zwar nicht mehr in die Länge, da Kartenbesitzer zum Offenzulegen von Hinweisen gezwungen werden.
Genau das ist aber auch ärgerlich, wenn jemand durch viele Züge und Anklagen mühsam Hinweise ermittelt hat, und diese dann ganz plötzlich auch den Mitgspielern (ohne jeglichen Aufwand) ebenfalls zur Verfügung stehen. Da unsere Runden die eigene Ermittlungsarbeit sehr hoch schätzen, haben wir als Hausregel auf den Einsatz der Lupe bzw. Beweiskarten verzichtet.
Die Spielvariante für zwei oder für zwei Teams, die es zwar schon länger gibt (aber nicht im ursprünglichen Cluedo), funktioniert ähnlich gut wie das klassische Spiel. Allerdings werden nach dem Befüllen der Fallakte die restlichen Personen-, Tatwerkzeug- und Tatortkarten gemischt und vier davon auf beliebige Räume gelegt. Wer einen Raum betritt, in dem so eine Karte liegt, darf sie im Geheimen anschauen, sich notieren, was er gesehen hat, und sie zurücklegen. Allerdings kommt bei uns Cluedo in der Regel nicht als Zweierspiel auf den Tisch, sondern dann, wenn größere Runde beieinander sitzen.
Für Cluedo ist kein Spezialwissen nötig, mit etwas Glück und Knobelfreude kann jeder der Erste sein, der den Fall löst. Darum ist dieses Spiel verdientermaßen zum Klassiker geworden, der heute wie damals generationenübergreifend gute Unterhaltung bietet. Das haben unsere Testpersonen, bei denen auch einige Cluedo-Neulinge mitspielten, durch die Bank bestätigt. Entsprechend euphorisch fällt unsere Schlusswertung aus: Cluedo 2023 eliminiert die meisten (aus unserer Sicht) unnötigen Zusatzelemente anderer Versionen, verpasst dem Spiel eine elegante Optik und bietet im Vergleich zur klassischen Ausgabe den Mehrwert eines Zweispieler-Modus – und ist damit mindestens so gut wie das Original.
- Infos zu "Cluedo 2023" im Überblick:
- Spieleranzahl: 2 bis 6
- Altersempfehlung: ab 8
- Dauer: 45 Minuten
- Verlag: Hasbro Gaming
- Autor: unbekannt
- Pro:
- Klassisches Prinzip der Ermittlungsarbeit
- Familienspiel
- Gute Ausstattung
- generationübergreifend spielbar
- Auch zu zweit spielbar (im Gegensatz zur Ur-Version)
- Contra:
- Beweiskarten führen zu unnötiger Beschleunigung
- Redaktionswertung: 9 von 10 Punkten
Fazit: Mit "Cluedo 2023*" hat sich Hasbro nach zahlreichen Spezialeditionen wieder mehr an der ursprünglichen, klassischen Ausgabe orientiert und viele Änderungen der vergangenen Jahre zurückgenommen. Für Fans des Spieleklassikers ist diese Version eine Freude, in unseren Testrunden kam es aber auch bei Neulingen sehr gut an. Wer kein "Cluedo" im Schrank hat, dem empfehlen wir die Anschaffung ohne Wenn und Aber.
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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.
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