• Big Monster: Rezension des familientauglichen Planeten-Erkundens 
  • So spielt sich die Mischung aus Sammel-, Lege- und Drafting-Spiel
  • Infos, Bewertung und Fazit

In "Big Monster" werden die Spieler zu Entdeckern, die an Bord eines Raumschiffs zu einem fremden Planeten reisen. Dort entdecken sie fremdartige Kristalle und merkwürdige Monster. Um sich mit den anderen Entdeckern zu messen, müssen sie Missionen erfüllen.

Wie spielt sich "Big Monster"?

Typisch für Legespiele: Auch bei "Big Monster" gibt es kein Spielbrett, auf dem agiert wird, sondern lediglich einen runden "Spielplan" als Auslage für Medaillen. Diese gewinnen die Spielenden, wenn sie die darauf angegebene Mission erfüllt haben. Für jede Medaille bekommt man Siegpunkte (in der Anleitung "Entdeckerpunkte" genannt).

Es gibt sechs verschiedene Sets von Monsterplättchen, die unterschiedliche Häufigkeiten der verschiedenen Monster beinhalten. Im Spiel werden genau so viele Sets verwendet wie Personen mitspielen. Jeder nimmt sich am Anfang der Runde von einem Set die Hälfte der Plättchen (10 Stück), darf sich diese ansehen, ein Plättchen davon aussuchen und verdeckt vor sich ablegen. Die übrigen Plättchen gibt er als Stapel an einen beliebigen Mitspieler weiter. 

Anschließend deckt jeder das ausgesuchte Plättchen auf und legt es, ausgehend von einem "Entdeckerplättchen" genannten Startfeld, an seine persönliche Auslage an. Nun nimmt man den Stapel, der von einem Mitspieler vor einem abgelegt wurde, sucht sich davon wieder ein Monsterplättchen aus, legt es verdeckt vor sich ab und gibt den Stapel erneute weiter.

Plättchen-Draften über zwei Runden

Dieses "Drafting" wird so lange wiederholt, bis von jedem Stapel nur noch ein Monsterplättchen übrig ist. Dieses wird dann abgeworfen, die erste Runde endet. Es werden immer zwei Runden gespielt. Für die zweite Runde werden die übrigen (jeweils 10) Plättchen derjenigen Sets verwendet, die in der ersten Runde benutzt wurden.

Siegpunkte gibt es sowohl für Medaillen als auch dafür, wie und welche Plättchen man an seine Auslage anlegt. Beispielsweise für zusammengesetzte Kristalle (die auf manchen Plättchen als Bruchstücke zu sehen sind) oder wenn Plättchen so gelegt wurden, dass sich die darauf abgebildeten Monster weiterentwickeln können.

Interessanter und individueller wird "Big Monster", indem die Startplättchen ("Entdeckerplättchen") dem jeweiligen Spieler unterschiedliche Boni gewähren. Beispielsweise kann man sich Zusatzpunkte für jeden vollständigen Kristall oder für das Legen bestimmter Monsterarten. So wird sichergestellt, dass die Spieler unterschiedliche Ziele verfolgen.

Weitergabe-Clou mit Konfliktpotenzial

Etwas merkwürdig fanden wir, dass die Story des Spiels nicht wirklich zu den Aufgaben passt. Wir hätten es sinnvoller gefunden, wenn man die Monster "fangen" und Kristalle "sammeln" müsste. Eine Randnotiz, die für den Spielablauf völlig irrelevant ist.

Einer der originellsten Aspekte des Spiels hat bei unseren Testern gemischte Gefühle ausgelöst: Dass man den Plättchenstapel eines Sets nicht an einen festgelegten Spieler (etwa im Uhrzeigersinn) weitergibt, sondern frei entscheiden kann, wer den Stapel bekommt. Einerseits ist das eine clevere Möglichkeit, bestimmten Gegnern für sie günstige Monster vorerst vorzuenthalten und ihnen unbrauchbare Plättchen zuzuschustern. In einigen Testpartien hat genau das aber auch zu Konflikten geführt, wenn mancher Weltraumforscher zu viel "Monster-Schrott" abbekam und sich mit Nutzlos-Plättchen rächte. 

Allerdings ist dies auch der einzig nennenswerte Kritikpunkt an "Big Monster" – und wie stark man das vorhandene Konfliktpotenzial negativ gewichtet, hängt letztlich auch von den Spielern selbst ab. Einige unserer Tester empfanden die stark konfrontative Spielweise sogar als besonders gelungen.

Bewertung: Interessantes Familienspiel für Weltraum-Entdecker

Ebenfalls ein Pluspunkt – und bei dieser Art von Gesellschaftsspielen eher selten anzutreffen. "Big Monster" kann auch in Teams gespielt werden. Hier werden nur die Siegpunkte des schwächsten Spielers gezählt. Auch dieser Modus kam bei uns gut an. Die Planetenerkundung spielt sich dann sogar noch einen Hauch lockerer, da klarer ist, an wen man den Monsterstapel weitergibt (an ein Teammitglied, um dieses zu unterstützen, oder an einen der Kontrahenten, um deren Vorankommen zu bremsen).


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"Big Monster" ist schnell zu erlernen und durch seine lineare Spielstruktur auch nicht zu überladen. Durch den flotten Ablauf und die verschiedenen taktischen Möglichkeiten entsteht der Ehrgeiz, die nächste Runde noch besser zu spielen. 

Mit ein klein wenig Unterstützung können auch Achtjährige gut mithalten. Was das von Skellig Games lokalisierte Space-Spiel zu einem idealen Familienabenteuer macht, das Kinder an taktische Spiele heranführt und Erwachsenen zugleich genügend Spieltiefe biete. Optisch gibt es bei "Big Monster" ebenfalls nichts zu meckern – alles ist abwechslungsreich und auch für Kinder ansprechend illustriert. Durch die bunten Hintergründe sind die Plättchentypen sehr gut zu unterscheiden.

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  • Infos zu Big Monster im Überblick:
  • Spieleranzahl: 2 bis 6 
  • Altersempfehlung: ab 8 (Verlagsangabe: ab 10)
  • Dauer: 25 Minuten
  • Verlag: Skellig Games
  • Autor: Dimitri Perrier
  • Pro: 
    • Interessanter Drafting-Mechanismus
    • Schöne Balance zwischen Taktik und Glück
    • Flotter Ablauf mit relativ kurzer Spieldauer
    • Mit Team-Modus
  • Contra:
    • Konfliktpotenzial
  • Redaktionswertung: 8 von 10 Punkten

Fazit: "Big Monster*" überzeugt durch eine schöne Gestaltung, interessanten Möglichkeiten, flotten Abläufen und durch einen originellen Drafting-Mechanismus. Ein gelungener Mix verschiedener Spielmechaniken und ein echter Tipp für alle Familien, die mit Weltraum-Themen etwas anfangen können.

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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.

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